Wesendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Wesendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wesendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 36′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 52° 36′ N, 10° 32′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Samtgemeinde: Wesendorf
Höhe: 59 m ü. NHN
Fläche: 31,29 km2
Einwohner: 5667 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner je km2
Postleitzahl: 29392
Vorwahlen: 05376, 05835Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GF
Gemeindeschlüssel: 03 1 51 038
Adresse der Verbandsverwaltung: Alte Heerstraße 20
29392 Wesendorf
Website: www.gemeinde-wesendorf.de
Bürgermeister: Holger Schulz (SPD)
Lage der Gemeinde Wesendorf im Landkreis Gifhorn
KarteSchwülperVordorfDidderseAdenbüttelHillerseMeineWasbüttelRötgesbüttelLeiferdeIsenbüttelRibbesbüttelCalberlahWagenhoffMeinersenOsloßBokensdorfUmmernWesendorfMüden (Aller)SassenburgGifhornSchönewördeWahrenholzWahrenholzGroß OesingenSteinhorstHankensbüttelSprakensehlObernholzDedelstorfWeyhausenTappenbeckJembkeBarwedelBergfeldTiddischeRühenParsaugemeindefreies Gebiet GiebelParsauTülauBromeEhra-LessienWittingenLandkreis GifhornNiedersachsenWolfsburgBraunschweigLandkreis HelmstedtLandkreis PeineRegion HannoverLandkreis CelleLandkreis UelzenSachsen-AnhaltSachsen-Anhalt
Karte

Wesendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Westen der Ortsgemarkung erstreckt sich die mit Sanden überzogenen Grundmoränenhochfläche der Ringelahs Heide und der Brutlohsheide. Sie geht von West nach Ost in die Niederungszone des Großen Moores und speziell des kleineren Heestenmoores über. Hier hatte sich die Schmelzwasserabflussrinne des Isetales gebildet. Der größere westliche Teil der Gemarkung besitzt ein schwaches Kleinrelief. Es fällt nach Osten von 67 auf 58 Meter NN ab. Der kleinere Ost-Teil im Heestenmoor hat eine Höhe von 56 bis 57 Meter NN. Der Ort liegt am Ostrand der Brutlohsheide mit seinem Kern in einer flachen süd-exponierten Hanglage von 63 bis 65 Meter NN. Die neuen Ortsteile ziehen sich in geringer Neigung nach Osten bis auf 62 Meter und nach Süden bis 60 Meter NN herab. Die Ortschaft mit seinen Gemarkungsgrenzen liegt am südöstlichen Rand des Naturpark Südheide und hat keine auffällige Topografie.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Ortsteile der Gemeinde sind Wesendorf und Westerholz. Die Siedlungen Hammerstein und Brutlohsheide sind wenige Kilometer westlich der Ortschaft nahe der B4 (Lüneburger Straße) geografisch zu finden. Die Siedlung Hasenberg ist geografisch östlich der Kreisstraße 7auf Höhe dem Ortsteil Westerholz zuzuordnen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechts- und Verwaltungszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde entstand erst im 16. Jahrhundert. Der Raum gehörte jedoch im 12. Jahrhundert zum Besitz der Welfen und fiel bei der Teilung unter die Söhne Heinrichs des Löwen 1202 an Otto IV. und danach seinen Neffen Otto das Kind. Er fasste alle welfischen Gebiete in einer Hand zusammen, trug sie 1235 dem Kaiser auf und erhielt sie als Reichslehen Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zurück. Durch die welfische Teilung von 1267 kam der Raum an die Lüneburger Linie mit dem Fürstentum Lüneburg. Ab 1885 kam das Gebiet an den Regierungsbezirk Lüneburg. Innerhalb dieses größeren Raumes gehörte die spätere Gemarkung von Wesendorf, da der Ort noch nicht bestand, 1489 wahrscheinlich zur Gogräfschaft Hankensbüttel. Ihr Name erscheint im Schatzregister von 1489 zwar nicht, aber unter deren Orten sind die Nachbargemeinden Betzhorn, Wahrenholz und Westerholz hinter Emmen und vor Langwedel und Lingwedel aufgeführt. Später war es, wie die ganze Gogräfschaft Hankensbüttel, Teil des Amtes Gifhorn bzw. 1539 bis 1549 der Sekundogenitur Gifhorn. Darin gehörte es spätestens seit dem 16. Jahrhundert zur Vogtei Wahrenholz, die außer Wesendorf, das um 1548 entstand, noch die Orte Wahrenholz, Westerholz und Betzhorn umfasste. Wahrscheinlich ist die Vogtei Wahrenholz jedoch älter oder geht auf ältere Vorläufer zurück.

Im Jahr 1799 wurden die Gogräfschaft Hankensbüttel und die Vogtei Steinhorst vom Amt Gifhorn getrennt und verwaltungsmäßig wurde das Amt Isenhagen geschaffen. Die Vogtei Wahrenholz und damit auch Wesendorf verblieb beim Amt Gifhorn bis 1841. Am 1. Juli 1841 kam die Vogtei an das Amt Knesebeck und wurde am 1. Oktober 1852 ihm wieder getrennt. Die Vogtei kam an das Amt Isenhagen, die mit ihm am 1. Juli 1859 mit dem Amt Knesebeck vereinigt wurde. Diese Veränderungen der Zugehörigkeit betrafen auch Wesendorf. Während der Zeit des Königreiches Westphalen war es 1810 bis 1813 dem Canton Gifhorn im Departement der Aller eingegliedert. 1867 bis 1885 bildeten die Ämter Gifhorn, Isenhagen, Fallersleben und Meinersen die Kreishauptmannschaft Gifhorn. Aus ihr entstanden bei der Einführung der preußischen Kreisverfassung am 1. April 1885 die Kreise Isenhagen und Gifhorn. Wesendorf kam als südwestlichste Gemeinde zum Kreis Isenhagen.

Die Kreisreform von 1932 vereinigte mit Wirkung vom 1. April 1933 beide Kreise zum Kreis Gifhorn. Seither gehört Wesendorf wieder zu Gifhorn. Die Grundherrschaft lag einheitlich beim Landesherren, übertragen an das Amt Gifhorn. 1678 war das Amt Gifhorn Grundherr für alle elf Stellen in Wesendorf, ebenso bei der Ablösung 1842 für alle 16 Stellen. Dazu zählten vier Vollhöfe, vier Kötner, ein Brinksitzer, vier Anbauer, zwei Abbauer und die Schule.

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindegebiet von Wesendorf lebten bereits in vorgeschichtlicher Zeit Menschen. Davon zeugen Hügelgräber der ausgehenden Stein- und beginnenden Bronzezeit rund 1300 Meter südlich von Wesendorf.[2]

Der Ortsteil Westerholz wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt und im Rahmen der Gebietsreform am 1. März 1974 eingemeindet.[3] Wesendorf gehört zu den jungen „-dorf-Siedlungen“ und ist erst im 16. Jahrhundert entstanden. Es gibt keine urkundliche Erwähnung.

Wesendorf ist eine Ausbau-Siedlung, die von Westerholz ausging. 1548 soll sich nach der Überlieferung der Kuhhirte Gries aus Westerholz im „Stuebusche“ angesiedelt haben. Bald folgte ein zweiter Ansiedler namens Meyer und 1568 waren vier Ansiedler mit dem Namen auf dem heutigen Gebiet von Wesendorf wohnhaft.

Im Laufe des 16. und 17. Jahrhundert siedelten sich vier Kötner und ein Brinksitzer an. 1777 werden neun abgabepflichtige Feuerstellen für den Ort genannt. Die Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1779 nennt für Wesendorf insgesamt 13 Feuerstellen. Nach dem Rezess von 1865 hatte Wesendorf vier Vollhöfe, vier Kötner, einen Brinksitzer, drei Anbauern und eine Schule. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs das Dorf auf 22 Wohngebäude an.

Der allgemeine Aufschwung der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Fruchtfolgen sowie Kunstdünger führten zu einer raschen Vergrößerung des Dorfes durch Abbauer. 1895 hatte der Ort 40 Wohngebäude. Die Ortsform als Haufendorf blieb erhalten.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vergrößerte sich Wesendorf kaum noch. Erst die Abtretung von Moorflächen und Ödland am Heestenmoor, die die Hannoversche Siedlungsgesellschaft 1924/25 an Einzelpersonen zur Kultivierung vornahm, bewirkte eine leichte Vergrößerung des Dorfes.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesendorf entwickelte sich als kleine Ansiedlung mit ca. 40 bis 50 Einwohnern im 16. Jahrhundert zu einem Kleindorf von 80 bis 100 Einwohnern im 17./18. Jahrhundert. Für 1804 sind 103 Einwohner gemeldet. Die erste Volkszählung von 1811 registrierte 130 Bürger. Nach 1821 nahm die Bevölkerung zu. Begünstigt wurde dies durch die Generalteilung des Großen Leu, Achterbruchs und Depensieks 1854 und die Teilung der Koppelhuden zwischen Wesendorf, Wahrenholz und Westerholz 1864/65 sowie die Verkopplung in Wesendorf 1865/70. Im Jahr 1848 hatte der Ort 179 Bewohner und 1885 waren es 242 Bewohner.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung langsam weiter. 1933 hatte der Ort 310 Bewohner. Durch den Bau des Fliegerhorstes stieg die Einwohnerzahl 1939 sprunghaft auf 1496 Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bevölkerungszunahme auf Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene zurückzuführen. 1950 hatte Wesendorf 2039 Bewohner.

Auch in den folgenden Jahren steigende Einwohnerzahlen, was bis heute durch neue Baugebiete andauert. Für den Anstieg waren der Garnisonsstandort Wesendorf mit der Hammerstein-Kaserne und die Ölindustrie (DEA) wesentlich verantwortlich. Die Bevölkerungspitze hatte Wesendorf 1967 mit 2403 Einwohnern. Als in Niedersachsen, am 1. April 1974, durch die Gebietsreform Westerholz ein Ortsteil der Gemeinde Wesendorf wurde, stieg die Zahl der Einwohner auf etwa 2650 an. Anfang der 1990er-Jahre folgte der zweite Zuzug aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion nach Wesendorf. Ein Bauboom folgte zeitnah in Nord-Wesendorf und es entstand das „Blumenviertel“ mit zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäuser. Am 31. Dezember 2022 zählt die Gemeinde 5900 Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitz.[4]

Die Berufsstruktur in Wesendorf wurde von den nicht landwirtschaftlichen Erwerbspersonen bestimmt. 1961 zählten 44 Prozent aller Erwerbspersonen zum produzierenden Gewerbe, zwölf Prozent zu den Wirtschaftsbereichen Handel und Verkehr und 27 Prozent zu den sonstigen Bereichen. 1961 war fast die Hälfte (48 Prozent) der 772 nicht landwirtschaftlichen Erwerbspersonen Auspendler, die vor allem in Gifhorn und Wolfsburg arbeiteten. 1970 erhöhte sich die Zahl der Auspendler auf insgesamt 431, von denen zwei Fünftel in Gifhorn beschäftigt waren, 35 Prozent in Wolfsburg, je drei Prozent in Hohne und Sassenburg, je zwei Prozent in Wahrenholz und Hannover.

1970 verfügte Wesendorf auch über zivile Arbeitsplätze in der ehemaligen Hammerstein-Kaserne mit über 170 Einpendlern. Die Einpendler stammten aus allen umliegenden Dörfern und den Städten; die meisten kamen aus Wahrenholz (15 Prozent), Gifhorn (zwölf Prozent) und Hankensbüttel (elf Prozent). Zur Land- und Forstwirtschaft gehörten 1961 nur noch 17 Prozent der insgesamt 814 Erwerbspersonen. 1939 fand noch ein Viertel aller Erwerbspersonen darin ihren Unterhalt. 2022 sind nur noch zwei vollerwerbstätige landwirtschaftliche Betriebe mit Agrar-, Milchvieh-, Forst- und Fleischwirtschaft vor Ort tätig.

Jahr 1974 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2022
Einwohner 2778 2826 3044 3296 4552 4847 5013 4949 5213 5464 5637

[5]

Garnison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Splitterschutzwall Brutlohsheide-01.jpg
Splitterschutzwall für Militär-Flugzeuge westlich der B4 in der Brutlohsheide bei Wesendorf

Die Militärflugverwaltung in Wietzenbruch erwarb eine Fläche von 249 ha Land mit Heidekoppeln in der Brutlohsheide. Dies ist ein Gebiet nordwestlich und nordöstlich von Wesendorf. Wenige Jahre später wurde die Fläche auf rund 370 ha erweitert. Das Gebiet wurde in der weiteren Kommunikation als Kommando Wesendorf erwähnt.

1936 entstanden auf dem Fliegerhorst Baracken für ca. 50 Soldaten und Zivilisten. Dadurch wurden Vorbereitungen für die Entstehung eines Fliegerhorstes der Reichsluftwaffe geschaffen. Durch Zuzüge von Arbeitskräften wuchs die Einwohnerzahl von Wesendorf. Auf einem etwa vier Hektar großen Gelände nordöstlich der heutigen Wittinger Straße wurden 1936 im ersten Bauabschnitt 120 Wohnungen für Arbeiter, Mannschaften und Unteroffiziere errichtet, die heutige „Oppermann-Siedlung“.

1939 entstanden in einem zweiten Bauabschnitt weitere etwa 100 Wohnungen für Beamte, Angestellte und Unteroffiziere. Die Offizierswohnungen wurden in unmittelbarer Nähe des Fliegerhorstes östlich der B4 gebaut. Bis 1950 hatte sich die Gesamtzahl der Wohngebäude in der Gemeinde mit insgesamt 217 fast verfünffacht.

1936 begann der Bau des Fliegerhorstes Wesendorf mit angrenzendem Rollfeld. In der Südheide entstanden weitere Fliegerhorste und Scheinflughäfen wie Dedelstorf, Bokel, Salzwedel (Altmark), Ehra, Gifhorn, Zahrenholz und Faßberg.

Ab 1934 wurde in Celle, dann in Radom (Polen) und zuletzt in Wesendorf die Blindflugschule 6 (BFS 6), später BFS 36 unter der Leitung des Kommodores Oberstleutnant Stollbrock stationiert. Ab dem 15. Oktober 1943 wurden diverse Gruppen mit mehreren Staffeln aus u. a. den Jagdgeschwadern 108 und 110 hinzubeordert. Zum Einsatz in Wesendorf kamen auch die Ju 52 („Tante Ju“) sowie die deutsche Flugzeugtypen Ar 96, Bf 108, Bf 109, Fw 190, Go 145, MC 202 und Si 204. Im Juli 1944 wurde in Wesendorf aus Teilen der Flugzeugführerschule B 36 eine III. Gruppe des Jagdgeschwaders 110 mit vier Staffeln neu aufgestellt. Das Kampfgeschwader 55 „Greif“ wurde am 31. August 1939 nach Wesendorf abkommandiert und war mit Kampfbombern Heinkel HE 111 P beim Überfall auf Polen eingesetzt.

Zur Versorgung wurde eine Eisenbahnanschluss von der Ortschaft Wilsche zum Fliegerhorst durch den Forst Ringelah gebaut. Ein Abstellgleis für Güterwagen verlief – heute noch sichtbar – bis in das östlich vom Fliegerhorst gelegene Heestenmoor.

Für Kriegsgefangene unter anderem aus Tschechien, Polen und den Benelux-Ländern, Zwangsverpflichteten und Freiwilligen aus Ungarn wurden Gefangenenlager an der Krümme (jetzige Kreuzung B4/K7) und das Lager „Birkenkamp“, das jetzige Baugebiet Deemoorweg-West, errichtet. Zuständigkeiten regelte die damaligen JVA Wolfenbüttel und Celle.[6] Sie mussten unter anderem für den Kampfeinsatz der Me 262 eine befestigte Startbahn aus Beton bauen. Wenige Quadratmeter Betonfläche sind noch am Wirtschaftsweg Demoorweg – südöstlich von Wesendorf – zu finden.[7]

Zum Gedenken an die im Krieg gestorbenen ausländischen Soldaten und Zivilisten erinnert auf dem örtlichen Friedhofspark ein Mahnmal bei den Kriegsgräbern.

Anfang April 1945 wurde der Fliegerhorst Wesendorf trotz verlustreicher Luftkämpfe in drei Angriffswellen von amerikanischen Bombern schwer beschädigt.[8] Ein Bomber, Consolidated B-24 „Liberator“ der 446th Bombardment Group[8] stürzte ins Heestenmoor ab. Zeitzeugen erinnern sich, dass in der Mittagszeit des 4. April 1945 zahlreiche Bomben zivile Häuser und Bauernhöfe zerstörten. Am 10. April 1945 kamen bei einem Bombenangriff in der Mittagszeit insgesamt 82 Personen, davon 48 Männer, unter ihnen 14 Ungarn aus Páka sowie 34 Frauen ums Leben. Am 11. April 1945 befreiten amerikanische Truppen Wesendorf und die Nachbarorte kampflos. Nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 besetzten west-alliierte Streitkräfte die Militäranlage.

Die Bundeswehr nutzte die Kasernenanlagen ab 1957 zu Ausbildungszwecken (u. a. Grundausbildung) für die Luftwaffe und für das Heer.[9] Im Auftrag der NATO überwachte eine Funk- und Fernmeldeeinheit der Britischen Streitkräfte mit einem hohen Turm den Funk- und Fernmeldeverkehr an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze zur DDR. Dieser „Horchturm“ wurde nach der Wiedervereinigung demontiert. Die britischem Militärs verließen mit einem militärischen Appell ihren Stützpunkt.

1968 erhielt der ehemalige Fliegerhorst den Namen Hammerstein-Kaserne in Anlehnung und Anerkennung des Generals sowie vehementen „Hitler-Kritikers“ Kurt von Hammerstein-Equord (1878–1943).

Ein kleiner Teil des ehemaligen Rollfeldes auf dem Standortübungsplatz wurde Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre von Segelfliegern genutzt. Danach waren dort Schützenpanzer Marder des Panzergrenadierbataillons 332 stationiert. 2006 wurde die Kaserne geschlossen, Bürgerproteste auf Grund des drohenden Verlustes von zahlreichen Arbeitsplätzen blieben erfolglos. Der Auflösungsappell des Panzergrenadierbataillons 332 war am 4. Mai 2006. Am 30. Juni 2006 wurde die Bundesdienstflagge mit einem feierlichen Appell eingeholt.

Die ehemalige Kasernenanlage wird bis dato als Wirtschafts- und Dienstleistungsgewerbegebiet Hammerstein-Park vermarktet und teilweise vom Dienstleistungs- und Handwerksgewerbe (u. a. Metallverarbeitung, Kfz-Werkstatt etc.) sowie als Fahrsicherheitstrainingsplatz (u. a. Motorrad, Pkw, Kleintransporter), Ausbildungsstandort zum Führen von Quadrokoptern, Standort für Sport- und Freizeitvergnügen (Outdoor-Bogenschießen, Driving Area und Paintballparcours) und durch Immobilienunternehmen genutzt.

Seit 2016 ist die DBU Naturerbe Eigentümerin des ehemaliger Standortübungsplatzes. Die DBU-Naturerbe-Fläche ist 292 Hektar groß und aufgrund des vielfältigen Offenlandmosaiks von überregionaler Bedeutung für Tag- und Nachtfalter sowie diverse seltene Trockengräser. Die Hubschrauber-Fliegerstaffel der Bundespolizei in Gifhorn in der ehemaligen BGS-Kaserne nutzt den ehemaligen Truppenübungsplatz regelmäßig für Schulungs- und Übungseinsätze wie u. a. Tiefflug, Löschwasser- und Materialtransport.

Die Wohnungen in der sogenannten „Hammerstein-Siedlung“ wurden nach der Standortschließung überwiegend an Privatinvestoren veräußert. Die ein- und zweigeschossigen Unterkünfte für die Mannschaften innerhalb der Kaserne wurden teilweise abgerissen. Dort entsteht ein park- und zooähnliches Gelände für eine Seniorenresidenz und ihre Besucher.

Ortsausdehnung, Ortsbild und Wochenendhausgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene des Zweiten Weltkrieges, die 1945 zum Teil in Baracken des ehemaligen Fliegerhorstes untergebracht worden waren, bewirkten eine rege Bautätigkeit in Wesendorf, sodass bis 1968 die Zahl der Wohngebäude auf 406 angewachsen war. Dabei dehnte sich der Ort vor allem nach Süden aus. Es entstand eine Besiedlung an der K7 (ehemalige L 286) und den ehemaligen Sandwegen zum Heestenmoor. Der Flächennutzungsplan sieht eine Auffüllung der Baulücken zwischen diesen südlichen Ausläufern der Bebauung und der Oppermann-Siedlung an der Wittinger Straße vor und evtl. eine Erweiterung nach Süd-West bis zur geplanten Umgehungsstraße der L 286.

Außerdem entstanden Ende der 1960er Jahre im Süden der Gemarkung Wesendorf drei Wochenendhausgebiete sowie Campingplätze und Ferienhaussiedlungen. Zwei entstanden in der Brutlohsheide westlich an der Lüneburger Straße (B4) mit zirka 120 Parzellen auf dem ehemaligen Flugzeug-Abstellplatz, westlich des Fliegerhorstes, ca. sechs Kilometer abseits vom Ortsmittelpunkt. Die benachbarten Ferienhaussiedlungen „Brutlohsheide“ und „Am Pilz“ erhielten 2003 offiziell von der Gemeinde die Bezeichnung „Baugebiet mit Sonderstatus“ und befinden sich unmittelbar im Kiefernwald. Sie sind in der Fläche insgesamt ca. 11,3 ha groß. Zur möglichen Brandbekämpfung mussten die Eigentümer und Anlieger mit 1. und 2. Wohnsitz den strengen Auflagen der zuständigen Behörden Folge leisten und u. a. einen Löschteich ausheben und ein Löschbrunnen bohren lassen. Der Teich wird im Sommer überwiegend von den Anwohnern als Badeteich genutzt. Die Parzellen im SO 2 mit insgesamt 22 Ferienhäuser „Am Pilz“ sind gepachtet. Das dritte Wochenendhausgebiet mit Campingplatz und einem künstlich angelegten Badesee (Löschteich) liegt zwischen der K7 und dem Demoorweg zum Heestenmoor und wird vom Unternehmen „Heide Lido“ vermarktet.

Entsprechend dieser Entwicklung ist das Ortsbild recht heterogen. Während das Altdorf noch vom Rot der Backsteinfachwerk- und Backsteingebäude bestimmt wird, überragt von hohen Eichen und Linden, herrschen in der Oppermann-Siedlung graue und gelbe Putzbauten als eingeschossige Doppelwohnhäuser vor, die von zweigeschossigen Mehrfamilien-Reihenhäusern umrahmt sind. Ein ähnliches Aussehen zeigen die ehemaligen Offizierswohnungen im Kiefernwald in der „Hammerstein-Siedlung“, die nur etwas größer als eineinhalbgeschossige Putzbauten erstellt wurden. Die Hofformen im Altdorf sind recht verschieden. Noch gibt es Niedersachsenhäuser mit Vorschauer, meist aber nur bei kleinen Höfen; daneben ebenso moderne ein- bis zweigeschossige Klinker-Wohngebäude sowie Dreiseithofanlagen mit modernen Wirtschaftsgebäuden und Resten von Niedersachsenhäusern. Die einstigen Koten der Abbauerstellen sind in der Regel zu Wohngebäuden modernisiert worden. Die Neubaugebiete im Süd-Osten zeigen vorwiegend die eineinhalb-geschossigen verputzten und verklinkerten Eigenheime der üblichen Art, daneben relativ viele Bungalows und im Süden zweigeschossige Klinker-Wohngebäude für ehemalige Bundesbedienstete in der Form von Reihenhäusern an den Dorfstraßen Fuhrenmoor und Schillerstraße. 1961 waren nur noch 13 Prozent Bauernhäuser und Nebenerwerbsstellen, 1968 neun Prozent landwirtschaftliche Wohngebäude. 99 der insgesamt 320 Wohngebäude von 1961 und 194 der insgesamt 406 von 1968 entstanden nach 1948.

Zuzug aus Osteuropa und Bautätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit den politischen Veränderungen in Osteuropa und der Öffnung des Eisernen Vorhangs in den Jahren 1989 und 1990 stieg die Einwohnerzahl in Wesendorf rapide an. Zuzüge von deutschstämmigen Spätaussiedlern bzw. Spätheimkehrern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken waren die Folge. Im Jahr 2007 waren über 5000 Bürger im Ort registriert. Der Zuzug bewirkte in den Folgejahren eine rege Bautätigkeit. Zahlreiche Mehr- und Einfamilienhäuser entstanden zeitnah im neu erschlossenen „Blumenviertel“, nordöstlich der Alten-Heer-Straße. Wenig später begann der Bauboom am „Wallberg“ / Am Beberbach, nordwestlich der K7 und an der Parkstraße/Eckernkamp. Nachdem alle Bauplätze erschlossen waren, hielt die Nachfrage nach Baugrundstücken an. Der Gemeinderat beschloss daraufhin neue Baugebiete im Bültenmoor am Seeweg sowie westlich und östlich vom Demoorweg auszuweisen, die nach kurzer Zeit vergeben waren. Es entstand das neue Gewerbe- und Mischgebiet „Vor den Fuhren“ mit 21 neuen Bauflächen zum Wohnen und für Gewerbe südwestlich und südöstlich der K7 an der östlichen Zufahrtsstraße zum Hammerstein-Park. Im nordöstlichen Hammerstein-Park schuf ein russischer Investor mehrere Einfamilienhäuser. Im ehemaligen Kasernenbereich wurden die Soldatenunterkünfte abgerissen bzw. umgebaut.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat der Gemeinde Wesendorf setzt sich aus 17 Mandatsträgern aus derzeit drei politischen Parteien und zwei unabhängigen Wählergemeinschaften zusammen. Die Ratsmitglieder werden im Turnus für eine Ratsperiode bei einer Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 49,62 % (+0,92 %p)
 %
50
40
30
20
10
0
41,3 %
(−5,5 %p)
32,1 %
(−0,5 %p)
12,8 %
(−1,0 %p)
9,9 %
(n. k. %p)
3,9 %
(n. k. %p)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e MITEINANDER in der Gemeinde

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[10]

Gemeinderat 2021
     
Insgesamt 17 Sitze
  • SPD: 7
  • MIT: 1
  • WGW: 2
  • CDU: 5
  • AfD: 2

Die vorherigen Kommunalwahlen ergaben die folgenden Sitzverteilungen:

Wahljahr SPD CDU WGW Gesamt
2016 8 6 3 17 Sitze

Bürgermeister und Verwaltungschef[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Wesendorf

Der ehrenamtliche Bürgermeister Holger Schulz (SPD) und seine beiden Stellvertreter Siegfried Weiß und Andreas Hoffmann (beide SPD) wurden bei der konstituierenden Ratssitzung am 16. November 2021 mehrheitlich gewählt und in ihren Ämtern bestätigt.

Die Gemeindeverwaltung im Rathaus der Samtgemeinde Wesendorf leitet ein Verwaltungsbeamter als Vertreter für Verwaltungsobliegenheiten des Bürgermeisters.

Gemeindewappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappenbeschreibung: Geteilt in Silber und Blau durch zum Schildfuß gerichteter Winkelteilung. Oben ein balzender Birkhahn, unten zwei silberne Eichenblätter zu den Schildseiten zeigend mit zwei gestielte Eicheln.

Wappenbegründung: Der Birkhahn weist auf die vorhandene Heide- und Moorlandschaft hin, deren Charaktervogel er versinnbildlicht. Zugleich symbolisiert er als Kampfvogel die überragende Bedeutung des ehemaligen Luftwaffen- und Heeresstandortes für die Entwicklung der Gemeinde Wesendorf. Die beiden Ortsteile Wesendorf und Westerholz und die in ihnen befindlichen Eichenbestände werden durch die Eichenblätter dargestellt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paka-Platz am Rathaus
Páka-Platz mit Findling an der Alte-Heer-Str. gegenüber vom Rathaus
Páka; Ungarn

Auf dem Friedhof Wesendorf sind ungarische Soldaten, Arbeiter und Angehörige bestattet, die während des Zweiten Weltkrieges auf dem Fliegerhorst Wesendorf bei Bombenangriffen der Alliierten ums Leben kamen. Nach Öffnung der osteuropäischen Grenzen 1989/90 nahm die Gemeinde Kontakt mit Ungarn auf und schloss eine gegenseitige freundschaftliche Partnerschaft mit Páka. Es finden beidseitig regelmäßig öffentliche und private Besuche statt. Gegenüber dem Rathaus an der Alte-Heer-Straße wurde eine Grünfläche in einem Festakt „Pàka-Platz“ benannt. Der Platz wurde mit heimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Ein Findling weist dort auf die Partnerschaft hin.

Der Partnerschaftskreis der Samtgemeinde Wesendorf feierte 2011 die 25-jährige Freundschaft mit Sannerville, Cuverville und Démouville in der Normandie in Frankreich. Der „Platz der Normandie“ befindet sich rings um das Rathaus Wesendorf.

Die Oberschule Wesendorf „Europaschule“ (ehemals Haupt- und Realschule Wesendorf) bildete Schulfreundschaften in Vilnius/Litauen, Normandie/Frankreich und im Landkreis Radziejowski‐ Povia (Polen).

