Iberia Líneas Aéreas de España

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Iberia
Logo der Iberia
Iberia Airbus A350-941XWB
IATA-Code: IB
ICAO-Code: IBE
Rufzeichen: IBERIA
Gründung: 1927
Sitz: Madrid, Spanien Spanien
Drehkreuz: Madrid-Barajas
Heimatflughafen: Madrid-Barajas
Unternehmensform: Sociedad Anónima
IATA-Prefixcode: 075
Leitung: Luis Gallego (CEO)
Mitarbeiterzahl: 22.500[1]
Umsatz: 5,5 Mrd. Euro
Fluggastaufkommen: 24,3 Mio. (2010)[2]
Allianz: Oneworld Alliance
Vielfliegerprogramm: Iberia Plus
Flottenstärke: 89 (+ 14 Bestellungen)
Ziele: national und international
Website: www.iberia.com

Iberia Líneas Aéreas de España S.A. Operadora,[3] meist kurz Iberia, ist die größte spanische Fluggesellschaft mit Sitz in Madrid und Drehkreuz auf dem Flughafen Madrid-Barajas. Sie ist Teil des Luftfahrtkonzerns International Airlines Group (IAG) und Mitglied der Oneworld Alliance.

Geschichte

Gründung

Iberia wurde am 28. Juni 1927 mit einem von einem spanischen Investor und der damaligen Deutschen Luft Hansa (DLH) bereitgestellten Grundkapital von 1,1 Millionen Peseten gegründet. Die DLH hatte im Rahmen ihrer geplanten Flugverbindung nach Südamerika großes Interesse an der iberischen Halbinsel. Nach Abschluss des Pariser Luftfahrtabkommens im Mai 1926 war für die DLH die Flugstrecke nach Spanien über Frankreich offen. Bereits im Oktober 1926 wurden die Verhandlungen über die Gründung einer spanischen Gesellschaft mit einem spanischen Konsortium abgeschlossen.[4]

Mitte 1927 konnte die jetzt Iberia genannte Gesellschaft die Geschäfte aufnehmen. Das Deutsche Reich schloss Ende des Jahres ein Luftverkehrsabkommen mit der spanischen Regierung, um sich die Streckenrechte für den geplanten Verkehr nach Südamerika sichern zu können. In diesem Abkommen ging es um Durchflug- und Landerechte, besonders auch auf den Azoren, den portugiesischen Kapverden und den Kanaren. Technische Schwierigkeiten mit den für den Verkehr vorgesehenen Dornier Do R- und Romar-Flugbooten verzögerten aber die Verkehrsaufnahme.[5] Iberia konnte am 14. Dezember 1927 die Strecke zwischen Barcelona und Madrid mit von der DLH gecharterten Rohrbach Ro VIII aufnehmen.[6] Spanien konnte aber ab Januar 1928 an das Flugnetz der DLH angeschlossen werden, indem die Strecke Stuttgart-Marseille bis Barcelona verlängert wurde,[7] wenn auch der Betrieb der Iberia zum Jahresende 1928 wieder eingestellt wurde. Der Verkehr der Iberia wurde vom 14. Dezember 1927 bis 31. Dezember 1928 auf der Strecke Barcelona-Madrid durchgeführt. Nach anfänglichem werktäglichen Dienst wurde die Flugdichte aber bereits im Februar 1928 heruntergesetzt.[8] Die gecharterten fünf oder sechs Rohrbach Ro VIII wurden bis auf die im April 1928 verunglückte M-CCCC[9] im April und Mai 1929 wieder an die DLH zurückgegeben.

In diesen Jahren war Iberia sowohl technisch als auch organisatorisch vollständig von der Deutschen Luft Hansa abhängig.[10]

1937 bis 1944

Eine Douglas DC-4 der Iberia in den 1950er-Jahren
Eine Sud Aviation Caravelle der Iberia in den 1970er-Jahren
Eine Douglas DC-8-52 der Iberia, 1972
Eine Boeing 747-200 der Iberia, 2001

Zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges befanden sich die meisten Flugzeuge der LAPE, der staatlichen spanischen Fluggesellschaft, auf republikanischem Gebiet. Die vier in nationalistischen Besitz geratenen Flugzeuge der LAPE wurden als Verbindungs- und Reiseflugzeuge für Franco und seine Generalität genutzt, so dass ein Luftverkehr in der nationalen Zone, auch aus Mangel an Piloten, nicht möglich war.[11]

Iberia bestand bei Ausbruch des Bürgerkrieges noch und besaß auch noch die notwendigen Konzessionen. Ihr damaliger Direktor, Daniel de Araoz, wandte sich an die Deutsche Lufthansa mit der Bitte, einen innerspanischen Luftverkehr in der nationalen Zone aufzubauen. Obwohl es nirgendwo vermerkt ist, ist anzunehmen, dass das Einverständnis sowohl Deutschlands als auch des nationalen Spaniens zu diesem Schritt vorlag. Die Nationalen waren an schnellen Verbindungen innerhalb des Landes wegen des Krieges interessiert, da der erdgebundene Verkehr durch Kriegszerstörungen und auf Grund des Frontverlaufs teilweise gestört war. Die deutsche Seite gewann durch die Dienstleistung der DLH eine Forderung an die Nationalen, die diese durch Rohstoffe und Lebensmittel bezahlen konnten. Daran war das Reich wegen des eigenen Mangels an diesen Gütern besonders interessiert.[12]

Bereits am 16. August 1937 eröffnete die DLH die Strecke Vitoria-Burgos-Salamanca-Caceres-Sevilla-Tétouan, die Nordspanien mit Spanisch-Marokko verband. In Burgos landeten die Streckenmaschinen aus Deutschland, so dass dort ein Anschluss an den Dienst der DLH bestand. Der Verkehr wurde durch Flugzeuge der DLH mit deutschem Personal betrieben, der einzige Spanier in Diensten der Iberia war Direktor Araoz.[13] Ab 19. April 1938 wurde auch Las Palmas in das Streckennetz der Iberia einbezogen.[14] Am Ende des Bürgerkriegs umfasste das Streckennetz 4500 km, zwölf Flugplätze wurden angeflogen.[15]

Am 1. Juli 1939 erwarb Iberia die sieben Junkers Ju 52/3m, die den innerspanischen Luftverkehr betrieben hatten, von der Lufthansa. Durch den Kriegsbeginn ergab sich für die DLH die missliche Lage, dass die Iberia den Kaufpreis, der in monatlichen Raten von 40.000.- RM bezahlt werden sollte, auf Grund des geringen Güteraustausches zwischen Spanien und dem Reich nicht mehr begleichen konnte.[16] Nachdem die Lufthansa der spanischen Regierung im August 1939 einen Bericht über den Aufbau des innerspanischen Luftverkehrs vorgelegt hatte, ergab sich im Anschluss daran die Frage einer Verstaatlichung der Iberia.[17] Diese trat am 7. Juni 1940 in Kraft. Die Interessen der DLH wurden bei dieser Lösung vollständig befriedigt. Sie erhielt für ihr Aktienpaket 800.000.- Ptas., die spanische Regierung trat in die Verbindlichkeiten der Iberia gegenüber der DLH in Höhe von 1,14 Mio. Ptas. ein.[18]

Zwischen August 1937 und Juni 1940 flog Iberia 3,8 Mio. Kilometer und beförderte 64.000 Passagiere und 590 Tonnen Fracht und Post. Insgesamt wurden acht Ju 52/3m mit zivilen Kennzeichen, die mit M- begannen, eingesetzt. Eine Ju 52/3m wurde am 29. März 1939 schwer beschädigt und ausgemustert.[19]

