ČSD-Baureihe 486.1

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ČSD-Baureihe 486.1
historische Aufnahme
historische Aufnahme
historische Aufnahme
Nummerierung: 486.101 - 103 ČSD
Anzahl: 3
Hersteller: ČKD, Praha
Baujahr(e): 1934
Ausmusterung: 1967 / 1968
Achsformel: 1'D 2'h3
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 22.614 mm
Höhe: 4.630 mm
Gesamtradstand: 12.170 mm
Radstand mit Tender: 19.115 mm
Dienstmasse: 107,6 t
Reibungsmasse: 63,9 t
Radsatzfahrmasse: 16 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Treibraddurchmesser: 1.830 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.044 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.044 mm
Steuerungsart: Heusinger-Steuerung
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 550 mm
Kolbenhub: 680 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Rostfläche: 5 m²
Überhitzerfläche: 105,6 m2
Verdampfungsheizfläche: 253,2 m2
Tender: Reihe 926.0
Wasservorrat: 26 m³
Brennstoffvorrat: 12 m³
Bremse: Klotzbremse
Westinghouse

Die Fahrzeuge der ČSD-Baureihe 486.1 waren Schnellzug-Schlepptenderlokomotiven der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) mit der Achsfolge 1'D 2'. Mit ihr wollte ČKD Prag in die Fertigung von großen Schnellzuglokomotiven einsteigen. Gleichzeitig mit ihr wurde eine Lokomotive von Škoda, Plzeň als Reihe 486.0 zu Vergleichszwecken hergestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1934 entstanden diese drei Lokomotiven, die zu ihrer Zeit die größten Schnellzug-Schlepptenderlokomotiven der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) waren. Ihre Achsfolge entsprach der der Reihe 456.0 bzw. der BBÖ 214. Die bei Škoda als Reihe 486.0 entstandene Lokomotive besaß die davon abweichende Achsfolge der Bauart 2'D 1'.

Viele technische Details waren von der ČSD-Baureihe 387.0 übernommen worden.

Technische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vordere Laufachse bildete mit der ersten gekuppelten Achse ein Krauss-Helmholtz-Lenkgestell. Dabei ist die Laufachse mit der ersten Kuppelachse in einem Drehgestell-Rahmen angeordnet, der an einer Stelle zwischen diesen beiden Achsen drehbar mit dem Lokomotivrahmen verbunden ist. Der Innenzylinder wirkte auf die zweite gekuppelte Achse, die als Kropfachse ausgebildet war. Die Spurkränze dieser Achse waren um 15 mm geschwächt worden. Die Außenzylinder arbeiteten auf die dritte Kuppelachse. Die letzten beiden gekuppelten Achsen waren fest im Rahmen, die beiden hinteren Laufachsen in einem Drehgestell gelagert.

Die Dampfmaschine war als Dreizylindermaschine ausgebildet mit innerem Eintritt des Dampfes. Alle drei Zylinder besaßen eine eigene Heusinger-Steuerung. Abweichend von der sonst bei der ČSD üblichen Bauweise befand sich hier die SteuerungSchieber des inneren, schrägen Zylinders außen unmittelbar neben der des AußenzylindersHeusinger-Steuerung und war so ausgeführt, dass die Bewegungen der Schieberschubstange über eine Pendelwelle Schwinge nach innen auf die Schieberstange übertragen wurden. Diese Lösung war gut zugänglich.

Der Kessel war in seinem Ausmaßen der bisher größte bei den ČSD. Die riesige Rostfläche brachte enorme Anstrengungen für den Heizer. Besonders schwierig wurde dies in Zeiten minderwertigen Brennstoffes. Zur Lokomotive wurde der Tender Reihe 926.0 beigestellt, der durch die Rekonstruktion des Tenders der Reihe 623.0 entwickelt wurde.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotive soll sich im Schnellzugdienst nicht bewährt haben und wurde stattdessen im Personenzugdienst eingesetzt.[1]

Daher wurden bei 486.101 und 486.102 die Zylinder auf den Durchmesser von 500 mm geändert, wobei die Leistung der Dampfmaschine sank.

Zur Leistungssteigerung wurden sie mit Trofimoff-Schieber ausgerüstet. In den Jahren 1967 und 1968 wurden sie ausgemustert.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg gefertigten Dampflokomotiven für Schnellzüge mit extremen Belastungen wurden bei den ČSD als 2'D 1'-Lokomotiven ausgeführt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jindřich Bek, Josef Janata, Jaroslav Veverka: Malý atlas lokomotiv 1, Parní lokomotivy, Nadas, Praha
  • Jindřich Bek, Zdeněk Bek: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [3]. Nakladatelství corona, Praha, 2000 ISBN 80-86116-20-4; S. 83–86
  • Josef Motyčka: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy [5]. Nakladatelství corona, Praha, 2001 ISBN 80-86116-23-9; S. 33

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bek Jindrich, Janata Josef, Veverka Jaroslav: Malý atlas lokomotiv1, Parny lokomotivy, Nadas-Verlag Prag, Seite 154