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturerbefläche Wesendorf (ehemals Standortübungsplatz)
Naturerbefläche Wesendorf (ehemals Standortübungsplatz)
historische Ölförderpumpe
Historische Ölförderpumpe am Kreisel in der Ortsmitte
Naturerbefläche Region Wesendorf
DBU Naturerbefläche - Region Wesendorf (ehemaliger Standortübungsplatz Hammerstein-Kaserne)
  • Fachwerkhäuser und Bauernhöfe (Celler Straße, Kastanienallee, Schulstraße, Bültenmoor und Hof Immenknick)
  • Ehrenmal an der Straßenkreuzung Celler Straße / Kastanienallee
  • Historische Ölförderpumpe (~ 1950) in der Ortsmitte am Kreisel
  • „Altes Dorf“ mit der Kastanienallee, restauriert mit Pflastersteinen mit Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm, markante Eichenbäume, Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr (wurde Mitte des 20. Jahrhunderts u. a. als Schulgebäude genutzt)
  • Páka-Platz (gegenüber Rathaus) und Platz der Normandie am/um Rathaus, Alte-Heer-Straße
  • Biotope und Habitate für Flora und Fauna in den Revieren Bülten- und Heestenmoor, Naturerbefläche Wesendorf sowie Brutlohsheide
  • Revier Bültenmoor; markante Stieleichen; Erlenbruchwald; Märchenwiese, Heideflächen
  • Nördliche Grenze des Naturparks und Schutzgebiet Großes Moor
  • Kiefern- und Heidelandschaft am „Fuchsberg“ und „Karls Ruhe“; ehemaliges Torfstichgebiet; Gagelstrauchwiese
  • Fachwerkhaus mit Reetdach (Hof Immenknick) mit imposanten Stieleichen
  • Friedhofspark mit Gedenkstätte der Kriegsopfer an der Celler Straße (L 284 Richtung Ummern)
  • Heidelandstadion am Gartenweg / Am Stadion
  • Schützenplatz mit Schützenhaus, Schießstand und Kulturzentrum, mächtige Stieleichen und Kiefern
  • Diverse Rad- und Wanderwege und -strecken mit Sitz- und Verweilplätzen an diversen Aussichtspunkten
  • Grillplatz mit Spielwiese und Fischteich; Rodelberg (Dorfstraße Horst, östlich an der K 7)
  • Deutsche Naturerbefläche Wesendorf (ehemaliger Truppenübungsplatz zwischen K 7 und B 4) mit u. a. seltener Flora und Fauna wie diversen Trockengräser und Insekten mit nachhaltiger ganzjähriger Rinderzuchthaltung (Galloway-Rinder), gefördert mit Mitteln des Landes Niedersachsen.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Löschteich Brutlohsheide
Lösch- und Badeteich im Naherholungsgebiet Brutlohsheide mit zwei Ferienhaussiedlungen
  • Beberbach (Bachlauf zwischen Wesendorf und Westerholz, entspringt nördlich der Gemarkung der Gemeinde und mündet im Fluss Ise (Gemarkung Wahrenholz))
  • Badesee am Campingplatz und Ferienhaussiedlung Heide-Lido
  • Löschwasser- und Badeteich am Ferienhaus- und Naherholungsgebiet Brutlohsheide
  • Wesendorfer See mit üppigen Heideflächen (Revier Bültenmoor)
  • Fischteich und Habitat am Grillplatz Wesendorf, nahe der Siedlung Hasenberg beim OT Westerholz
  • Baggersee durch Kiesabbau an der Celler Straße
  • Großer Teich / Wildtiertränke am Heestenmoor am südlichen Ende Deemoorweg
  • Hochzeitssee an der Parkstraße

Regelmäßige und traditionelle Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maibaum-Aufstellen in der Gemeinde Wesendorf
Maibaum-Aufstellen in Wesendorf
Martinsumzug durch die Gemeinde Wesendorf
Traditioneller Martinsumzug in Wesendorf
Großer Schützenumzug der Schützengesellschaft Wesendorf v. 1792 e. V.
Schützenumzug der Schützengesellschaft Wesendorf v. 1792 e. V., 2023
  • Aufstellen des Maibaums
  • Boßelturnier der Freiwilligen Feuerwehr Wesendorf um den 1. Mai
  • Monatsbecher ausschießen (diverse Schützenkompanien)
  • Osterfeuer in Wesendorf
  • Schützenfest (jeweils Christi Himmelfahrt bis Sonntag) der Schützengesellschaft von 1792 Wesendorf e.V. mit Kranzniederlegung am Ehrenmal
  • Sportwoche des Wesendorfer SC mit Tanzvergnügen „Blau-Weiße-Nacht“
  • Pflanzen der Königseiche an der „Königsallee“ (Seeweg)
  • Kranzniederlegung am Ehrenmal am Volkstrauertag zum Gedenken der Opfer von Gewaltherrschaft und den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege
  • Weihnachtsmarkt am u. im Rathaus, jeweils am 2. Advent
  • Oktoberfest im Schützenhaus und Kulturzentrum
  • Weihnachtsreiten RuF Wahrenholz & Umgebung in der Reithalle an der Wittinger Str.
  • Weinfest am Feuerwehrhaus Freiwillige Feuerwehr Wesendorf
  • Ökumenischer Martinsumzug jährlich am 10. November, initiiert von beiden christlichen Kirchen in Wesendorf in Kooperation mit der Ortsfeuerwehr Wesendorf
  • Traditionelles Patschenschießen im Schießstand am Schützenhaus während der Adventstage
  • Kulturelle Ausstellungen, Aufführungen und Veranstaltungen im Kulturhaus sowie im Rathaus, organisiert und veranstaltet vom Kulturverein SG Wesendorf
  • Advents- und Weihnachtskonzerte; offener Adventskalender
  • Feuerwehrball der Freiwilligen Feuerwehr Wesendorf
  • Dorffest im Spätsommer
  • Dämmerschoppen Freiwillige Feuerwehr Wesendorf