Nachdem Iberia am 22. November 1940 mit der SAETA, einer Neugründung des Jahres 1939, verschmolzen worden war, zog die DLH ihr noch verbliebenes Personal zurück. Das Kapital der Iberia teilte sich in 51 %, die das Ministerio del Aire hielt, 24,5 % für die DLH und 24,5 % für Ala Littoria. Diese hatte aber kein Interesse daran und trat ihre Anrechte an spanische Bürger ab. Diese spanische Seite bestand aus zwei Privatleuten, die die Aktien als Strohmänner für die DLH übernahmen, so dass der echte Anteil der Lufthansa 49 % betrug. So gelang es der DLH, entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Iberia zu gewinnen. Die Beteiligung erfolgte seitens der DLH nicht mit Devisen, sondern mit vier fabrikneuen und zwei gebrauchten Ju 52/3m, die 1941 und 1942 geliefert wurden. Im Laufe des Krieges nutzten die Alliierten die Sperrung der Lieferung von Flugbenzin, um den Einfluss der DLH auf Iberia zu beseitigen. Der Flugbetrieb der Iberia musste 1941 und 1942 drastisch reduziert werden.[20] Im März 1943 sah sich die Iberia gezwungen, den Verkehr dann ganz einzustellen, bis sich die DLH bereit erklärte, ihre Anteile am 7. August 1943 an das spanische Industrieministerium INI zu verkaufen.[21] Da die DLH unter erheblichen Flugzeugmangel litt, wurden 1942 erstmals zwei Ju 52/3m der Iberia gechartert, 1943 eine weitere Ju 52/3m. Eine der Ju 52/3m wurde bei einem alliierten Luftangriff auf Stuttgart am 9. August 1944 zerstört.[22]

Nachdem die DLH ihre Beteiligung an die spanische Regierung verkauft hatte, ließen die Alliierten im November 1943 den Export von Benzin wieder zu.[23] Allerdings war bereits im Februar 1944 ein neues Embargo in Kraft getreten, das Spanien veranlassen sollte, die Exporte von Wolfram nach Deutschland zu stoppen. Nach einem Kompromiss mit den Alliierten wurde im Juli 1944 dann endgültig die Versorgung normalisiert.[24] Mit der gleichzeitig einsetzenden Entspannung der Beziehungen zwischen den Alliierten und Spanien wurde eine Luftverbindung nach Madrid interessant. Da Spanien offiziell neutral war, kam nur die British Overseas Airways Corporation (BOAC) für diese Aufgabe in Frage. Die Verhandlungen führten dazu, dass die Strecke vom Vereinigten Königreich über Lissabon nach Madrid ab 23. Oktober 1944 beflogen werden konnte.[25] Auf dem Teilstück Lissabon-Madrid flog die BOAC bis April 1945 in Konkurrenz zur Lufthansa.

1950er- bis 1990er-Jahre

Der Sitz von Iberia in Madrid
Mehrere Flugzeuge der Iberia an ihrer Heimatbasis, dem Terminal 4 des Flughafens Madrid-Barajas

1960 stellte Iberia ihr erstes Düsenflugzeug, eine Douglas DC-8, in Dienst. Später wurde Iberia der größte Betreiber der Boeing 727 und erster Betreiber der Douglas DC-9-32 in Europa.

Im Jahr 1972 trat Iberia dem ATLAS-Konsortium bei und arbeitete im Anschluss bei der Wartung von Großraumflugzeugen und der Schulung von Besatzungen mit den Fluggesellschaften Air France, Alitalia, Lufthansa und Sabena zusammen.

Das bis Oktober 2013 genutzte Logo wurde bereits 1977 anlässlich des 50. Geburtstags von Iberia eingeführt und stellt das Kürzel IB mit spanischer Krone im oberen Teil des I dar. Die Firmenfarben geben kombiniert Teile der Farben der spanischen Flagge mit dem Image Spaniens als Land mit viel Sonne wieder.

Ab Anfang der 1990er-Jahre wurde ein Flottenerneuerungsprogramm mit 22 Airbus A320-200 und 24 McDonnell Douglas MD-87 eingeleitet. Bei letzterem Muster war Iberia der weltweit größte Betreiber. Ab 1993 folgten Boeing 757 und ab 1996 der Airbus A340-300, der seither die Boeing 747 abgelöst hat.

Im März 1999 wurde die Tochtergesellschaft Viva Air und im September 1999 die Fluggesellschaft Aviaco inklusive ihrer Flotte integriert, wodurch Iberia auch ein Betreiber der McDonnell Douglas MD-88 wurde.

Entwicklung seit 2000

Ein Wartungshangar der Iberia
Economy-Klasse an Bord eines Airbus A330-300 der Iberia

Im Juni 2003 übernahm Iberia als zweite europäische Fluggesellschaft den neuen Airbus A340-600. 2004 löste Iberia ihr Drehkreuz in Miami auf. Sie reagierte damit auf die Einführung der Visumpflicht für Transitpassagiere in den USA und fliegt Ziele in Lateinamerika von Madrid aus seither direkt an.

Am 6. Februar 2007 gaben die spanischen Banken Caja Madrid und BBVA bekannt, ihre Anteile an Iberia zu verkaufen. Ende des Jahres übernahm die Caja Madrid die Anteile von Logista und BBVA und wurde mit 22,99 % zum Mehrheitsaktionär von Iberia.

Im März 2008 erhöhte British Airways ihren Anteil an Iberia von 10 auf 13,15 %. Am 29. Juli 2008 erklärten Iberia und British Airways, dass über eine Fusion beider Fluggesellschaften verhandelt werde.[26] Am 12. November 2009 kündigten British Airways und Iberia die Fusion zur sechstgrößten Fluggesellschaft der Welt an. Die Fusion hat einen finanziellen Umfang von 7 Milliarden US-Dollar und wurde am 21. Januar 2011 mit dem Eintrag in das Handelsregister abgeschlossen.[27] Das Dachunternehmen ist die neue International Airlines Group.

Im Oktober 2011 wurde die Gründung der Billigfluggesellschaft Iberia Express bekanntgegeben, die ab 23. März 2012 vier Flugzeuge und einige Strecken der Muttergesellschaft ab Madrid übernahm und seitdem sukzessive wuchs.[28][29] Die Gründung von Iberia Express rief Proteste hervor.

Im November 2012 kündigte Iberia den Abbau von 4500 Arbeitsplätzen an.[30] Im Streit um einen Sanierungsplan, der einen Abbau von nun 3800 Arbeitsplätzen und Gehaltskürzungen vorsah, rief das Boden- und Kabinenpersonal am 18. Februar 2013 zu einem fünftägigen Streik auf.[31] Am 27. März 2013 wurde Rafael Sanchez-Lozano durch Luis Gallego ersetzt, den Chef der Billigflug-Tochtergesellschaft Iberia Express. Die spanische Regierung hatte zuvor einen Schlichter eingesetzt. Es sollten deutlich weniger Arbeitsplätze abgebaut werden als ursprünglich geplant und der Gehaltsverzicht geringer ausfallen.[32]

Im Frühjahr 2013 erhielt Iberia den ersten von acht Airbus A330-300, die einen Teil der Airbus A340-300 ablösten. Sie sind erstmals mit Inflight-Entertainment in der Economy-Klasse ausgestattet. Die A340-600 werden nachgerüstet. IAG gab im August 2013 Optionen über 32 Airbus A350-900 und zwölf Boeing 787-9 bekannt, um die Langstreckenflotte zu erneuern.[33] Im Oktober 2013 stellte Iberia ein neues Corporate Design vor.[34]

Im September 2014 wandelte Iberia acht Optionen für den Airbus A330-200 in Bestellungen um, die einen Teil der A340 ersetzen.[35] Ende 2014 gab IAG bekannt, dass der Turnaround bei Iberia erreicht wurde und die Fluggesellschaft wieder Gewinn schreibt.[36]

Flugziele

Iberia fliegt über 100 Ziele in 43 Ländern an. Der Langstreckenverkehr ist stark auf Lateinamerika ausgerichtet. Dort bedient Iberia 17 Ziele und bietet darüber hinaus weitere 35 Städte im Codesharing mit ihren Partnern vor Ort an; es werden zudem Ziele in Nordamerika sowie Afrika und dem Nahen Osten angeboten. In Nordamerika werden beispielsweise Miami, Boston, Washington, D.C. und Los Angeles angeflogen. Alle Langstreckenflüge starten in Madrid-Barajas.

In Deutschland fliegt Iberia Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Stuttgart, Berlin Brandenburg, München und Hamburg an, in Österreich Wien sowie in der Schweiz Genf und Zürich.

Im Rahmen eines Franchise-Abkommens führt Air Nostrum unter dem Namen Iberia Regional Air Nostrum Regional- und Zubringerflüge mit kleinerem Fluggerät durch und bedient neben Madrid weitere Flughäfen in Spanien.

Flotte

Ein Airbus A320-200 der Iberia
Ein Airbus A340-600 der Iberia

Aktuelle Flotte

Mit Stand Oktober 2023 besteht die Flotte der Iberia aus 89 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 9,1 Jahren:[37]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[38] Anmerkungen Sitzplätze[39] Durchschnittsalter

(Oktober 2023)[37]

Airbus A319-100 06 122
141
17,2 Jahre
Airbus A320-200 13 171
180
16,4 Jahre
Airbus A320neo 16 1 180

186

2,8 Jahre
Airbus A321-200 10 zwei inaktiv 200 20,3 Jahre
Airbus A321neo 10* – offen –
Airbus A330-200 16 vier betrieben für LEVEL 288 6,2 Jahre
Airbus A330-300 08 einer inaktiv 278 10,2 Jahre
Airbus A350-900 20 3 348 3,1 Jahre
Gesamt 89 14 9,1 Jahre

* Von insgesamt 20 bestellen A321neo gingen bisher alle in die Flotte von Iberia Express.

Weitere Flugzeuge werden durch Air Nostrum als Iberia Regional sowie von Iberia Express betrieben.

Ehemalige Flugzeugtypen

Fokker F-27 Friendship der Iberia
Fokker F28-1000 Fellowship der Iberia, Alicante 1971

Zuvor betrieb Iberia folgende Flugzeugtypen:[40][41]

Zwischenfälle

Douglas DC-3, von denen bei Iberia insgesamt 8 verunglückten
Lockheed L-1049 Super Constellation der Iberia, baugleich mit den 1960, 1961 und 1965 verunglückten Maschinen
Convair 440 Metropolitan der Iberia, baugleich mit den Unfallflugzeugen 1962 und 1965
Eine Douglas DC-9-30 der Iberia (1978), baugleich mit der am 5. März 1973 verunglückten
Die 1983 in Madrid verunglückte Boeing 727
EC-CFJ
Der 2007 in Quito verunglückte Airbus A-340-600 EC-JOH beim Abwracken
Die 2008 in Wien verunglückte MD-88 EC-FPD

Iberia verzeichnete von 1939 bis Juli 2020 insgesamt 38 Totalverluste von Flugzeugen. Darunter waren 14 Unfälle mit insgesamt 600 Todesopfern.[44] Beispiele:

  • Am 23. Dezember 1948 kollidierte eine Douglas DC-3/C-47 (EC-ABK) auf dem Weg von Madrid nach Barcelona mit einem Berg nahe Gandesa, wobei alle 27 Menschen an Bord ums Leben kamen.[48]
  • Am 28. Oktober 1957 verunglückte eine weitere Douglas DC-3/C-47 (EC-ACH). Sie stürzte auf dem Weg von Tanger nach Madrid nahe Getafe ab, als eines der Triebwerke Feuer gefangen und sich dann gelöst hatte. Alle 21 Menschen an Bord starben (siehe auch Flugunfall der Iberia bei Getafe).[49]
  • Am 29. April 1959 kollidierte erneut eine Douglas DC-3/C-47 (EC-ABC) auf dem Weg von Barcelona nach Madrid mit einem Berg. Auf der Strecke herrschte zum Unfallzeitpunkt schlechtes Wetter. Alle 28 Insassen kamen ums Leben.[51]
  • Am 6. März 1961 stürzte eine Lockheed L-1049G Super Constellation der Iberia (EC-AIP) am Flughafen São Paulo-Congonhas (Brasilien) bei starken Abwinden kurz vor der Landebahn zu Boden und fing Feuer. Alle 46 Insassen, 10 Besatzungsmitglieder und 36 Passagiere, überlebten.[54]
  • Am 16. September 1966 musste eine von Spantax für Iberia betriebene Douglas DC-3/C-47 (EC-ACX) kurz nach dem Start von Teneriffa wegen einer Triebwerksstörung im Meer notgewassert werden. Von 27 Menschen an Bord konnten sich 26 aus der langsam sinkenden Maschine retten; ein Passagier weigerte sich, auszusteigen (siehe auch Iberia-Flug 261).[61]
  • Am 4. November 1967 verunglückte eine Sud Aviation Caravelle (EC-BDD) auf dem Weg von Málaga nach London. Die Piloten unterschritten bei leichtem Nebel und Nieselregen aus unbekannter Ursache die Mindestflughöhe. Das Flugzeug kollidierte schließlich mit Gebäuden und Vegetation, wobei alle 37 Menschen an Bord ums Leben kamen.[62]
  • Am 28. Dezember 1972 verunglückte eine Fokker F28-1000 der Iberia (EC-BVC) bei einem Trainingsflug auf dem Flughafen Bilbao. Nach einer Warnung über asymmetrisch ausgefahrene Landeklappen wurde eine Landung mit eingefahrenen Klappen durchgeführt, bei starkem Regen und Rückenwind. Außerdem wurde auch noch spät aufgesetzt, so dass die Maschine das Landebahnende überrollte und in holperiges Gelände geriet, wo sie in drei Stücke zerbrach. Alle vier Piloten (die einzigen Insassen) überlebten.[64]
  • Am 7. Dezember 1983 kollidierten auf dem Flughafen Madrid-Barajas eine startende Boeing 727-200 der Iberia (EC-CFJ) und eine rollende Douglas DC-9-32 der Aviaco (EC-CGS), deren Piloten im Nebel auf die aktive Startbahn gerollt waren. Bei dem Unfall kamen 93 Menschen ums Leben, 51 von 93 in der Boeing 727 sowie alle 42 an Bord der Aviaco-Maschine. Als Konsequenz dieses Unfalls wurden alle spanischen Verkehrsflughäfen, insbesondere Barcelona und Madrid, so umgestaltet, dass ein Kreuzen einer aktiven Start- oder Landebahn nicht mehr notwendig ist (siehe auch Flugzeugkollision in Madrid 1983).[68][69]
  • Am 7. Februar 2001 verunglückte ein Airbus A320-200 (EC-HKJ) mit 143 Insassen bei der Landung auf dem Flughafen Bilbao. Die Maschine geriet während des Endanfluges in heftige Turbulenzen und Schwerwinde, sodass die Piloten ein Durchstartmanöver einleiten wollten. Durch eine Verkettung der verschiedenen Umstände und eines Designfehlers wurde jedoch das Anstellwinkel-Schutzsystem aktiviert. Dies hinderte die Piloten daran, die Maschine hochzuziehen, sodass diese mit einer Sinkrate von 6 m/s (1200 Fuß pro Minute) auf die Landebahn krachte, wodurch das Bugfahrwerk zusammenbrach und die erst sieben Monate alte Maschine irreparabel beschädigt wurde.[71]
  • Am 9. November 2007 rutschte ein aus Madrid kommender Airbus A340-600 mit dem Kennzeichen EC-JOH bei der Landung auf dem als schwierig geltenden Aeropuerto Internacional Mariscal Sucre in Quito über das Ende der Landebahn hinaus. Alle 359 Insassen überlebten, jedoch wurde das erst eineinhalb Jahre zuvor neu ausgelieferte Flugzeug so schwer beschädigt – unter anderem wurden zwei der Triebwerke abgerissen –, dass es einige Monate später noch vor Ort verschrottet wurde.[72][73] Der Flughafen wurde mittlerweile geschlossen und durch einen einfacher anzufliegenden ersetzt.
  • Der vorerst letzte Flugzeugverlust der Iberia ereignete sich am 31. Juli 2008. Bei einer McDonnell Douglas MD-88 (EC-FPD) fiel während des Starts vom Flughafen Wien-Schwechat das linke Triebwerk aus. Bei der Bearbeitung der Checklisten während der Rückkehr zum Flugplatz stellten die Piloten fest, dass das linke Hauptfahrwerk laut Anzeige nicht verriegelt sei. Bei der Landung schliffen die geöffneten Fahrwerksklappen über die Landebahn; das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Beitragende Faktoren zum Unfall waren etliche Wartungsfehler.[74]

