Radio 3 (rbb)

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Radio 3
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Hörfunksender (öffentlich-rechtlich)
Empfang terrestrisch (UKW, DAB+), Kabel, Satellit
Empfangsgebiet Brandenburg und Berlin
Sendestart 1. Dezember 2003[1]
Sendeanstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg
Intendant Ulrike Demmer
Programmchef Dorothee Hackenberg
Liste von Hörfunksendern
Website

Radio 3 (eigene Schreibweise: radio3) ist ein Hörfunksender des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Bis einschließlich 6. Mai 2019 hieß das Programm Kulturradio, dann bis 1. April 2024 rbbKultur.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturradio-Logo bis 6. Mai 2019

Im Jahr 2003 entstand aus Radio Kultur (ehemals vom SFB) und Radio 3 (ehemals vom ORB das Kulturradio; beteiligt waren bis 1999 der SFB und bis 2001 der NDR). Die Fusion von ORB und SFB zum RBB führte zu der Reduzierung auf ein Kulturprogramm für die Region Berlin-Brandenburg.

Während der frühere Chefredakteur und Programmchef Wilhelm Matejka (heute: Verena Keysers[2]) und die frühere Intendantin Dagmar Reim die Fusion als einen Erfolg betrachten, stieß die Änderung der Programmstruktur auf den anhaltenden Protest der Hörerschaft.[3][4] Neben den Programmkürzungen wird vor allem die unvollständige Ausstrahlung klassischer Kompositionen kritisiert. Dies entspreche nicht dem in der Verfassung verankerten „Kulturauftrag“ des öffentlich-rechtlichen Hörfunks.[5] Im Jahr 2004 gründete sich eine Hörerinitiative („Das GANZE Werk“),[6] um die beiden Sender NDR und RBB auf den „Erhalt kultureller Standards“ zu verpflichten. Eine weitere Programmreform aufgrund von finanziellen Sparmaßnahmen, die zu Programmkürzungen und der Einstellung von Sendeformaten führte, wurde im Herbst 2020 umgesetzt.[7][8]

Senderlogo bis 1. April 2024

Durch Medienpartnerschaften ist das Programm mit Bühnen, Konzerthäusern, Festivals und Museen in Berlin und Brandenburg verbunden. Es überträgt Diskussionsrunden, sendet live von Festivals und überträgt Konzerte, zum Beispiel von der Berliner Schaubühne[9], den Radio-Philosophen im Berliner Käthe Kollwitz Museum[10] oder die Live-Übertragungen der Konzerte der Berliner Philharmoniker[11] und Mitschnitte vom Brandenburgischen Staatsorchester, dem Jazzfest Berlin[12] oder den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci[13].

Am 6. Mai 2019 bündelte der rbb sein Kulturangebot unter einer einheitlichen Marke. Das Kulturradio änderte seinen Namen an diesem Tag in rbbKultur.[14]

Am 2. April 2024 wurde rbbKultur in Radio 3 (Eigenschreibweise: radio3) umbenannt.[15] Damit war eine umfangreiche Programmreform verbunden, mit der vor allem eine tagesaktuelle Morgensendung ohne klassische Musik eingeführt wurde.[16]

Vergebene Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radio3 ist an zwei Kulturpreisen beteiligt: Gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin vergibt es den Walter-Serner-Preis. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und besteht seit Mitte der 1970er Jahre. Mit dem Land Berlin vergibt radio3 seit 2017 jährlich den Jazzpreis Berlin. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.[17]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Den Ravensburger Medienpreis erhielt am 27. November 2006 das Kulturradio-Feature Die Gefährlichkeit der Salami oder: Wie mir die Geburt meiner Tochter Foucault beibrachte. Verliehen wurde der mit 15.000 EUR dotierte Preis in der Baden-Württembergischen Landesvertretung in Berlin.
  • Die im Jahr 2006 entstandene Gemeinschaftsproduktion des Südwestrundfunks und des Rundfunks Berlin-Brandenburg Der Kick vom Kulturradio erhielt den Robert-Geisendörfer-Preis 2007 in der Kategorie Hörfunk.
  • Mit dem Medienpreis der Evangelischen Kirche wurden die Autoren Andres Veiel und Gesine Schmidt sowie der Regisseur Martin Zylka ausgezeichnet.
  • 2007 wurde Entführung in die Musik mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Empfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analog (UKW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digital (DAB+)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satellit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Astra 1M auf Position 19,2° Ost, Transponder 93, 10891 MHz, horizontale Polarisation, Symbolrate 22000 KSymb/s, FEC 2/3[18]

Internet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kulturradio (RBB) (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive). In: ABC der ARD. 23. Januar 2012. Abgerufen am 24. Oktober 2016.
  2. Verena Keysers // RBB Kulturradio Ernst Christian Zander // RBB Kulturradio Claudia Ingenhoven // RBB Kulturradio. (medienkorrespondenz.de [abgerufen am 5. April 2017]).
  3. Peter Raue: „Zum Orkus hinab“, Tagesspiegel, 14. Januar 2004
  4. „Das Dissonanzen-Quartett“, Tagesspiegel, 28. Januar 2004, Diskussion mit Matejka, Raue und Peitz
  5. Gerhart Baum: Brief an die Intendantin, Frühjahr 2006
  6. Das GANZE Werk. Abgerufen am 11. August 2022.
  7. Kai-Hinrich Renner: „Warum bei RBB Kultur die Freien Angst um ihre Jobs haben“, Berliner Zeitung, 20. August 2020
  8. Kurt Sagatz: „RBB-'Kulturradio' vor der Reform: So rasend wie langsam“, Tagesspiegel, 30. August 2020
  9. Haus_Partner. Abgerufen am 27. November 2017.
  10. Radiophilosophen unterwegs ... zu Original und Fälschung - Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. In: Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. (kaethe-kollwitz.de [abgerufen am 27. November 2017]).
  11. Berliner Philharmoniker. Abgerufen am 27. November 2017.
  12. Jazz Berlin. Abgerufen am 27. November 2017.
  13. Musikfestspiele Potsdam. Abgerufen am 27. November 2017.
  14. DWDL.de: RBB will Kultur-Angebot unter einheitlicher Marke bündeln. Abgerufen am 25. April 2019.
  15. Alexander Krei: Neuer Name, neue Ausrichtung: RBB benennt Kulturwelle um. In: DWDL.de. 14. Februar 2024, abgerufen am 14. Februar 2024.
  16. Zum 2. April 2024: Aus rbbKultur wird radio3. In: rbb. 14. Februar 2024, abgerufen am 2. April 2024.
  17. dpa: Neuer Jazzpreis Berlin an Gebhard Ullmann. (archive.org [abgerufen am 6. Juli 2020]).
  18. Frequenz + Infos zum Radio Sender radio3 auf Astra 19.2° Ost. Abgerufen am 2. April 2024.