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biogasanlage am Wallberg / Wesendorf-Nord
Biogasanlage an der Kreisstraße 7 am Wallberg in Wesendorf-Nord

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberschule Wesendorf. Die OBS (damals noch HRS Wesendorf) erhielt am 7. Mai 2002 den Titel „Europaschule“ aufgrund besonderer Kriterien wie u. a. Gründung und Pflege von Schulfreundschaften in der Normandie/Frankreich, Vilnius/Litauen und Radziejowski‐ Povia (Polen).
  • Grundschule am Lerchenberg
  • Drei DRK-Kindertagesstätten und zwei Kinderkrippen
  • Kreisvolkshochschule (KVHS) Gifhorn; Außenstelle Wesendorf
  • Lernwerkstatt EFA
  • Bildung & Teilhabe für alle Schulen in der Samtgemeinde Wesendorf "Wunderwerk"

Die Verwaltung der Samtgemeinde Wesendorf ist für die öffentlichen Bildungseinrichtungen der verantwortlicher Schulträger.

Medizinische und gesundheitliche Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort besteht eine medizinische und gesundheitliche Versorgung durch verschiedene Arztpraxen sowie Pflegedienste und Apotheken. Darüber hinaus bestehen Fitness- und Wellnessangebote.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bundesstraße 4, eine ehemalige wichtige Handels- und Salzstraße, verbindet Lüneburg und Braunschweig. Sie verläuft in unmittelbarer Ortsnähe, drei Kilometer westlich, bzw. fünf Kilometer südlich der Gemeinde mit Anbindung zur B188 (Wolfsburg – Hannover).
  • Die Kreisstraße 7 führt von der B4, ab der Krümme-Kreuzung an der Wesendorfer Straße (Gemeinde Wagenhoff) nach Hankensbüttel mit Anbindung zur B244 (Celle–Hankensbüttel–Helmstedt).
  • Die K7 kreuzt im Ortskern die Landesstraßen 284 und 286 (CelleWittingen)
  • Beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bestehen Buslinien zur Kreisstadt Gifhorn. Der nächst liegende Bahnhof ist sechs Kilometer von Wesendorf entfernt im Nachbardorf Wahrenholz mit der Nahverbindung Uelzen - Gifhorn - Braunschweig.

Hammerstein-Park[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Hammerstein-Kaserne mit ihren Liegenschaften und ihrer Infrastruktur wird von zahlreichen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben nachgenutzt. Die ehemalige militärische Anlage erhielt den neuen Namen Hammerstein-Park. Für die Umgestaltung bzw. Umstrukturierung hatte der Gemeinderat Wesendorf Zuschüsse bewilligt. Vor den Umbau- und Baumaßnahmen wurde die ehemalige Kaserne vom Kampfmittelräumdienst Niedersachsen untersucht. Dabei wurden mehrere Blindgänger von Fliegerbomben entschärft, die vom Bombenangriff am 4. April 1945 durch B-24-Bomber der 446th Bombardment Group stammten.[8]

Vereine und Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wesendorfer Sportverein von 1946 e. V. (WSC)
  • Fußballförderverein Wesendorfer Sportclub von 2009 e. V.
  • Schützengesellschaft von 1792 e. V. mit der 1. ; 2. und Damenkompanie, Jungschützen, Junge Garde
  • Sportschützen von 1960 Schützengesellschaft Wesendorf
  • Musikzug Schützengesellschaft Wesendorf
  • Spielmannszug von 1927 Schützengesellschaft Wesendorf
  • Heidemusikcorps ''Kraniche'' Wesendorf von 1973 e. V.
  • Angel- und Naturschutzverein Wesendorf von 1989 e. V.
  • Aktiv-besser leben e. V.
  • Amateur Kick Box Verein Kick-Do von 2002 e. V.
  • Förderverein der Grundschule am Lerchenberg von 1998 e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Wesendorf mit Kinder- und Jugendfeuerwehr
  • Jagdgenossenschaft Wesendorf
  • DRK-Ortsverein Wesendorf von 1982 e. V.
  • DRK-Bereitschaft Wesendorf
  • Chorgemeinschaft Wesendorf-Westerholz von 1900 e. V.
  • Kirchenchor Wesendorf von 1986
  • Chor „Melodie“
  • Frauenchor Wesendorf
  • Liedertafel Wesendorf
  • Reservistenkameradschaft Wesendorf von 1992 e. V.
  • Deutscher Bundeswehrverband e. V. ERH Gifhorn/Südheide
  • Posaunenchor Wesendorf von 1956 e. V.
  • Kulturverein SG Wesendorf von 1976 e. V.
  • Partnerschaftskreis SG Wesendorf von 1986 e. V.
  • SoVD-Ortsgruppe Wesendorf von 1948 e. V.
  • Freizeitgemeinschaft am Pilz Wesendorf e. V. (Ferienhaussiedlung Brutlohsheide)
  • Tennisclub Wesendorf von 1982 e. V.
  • Taubenzuchtverein Fliegerhorst von 1954 e. V.
  • Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge / Gemeinde Wesendorf
  • Verein zur Förderung der Arbeit der evangelischen Jugend Wesendorf von 1988 e. V.
  • Stockcar-Team Yellow Mammut´s von 2009 e. V.
  • SPD-Ortsverein Wesendorf
  • CDU-Ortsverband Wesendorf

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evang.-luth. St.-Johannis-Kirche
Röm.-Kath. Mariä-Himmelfahrt-Kirche
Freizeit- u. Begegnungsstätte „Zum guten Hirten“
Freizeit- und Begegnungsstätte der Evangelischen-Baptisten Gemeinde

Die Bevölkerung in Wesendorf ist überwiegend vom evangelisch-lutherischen Glauben geprägt. Die übrigen Mitbürger mit christlichem Glauben sind Katholiken, Baptisten und russisch-orthodox. Eine deutliche Minderheit gehört anderen Glaubensrichtungen an.

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Johannis befindet sich in der Ortsmitte. Im September 1954 erfolgte ihre Grundsteinlegung, und 1956 wurde sie eingeweiht. Sie gehört zum Kirchenkreis Gifhorn im Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Der örtliche Jugendclub befindet sich im Gemeindehaus der St.-Johannis-Kirchengemeinde an der Alten Heerstraße und wird in Kooperation mit der Jugendpflege der Samtgemeinde Wesendorf betreut.

Die röm.-kath. Kirche Mariä Himmelfahrt befindet sich an der Wiesenstraße, gegenüber dem Rathaus. Sie wurde 1951 errichtet und gehört heute zur Pfarrgemeinde Maria Königin mit Sitz in Wittingen.

Die Evangeliumschristen-Baptisten-Gemeinde Hasenberg mit ihrem Gebetshaus in Westerholz auf dem ehemaligen DEA-Gelände etablierte sich nach dem Zuzug aus Osteuropa.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lokale Tageszeitungen: Aller-Zeitung, Isenhagener Kreisblatt, Braunschweiger Zeitung mit den Regionalnachrichten „Gifhorner Rundschau“
  • Monatliches Mitteilungsblatt Das Sprachrohr; Herausgeber: Samtgemeindeverwaltung SG Wesendorf

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Napoleon I. soll während eines Feldzuges in oder bei Wesendorf verweilt haben

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Barenscheer: Wie und wann unsere Dörfer entstanden. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1951. S. 19–22.
  • F. Barenscheer: Westfalen in der Lüneburger Heide? Von Mundart, Trachten und Namen im Kirchspiel Wahrenholz. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1952. S. 20–23.
  • F. Barenscheer: Rund um den Ringelah. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1953. S. 35–38.
  • F. Barenscheer: Wie alt ist unser Dorf? Echte und unechte Altersmerkmale auf siedlungskundlichem Gebiet. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1968. S. 35–37.
  • M. Behne: Die Entwicklung der Reitervereine im Kreise Isenhagen. In: Isenhagener Kreiskalender 1928. S. 80–82.
  • W. Blanke: Unser Heimatkreis in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges. In: Kreiskalender. für Gifhorn-Isenhagen 1971. S. 30–34.
  • H. Diekotto: Die Pfarrei St. Bernward in Gifhorn. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1951. S. 60–61.
  • A. Hagemann: Aus der Geschichte und dem Werden der Gemeinde Wesendorf. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1951. S. 94–98.
  • Edeltraud Hundertmark: Gemeindebeschreibungen für den Landkreis Gifhorn. Gifhorn 1975. (mit statistischem Anhang – Gemeindeübersichten / Kataster- und Wirtschaftsfläche, Bevölkerung, Gebäude und Wohnungen, gewerbliche Wirtschaft, Landwirtschaft, kommunale Finanzen; zusammengestellt von Dr. Otto Wilhelm nach Unterlagen der Abteilung Statistik des Niedersächsischen Landesverwaltungsamtes, falls nicht anders angegeben)
  • H.-J. Kaszemek: Schulplanung und Schulentwicklung im Raume Gifhorn. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1973. S. 44–47.
  • Th. Müller: Erdstruktur und Bodenschätze. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1950. S. 97–101.
  • Neukirch: Die alte Braunschweiger Heerstraße. In: Isenhagener Kreiskalender 1931. S. 53–57.
  • F. Overbeck: Das Große Moor bei Gifhorn im Wechsel hygrokliner und xerokliner Phasen der nordwestdeutschen Hochmoorentwicklung. (= Veröffentlichung des Niedersächsischen Amtes für Landesplanung und Statistik. Reihe A I. Band 41). Bremen-Horn 1952.
  • R. Pramann: Die Neubauten des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Gifhorn in den Jahren 1945 bis 1968. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1969. S. 51–53.
  • E. R. Scherner: Wandlungen in der Vogelwelt des Landkreises Gifhorn. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1972. S. 65–68 und 1973, S. 67–72.
  • K. Schmalz: Fuhrmannsleben auf unseren Straßen vor 200 Jahren. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1963. S. 49–55.
  • W. Stutte: Das „Große Moor“ – seine wirtschaftliche Entwicklung und landeskulturelle Erschließung. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1953. S. 20–24.
  • H. Wagner: Der Altkreis Isenhagen. Ein Beitrag zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde Hankensbüttel. In: Die Truhe. Beilage des Isenhagener Kreisblatt für die Heimatforschung und Heimatkunde. Nr. 4, 1951, S. 1.
  • W. Werthmann: Geschichte der Gemeinde Wahrenholz. Hermannsburg 1970.
  • B. Zeitz: Heimatmuseum Gifhorn im Wiederaufbau. In: Kreiskalender für Gifhorn-Isenhagen 1950. S. 46–48.
  • M. Zeuschner: Naturdenkmale und Naturschutzgebiete im Landkreis Gifhorn. In: Kreiskalender Gifhorn-Isenhagen 1973. S. 56–61.
  • Gemeinde Wesendorf: Wesendorf vom Ursprung bis heute - Gedankliches und Geschichten; 1. Auflg. 2017 (von zwölf Autoren f. d. Gemeinde verfasst)
  • Hendrik Altmann: Der Fliegerhorst Wesendorf - zwischen Zwangsarbeit und Wunderwaffe 1. Auflg. 2022; (publiziert von der Heimatforschung Landkreis Celle)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wesendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Overbeck, 1952.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 226.
  4. Das Sprachrohr, Ausgabe 12/2022. Gemeinde Wesendorf, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  5. Das Sprachrohr. Mitteilungsblatt für die Samtgemeinde Wesendorf vom April 2023
  6. Erinnerungen an Lager für Strafgefangene
  7. Dennis Klüting: Hendrik Altmann stellt neues Buch über Wesendorfer Militärgelände vor. In: az-online.de. 16. März 2023, abgerufen am 1. April 2023.
  8. a b c Bomberangriff auf Wesendorf (Memento vom 14. August 2004 im Internet Archive)
  9. Bundeswehr, auf deutsche-militaerstandorte-nach1945.de
  10. Wahl des Gemeinderates Samtgemeinde Wesendorf, auf votemanager.kdo.de