Siehe auch

Literatur

  • B. I. Hengi: Fluggesellschaften weltweit, 9. aktualisierte Auflage von 2018, Nara, ISBN 978-3-925671-69-2, S. 177

Weblinks

Commons: Iberia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Iberia – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. FlugRevue Februar 2009, S. 28–33, Europas Brücke nach Südamerika - IBERIA Strategie für 2009
  2. Iberia Group Presentation (ppt)@1@2Vorlage:Toter Link/grupo.iberia.es (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 14. Januar 2012.
  3. Annual Report and Accounts. (PDF) International Airline Group, 2016, abgerufen am 16. Oktober 2016.
  4. Arbeitsausschuss des Aufsichtsrates, 15. Dezember 1926, S. 2, BA Berlin, Bestand „Deutsche Bank“
  5. Arbeitsausschuss des Aufsichtsrates, 6. Sitzung, 6. August 1927, BA Berlin, Bestand „Deutsche Bank“
  6. Verkehrsleitung, Betriebsmitteilungen für den Monat Dezember 1927, BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  7. Verkehrsleitung, Betriebsmitteilungen für den Monat Januar 1928, BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  8. Mulder, Rob: Iberia and the Rohrbach Ro VIII Roland I, Internet: www.europeanairlines.com.
  9. Inventurlisten DLH 1928 und 1929, DLH-Archiv Köln
  10. Iberia: Hace 50 Años. 17-Noviembre, 1943 – Nacionalizacion Definitiva de la Empresa, (Madrid 1993)
  11. Thiele, Harold/Cerda, Juan Arráez: Die Luftstreitkräfte im Spanischen Bürgerkrieg, in: Jet&Prop 6/98, S. 30–61, hier: S. 56 f.
  12. Volkmann, Hans-Erich: Die NS-Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges, in: Deist, Wilhelm u. a. (Hrsg.), Das Deutsche Reich und der zweite Weltkrieg, Band 1: Ursachen und Voraussetzungen der deutschen Kriegspolitik, Stuttgart 1979, S. 177–370, S. 317 ff.
  13. Iberia: Hace 50 Años, S. 1
  14. Quartalsbericht II/38, S. 4, BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  15. Bilanzkommission 22. Mai 1939, S. 6, BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  16. Geschäftsbericht DLH 1939, S. 12, DLH-Archiv
  17. Quartalsbericht IV/39, S. 7, BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  18. Quartalsbericht II/40, S. 10 f., BA Berlin, Bestand “Deutsche Bank”
  19. 1938+1939: Aufstellung Iberia, o. D., DLH-Archiv; Post und 1937+1940: Aufsichtsratberichte 1937-1940, Bundesarchiv Berlin, Bestand „Deutsche Bank“
  20. Laut Davies, R. E. G.: The World’s Airlines, London 1964, Anhang, Passagier-Kilometer: 1940: 19,1 Mio., 1941: 0,8 Mio., 1942: 0,6 Mio., 1943: 5,8 Mio. (Angaben für Spanien und Portugal zusammen)
  21. Iberia, 50 Años
  22. Chartervertrag zwischen Iberia und DLH, Berlin 15. März 1943, BA Koblenz, Kriegssachschadenamt
  23. Iberia, Hace 50 Aňos, S. 2
  24. Einhorn, Marion: Wer half Franco? Spanien in der Politik Großbritanniens und der USA 1939-1953, Berlin 1983, S. 262
  25. Stroud, John: Annals of British and Commonwealth Air Transport 1919-1960, London 1960, S. 196
  26. Steve Goldstein: British Airways, Iberia in merger talks. MarketWatch, 29. Juli 2008, abgerufen am 21. Juli 2013 (englisch).
  27. aero.de - British Airways und Iberia als IAG im Handelsregister eingetragen 21. Januar 2011
  28. Billigflieger Iberia Express nimmt am Sonntag Flugbetrieb auf. In: Tagesanzeiger. 23. März 2012, abgerufen am 16. August 2017.
  29. Martin Metzenbauer: "Iberia Express" geht an den Start. In: airliners.de. 7. Oktober 2011, abgerufen am 16. August 2017.
  30. IAG-Tochter Iberia will 4.500 Stellen streichen. In: aero.de. 9. November 2012, abgerufen am 16. August 2017.
