Österreichisches Kohlröschen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Österreichisches Kohlröschen

Österreichisches Kohlröschen (Nigritella austriaca)

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Gattung: Kohlröschen (Nigritella)
Art: Schwarzes Kohlröschen (Nigritella nigra)
Unterart: Österreichisches Kohlröschen
Wissenschaftlicher Name
Nigritella nigra subsp. austriaca
Teppner & E.Klein

Das Österreichische Kohlröschen (Nigritella nigra subsp. austriaca Teppner & E.Klein, Syn.: Gymnadenia austriaca (Teppner & E.Klein) P.Delforge) gehört zur Gattung Kohlröschen (Nigritella) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die große Bekanntheit durch den intensiven Vanillegeruch spiegelt sich in ihren vielen Volksnamen wider, z. B. Schwärzlein, Brändele, Brunelle, Blutrösli, Blutströpfli, Mohrenköpfli, Schokoladenblümli, Vanilleblümli.

Botanisch gesehen gehört diese Art in eine Artengruppe um Nigritella nigra, wobei hier das Österreichische Kohlröschen (Nigritella austriaca, bzw. nigra subsp. austriaca) behandelt wird.

Die Nominat-Sippe Nigritella nigra subsp. nigra kommt nur in Mittel-Schweden sowie Mittel- und Nord-Norwegen vor.

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 8 bis 27 cm. Der Blütenstand ist zur Vollblüte etwas breiter als hoch. Die Blütenhüllblätter sind dunkel-rotbraun bis dunkel-braunrot, am Grund etwas heller.

Die Blütezeit ist Juni bis August (8 bis 10 Tage vor der Blütezeit von Nigritella nigra subsp. rhellicani)

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 80.[1]

Das Verbreitungsgebiet reicht von Mitteleuropa bis zu den Pyrenäen und umfasst auch die Karpaten.[2] Die Gesamtverbreitung ist noch nicht abschließend geklärt durch die schwierige Unterscheidung zum Gewöhnlichen Kohlröschen. In Österreich ist diese Art in der Steiermark, in Kärnten, Osttirol und Niederösterreich verbreitet. In Deutschland kommt sie in den Allgäuer und Berchtesgadner Alpen vor. Die Art ist in Deutschland durch die BArtSchV besonders geschützt.[3]

Als Standort werden Kalkmagerrasen bevorzugt.

Wie alle Arten der Gattung Kohlröschen duftet die Pflanze intensiv nach Vanille. Sie ist gefährdet durch Pflücken und Ausbringen von Kunstdünger. Diese Art ist tetraploid; das heißt, es hat einen vierfachen Chromosomensatz. Die Samenbildung erfolgt ungeschlechtlich.

  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Herwig Teppner, Erich Klein: Nigritella rhellicani spec, nova und N. nigra (L.) RCHB. f. s. str. (Orchidaceae - Orchideae). In: Phyton (Horn). Band 31, Nr. 1, 1991, S. 5–26 (zobodat.at [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 20. April 2023]).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nigritella nigra subsp. austriaca bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Gymnadenia austriaca. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 1. Dezember 2016.
  3. Gerald Parolly: Nigritella. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 192.
Commons: Österreichisches Kohlröschen (Gymnadenia austriaca) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien