ÖBB 5099

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ÖBB 5099
5099.01 und 02 oberhalb der Station Schafbergalpe, 1977
5099.01 und 02 oberhalb der Station Schafbergalpe, 1977
5099.01 und 02 oberhalb der Station Schafbergalpe, 1977
Nummerierung: 5099.01, 02
Hersteller: Simmering-Graz-Pauker
Baujahr(e): 1964
Achsformel: 2'2'zz
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 14.890 mm
Gesamtradstand: 9.380 mm
Dienstmasse: 14,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h Bergfahrt; 12 km/h Talfahrt
Installierte Leistung: 450 PS (331 kW)
Dauerleistung: 331 kW
Laufraddurchmesser: 860 mm
Motorentyp: SGP S8b Ban
Motorbauart: V-180°-Achtzylinder-Vorkammer-Dieselmotor
Nenndrehzahl: 1500 1/min
Antrieb: hydraulisch
Sitzplätze: 78

Die Reihe 5099 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind meterspurige Zahnradbahn-Triebwagen der, die in zwei Exemplaren gebaut wurden. Der Einsatz im Planverkehr begann 1964 und. Die Züge wurden von Simmering-Graz-Pauker gebaut. Im Jahr 2006 wurden die beiden Fahrzeuge von der SKGB übernommen und tragen seither die Bezeichnungen VTZ21 und VTZ22.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SKGB VTZ21, vormals 5099.01 in St. Wolfgang
Innenansicht
VTZ 21 am Gelände der HLW Hollabrunn (2021)

In den 1960er-Jahren versuchten die ÖBB, den Betrieb auf ihren beiden Zahnradbahnen – der Schneebergbahn in Niederösterreich und der Schafbergbahn im Salzkammergut – auf Dieselbetrieb umzustellen. 1964 wurden dafür bei Simmering-Graz-Pauker zwei vierachsige Schmalspurtriebwagen angeschafft. Erste Probefahrten fanden auf der Schneebergbahn statt, ein Einsatz dort scheiterte allerdings am zu engen Profil der beiden Tunnel. Anschließend wurden sie zur Schafbergbahn überstellt, wo sie zumeist paarweise gemeinsam mit den Dampflokomotiven zum Einsatz kamen. Die 5099 waren die ersten dieselhydraulisch angetriebenen Zahnradtriebwagen der Welt.

Die Schafbergbahn wurde 2006 von der Salzkammergutbahn GmbH übernommen, seitdem werden die Triebwagen als VTZ 21 und 22 bezeichnet. Bei der SKGB wurden sie als Reserve für Spitzenverkehrszeiten und Sonderveranstaltungen bzw. bei Ausfall eines Dampfzuges eingesetzt und 2012 bzw. 2013 nach Motorschäden abgestellt.

VTZ 21 wurde infolgedessen als Ersatzteilspender ausgeschlachtet, VTZ 22 konnte nach einer Hauptuntersuchung im Sommer 2014 zu seinem 50-jährigen Jubiläum wieder in Betrieb genommen werden. Die jährlich notwendige Revision wurde im Jahr 2021 nicht mehr durchgeführt. Seitdem steht der Triebwagen im Freien abgestellt neben der Fahrzeughalle.

Im November 2014 wurde VTZ 21 nach Hollabrunn überstellt und dient dort als Kreativzentrum für die Schüler an der HLW Hollabrunn.[1][2]

Technische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Leichtbauweise ausgeführten Triebwagen bestehen aus einem geschweißten Rahmen, der die Maschinenanlage unterflurig trägt, und dem Kastenaufbau. Der Fahrgastraum verfügt über 78 Sitzplätze (Anordnung 2+3). Große Fenster erlauben eine gute Aussicht. Der Triebwagen stützt sich auf den Drehgestellen ab. Für das Design zeichnete Johann Benda, Designer beim Hersteller SGP verantwortlich. Die Triebwagen waren creme-blau mit silbernem Dach gehalten, der neue Anstrich der SKGB ist weiß-rot mit rotem Dach.

Unter dem Fahrgastraum befindet sich ein V-180°-Achtzylinder-Vorkammer-Dieselmotor von SGP mit einer Leistung von 450 PS (331 kW) bei 1500/min. Die Drehmomentübertragung erfolgt über eine drehelastische Kupplung und eine Gelenkwelle auf den Drehmomentwandler vom Typ RL 100 y von Voith, von dort über ein SGP-Nachschalt-Wendegetriebe mittels Gelenkwellen und Schneckengetriebe auf die beiden Abt’schen Zahnräder im talseitigen Drehgestell.

Der Triebwagen hat drei voneinander unabhängigen Bremsanlagen: Die hydraulische Betriebsbremse (durch den Drehmomentwandler) ist von der Fahrgeschwindigkeit abhängig und automatisch geregelt, wodurch ein Überbremsen bei der Talfahrt verhindert wird. Die Druckluftbandbremse wirkt auf die Zahnräder des Laufdrehgestells und die Federspeicher-Klotzbremse auf die Achsen des Triebdrehgestells. Wenn die maximale Talfahrtgeschwindigkeit von 12 km/h überschritten wird sprechen die beiden letztgenannten Bremseinrichtungen automatisch an und bringen den Triebwagen zum Stillstand.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 5099 waren die einzigen sich im Bahnbetrieb bewährenden österreichischen Triebwagen mit V-180 - Motor. Die ebenfalls von SGP gefertigten Schienenbusse Baureihe ÖBB 5080 sowie der Prototyp SGP 5047 hatten hingegen mit Motorenproblemen zu kämpfen. Die geringe Bauzahl führt jedoch mittlerweile zu Ersatzteilproblemen bei den Motoren.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: ÖBB 5099 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HLW Hollabrunn (Memento vom 14. November 2014 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 14. November 2014
  2. Niederösterreichische Nachrichten, abgerufen am 14. November 2014.