  31. Iberia streicht 1200 Flüge in 5 Tagen. In: Spiegel Online. 18. Februar 2013, abgerufen am 16. August 2017.
  32. Iberia-Chef tritt ab. In: manager magazin. 27. März 2013, abgerufen am 16. August 2017.
  33. IAG sichert 44 Langstreckenflieger für Iberia. In: aero.de. 7. August 2013, abgerufen am 16. August 2017.
  34. Iberia leistet sich komplett neues Erscheinungsbild. In: airliners.de. 15. Oktober 2013, abgerufen am 16. August 2017.
  35. Patrick Hoeveler: Iberia wird Betreiber des Airbus A330-200. In: aero.de. 23. September 2014, abgerufen am 16. August 2017.
  36. Laura Frommberg: Wie Iberia zum Star wurde. In: aeroTELEGRAPH. 6. November 2014, abgerufen am 16. August 2017.
  37. a b Iberia Fleet Details and History. In: planespotters.net. 8. Oktober 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023 (englisch).
  38. Airbus: Orders & Deliveries. In: airbus.com. 31. August 2023, abgerufen am 9. September 2023 (englisch).
  39. grupo.iberia.com – Flota (spanisch) abgerufen am 1. Januar 2016
  40. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966 bis 2007
  41. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  42. Iberia retires its last Airbus A340-300 (englisch), abgerufen am 7. November 2016
  43. Derek A. King: The Bristol 170. Air-Britain (Historians), Staplefield, 2011, ISBN 978-0-85130-405-2, S. 136 und 239–243.
  44. Daten über die Fluggesellschaft Iberia Líneas Aéreas de España im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 3. August 2020.
  45. Flugunfalldaten und -bericht Ju 52 M-CABA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Januar 2016.
  46. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-CAZ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  47. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-ACG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  48. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-ABK im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Januar 2016.
  49. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-ACH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Januar 2016.
  50. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-ABN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Dezember 2017.
  51. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-ABC im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Januar 2016.
  52. ICAO Aircraft Accident Digest 12, Circular 54-AN/58, Montreal 1963 (englisch), S. 305–308.
  53. Flugunfalldaten und -bericht L-1049G N7125C im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2019.
  54. Flugunfalldaten und -bericht L-1049G EC-AIP im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2019.
  55. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-AGO im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Januar 2023.
  56. Unfallbericht CV-440 EC-ATB, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. Februar 2024.
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  62. Flugunfalldaten und -bericht Caravelle 10R EC-BDD im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Dezember 2017.
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  67. news.bbc.co.uk - 1973: Mid-air collision kills 68 (englisch) abgerufen am 28. Januar 2011
  68. Flugunfalldaten und -bericht B-727-200 EC-CFJ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. November 2017.
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