Rathmannsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Rathmannsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rathmannsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 56′ N, 14° 8′ OKoordinaten: 50° 56′ N, 14° 8′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Verwaltungs­gemeinschaft: Bad Schandau
Höhe: 224 m ü. NHN
Fläche: 4,39 km2
Einwohner: 920 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 210 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01814
Vorwahl: 035022
Kfz-Kennzeichen: PIR, DW, FTL, SEB
Gemeindeschlüssel: 14 6 28 320
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Dresdner Str. 3
01814 Bad Schandau
Website: rathmannsdorf.de
Bürgermeister: Uwe Thiele (CDU)
Lage der Gemeinde Rathmannsdorf im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
KarteAltenberg (Erzgebirge)Bad Gottleuba-BerggießhübelBad SchandauBahretalBannewitzDippoldiswaldeDohmaDohnaDorfhainDürrröhrsdorf-DittersbachFreitalGlashütteGohrischHartmannsdorf-ReichenauHeidenauHermsdorfKlingenbergHohnsteinSebnitzKönigstein (Sächsische Schweiz)KreischaLiebstadtLohmenMüglitztalNeustadt in SachsenPirnaKlingenbergRabenauRathenRathmannsdorfReinhardtsdorf-SchönaRosenthal-BielatalDippoldiswaldeSebnitzSebnitzStadt WehlenStruppenStolpenTharandtWilsdruffSachsenTschechienLandkreis BautzenDresdenLandkreis MeißenLandkreis Mittelsachsen
Karte
Rathmannsdorfer Ortsteil Wendischfähre und die Carolabrücke.

Rathmannsdorf ist eine Gemeinde in Sachsen in der Nähe der Städte Hohnstein und Pirna. Die Gemeinde liegt etwa zwei Kilometer elbabwärts von Bad Schandau im rechtselbischen Naturraum des Elbsandsteingebirges und grenzt an den Nationalpark Sächsische Schweiz. Rathmannsdorf bildet zusammen mit Bad Schandau und Reinhardtsdorf-Schöna die Verwaltungsgemeinschaft Bad Schandau.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der tiefste Punkt des Gemeindegebietes befindet sich im Elbtal beim Ortsteil Wendischfähre auf einer Höhe von 120 m ü. NN. Der höchste Punkt liegt mit etwa 245 m ü. NHN[2] im Ortsteil Höhe auf der Ebenheit oberhalb Bad Schandaus. Hier befindet sich auch der im Jahre 2007 eröffnete 15 m hohe barrierefreie Aussichtsturm, der einen beeindruckenden Panoramablick auf die Felsenwelt des Elbsandsteingebirges bietet. Der Turm besitzt nicht nur eine futuristische Architektur, sondern auch einen Aufzug, welcher es älteren und gehbehinderten Menschen gleichfalls ermöglicht, den Turm zu besuchen.[3]

Rathmannsdorf besteht aus den Ortsteilen Rathmannsdorf und Wendischfähre (1937 eingemeindet). Folgende Ortslagen (Gebietsteile) gehören zu Rathmannsdorf:[4]

  • Höhe: Die Ortslage Höhe erstreckt sich auf der Hochebene östlich von Rathmannsdorf.
  • Zauke: Die Zauke liegt am Hang des Zaukengrundes gegenüber der S 154 und grenzt direkt an die Stadt Bad Schandau.
  • Plan: Die Ortslage Plan befindet sich am Lachsbaches, entlang der S 163 nördlich von Rathmannsdorf.
  • Gluto: Die Gluto liegt im Sebnitztal und besteht aus vier Wohnhäusern mit der Ochelbaude und der Ochelmühle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1445 wurde Rathmannsdorf erstmals urkundlich erwähnt (Rademsdorff) und wurde in Form eines Waldhufendorfs errichtet. Rathmannsdorf gehörte nach seiner Gründung zur Herrschaft Wildenstein, welche das Geschlecht der Berken von der Duba besaß. 1451 mussten die Berken die Herrschaft jedoch an den sächsischen Kurfürsten abtreten. 1467 wurde Rathmannsdorf von der Stadt Schandau gekauft. 1569 erfolgte die Rückgabe an das Amt Hohnstein, jedoch kam das Dorf 1602 erneut an Bad Schandau zurück. Schließlich ging die Gerichtsbarkeit über Rathmannsdorf 1852 an das Königreich Sachsen und es wurde vom Gerichtsamt in Schandau verwaltet. Ab 1875 wurde das Dorf von der Amtshauptmannschaft Pirna verwaltet. 1952 ging die Verwaltung an den Landkreis Pirna und 1994 an den Landkreis Sächsische Schweiz. 1937 wurde der bis dahin selbständige Ort Wendischfähre eingemeindet.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname „Rathmannsdorf“ hat sich im Laufe seiner Geschichte mehrfach geändert und es gab verschiedene Schreibweisen. Folgende Schreibweisen sind aus historischen Quellen überliefert[5]: 1445: Rademstorff, 1446: Radmenstorff, 1451: Ratmansdorff, Rademastorff, 1547: Ransdorf, 1554: Randorf, 1598: Renßdorf, 1791: Rathmansdorf.

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1547/51: 18 besessene Mann, 17 Inwohner und im Jahre 1764: 17 besessene Mann, 27 Häusler

Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 1999 2007 2010 2015 2018
Einwohner 341 499 830 1253 1276 1850 2172 2083 1810 1284 1171* 1058 1011 958 931

* 808 Einwohner im OT Rathmannsdorf und 363 Einwohner im OT Wendischfähre[6]

Blick vom Rathmannsdorfer Aussichtsturm auf den Ortsteil Rathmannsdorf-Höhe und die Berge des Elbsandsteingebirges

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Wählervereinigung Rathmannsdorf (WVR): 4 Sitze (Stimmenanteil: 48,8 %)
  • Bürgerinitiative Rathmannsdorf (BI): 6 Sitze (Stimmenanteil: 51,2 %)

Die Wahlbeteiligung lag bei 71,1 % (2014: 62,6 %).

Bürgermeisterwahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 2015 Uwe Thiel (CDU).

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Uwe Thiel CDU 93,4
2015 58,1
2008 Reiner Hähnel 83,8
2001 BI 87,7

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt einen von sieben Ringen gehaltenen Anker. Es geht damit auf eine Fähre zurück, welche die Elbe in Höhe der Mündung des Lachsbaches querte. Die sieben Ringe symbolisieren die sieben Fährtage der Woche.

Gemeindefreundschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathmannsdorf pflegt eine Gemeindefreundschaft mit den Gemeinden Hergensweiler, Sigmarszell und Weissensberg der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell in Bayern, Landkreis Lindau (Bodensee). Anlass war das Jahrhunderthochwasser 2013, als die Verwaltungsgemeinschaft eine Spendenaktion zur Hilfeleistung ins Leben rief. Besonders eng sind die Kontakte zur Gemeinde Hergensweiler.

Aussichtsturm auf der Rathmannsdörfer Höhe

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathmannsdorf ist Haltepunkt an der Sebnitztalbahn und wird von den Linien 253 und 260 der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH bedient.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Bensch (1912–1970), Funktionär und Politiker (LDPD), geboren in Wendischfähre.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rathmannsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. barrierefreier Aussichtsturm auf der Webseite des Gästevereins Rathmannsdorf
  4. Ortsinfo Gemeinde Rathmannsdorf (abgerufen am 17. März 2018)
  5. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.
  6. Einwohnerzahl von Bad Schandau sinkt, Sächsische Zeitung (Ausgabe Pirna) vom 26. Januar 2010