Zugentlastung

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Eine Zugentlastung ist eine mechanische Schutzvorrichtung für flexible elektrische Leitungen und Schläuche.

Zugentlastungsschelle am Netzanschlusskabel eines elektrischen Gerätes

Norm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genormt ist die Zugentlastung für ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel nach EN 62444[1] (ehemals EN 50262[2]).

Typen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabelschellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugentlastungen sind oft Metall- oder Kunststoffschellen, die flexible elektrische Anschlusskabel (Litzenleitungen) vor dem Herausreißen schützen. Die Kabel werden dazu eingeklemmt.

Kabelverschraubungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kabelverschraubungen können ebenfalls eine Zugentlastungsfunktion haben.

Zweiloch-Platten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lampenaufhängung
Dreilochplatte

Zweiloch-Platten entlasten durch Reibung, indem das Kabel als Schleife durch die zwei Löcher geführt wird.

Dreiloch-Platten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiloch-Platten dienen zur Lampenaufhängung mit integrierter Zugsicherung.

Kabelbinder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugentlastung im Schaltschrank, montiert auf einer Hutschiene
Zugentlastungsleiste am Ende einer Energieführungskette

Kabelbinder werden in industriellen Anwendungen an Zugentlastungsleisten eingesetzt, da deren Packungsdichte höher ist als bei herkömmlichen Kabelschellen. Das Spektrum der Außendurchmesser der Kabel ist bei dieser Methode größer als bei Schellen oder Verschraubungen.

Kabelbinder dienen oft auch als einfacher Behelf.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zugentlastungen müssen bei ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln vorhanden sein, die Zugfestigkeit ist – abhängig von der Masse der Geräte – vorgeschrieben. Dazu zählen auch die Steckverbinder an Verlängerungskabeln und flexiblen Mehrfachsteckdosen.

Auch bei Anwendungen, in denen Leitungen und Schläuche einer beabsichtigten bzw. zwangsweise andauernden Belastung ausgesetzt sind, werden Komponenten zur Zugentlastung eingesetzt, z. B. bei Energieführungsketten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau-Gewerbe-Industrie. 18. Auflage, Hüthig Verlag, Heidelberg, 2003, ISBN 3-7785-2909-9
  • Heinz O. Häberle: Einführung in die Elektroinstallation. 3. Auflage, Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg, 2003, ISBN 3-8101-0164-8

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DIN EN 62444 VDE 0619:2014-05 – Normen – VDE VERLAG. In: www.vde-verlag.de. Abgerufen am 16. September 2015.
  2. DIN EN 50262 VDE 0619:2005-05 – Normen – VDE VERLAG. In: www.vde-verlag.de. Abgerufen am 16. September 2015.