Malkomes

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Malkomes
Koordinaten: 50° 51′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 50° 51′ 8″ N, 9° 49′ 13″ O
Höhe: 255–285 m ü. NHN
Fläche: 1,7 km²[1]
Einwohner: 219 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36277
Vorwahl: 06629
Malkomes vom Hang des Birkigs aus. Im Hintergrund der Mühlberg.
Malkomes vom Hang des Birkigs aus. Im Hintergrund der Mühlberg.

Malkomes ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenklengsfeld im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt nordwestlich des Hauptortes Schenklengsfeld. Durch Malkomes fließt die Solz, die in Bad Hersfeld in die Fulda mündet. Die nächstgrößere Stadt ist Bad Hersfeld, circa neun Kilometer entfernt. Einen Kilometer vor Malkomes zweigt von der Bundesstraße 62 die Landesstraße 3171 ab. Sie durchquert den Ort und erreicht nach fünf Kilometern Schenklengsfeld.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malkomes wurde am 2. Januar 1340 als zur Propstei Petersberg gehörend unter dem Ortsnamen Malkandis erstmals schriftlich erwähnt. Dieser Name wandelte sich in den folgenden Jahrhunderten in schriftlichen Zeugnissen mehrfach, über Malkes, Malckmus und zum Alckmas. Im Jahre 1585 hieß der Ort Malkemes und gehörte zur Pfarrei Schenklengsfeld. Die Einheimischen nennen ihn in ihrer Mundart Maalkemes. Die Betonung liegt auf der ersten Silbe. Das „o“ wurde erst nach 1826 in den Namen eingefügt.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Malkomes im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Schenklengsfeld eingemeindet.[3][4] Für Malkomes wurde, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde mit Lampertsfeld, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Malkomes angehört(e):[1][6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Malkomes 231 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 33 Einwohner unter 18 Jahren, 81 zwischen 18 und 49, 60 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 105 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 69 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malkomes: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
  
164
1840
  
176
1846
  
208
1852
  
214
1858
  
221
1864
  
214
1871
  
208
1875
  
213
1885
  
202
1895
  
179
1905
  
189
1910
  
194
1925
  
242
1939
  
235
1946
  
281
1950
  
291
1956
  
271
1961
  
260
1967
  
263
1970
  
258
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
231
2019
  
220
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schenklengsfeld[10]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 202 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 237 evangelische (= 91,15 %), 16 katholische (= 6,15 %) Einwohner[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Ortsteil Malkomes besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Malkomes) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[5] Bei Kommunalwahlen in Hessen 2021 lag die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat bei 67,21 %. Alle Kandidaten gehören der „Gemeinschaftsliste“ an.[11] Der Ortsbeirat wählte Uwe Eidam zum Ortsvorsteher.[12]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Malkomes.

Kapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Kapelle von 1734

Die kleine Fachwerk-Kapelle wurde im Jahre 1734 erbaut und hat einen Grundriss von 5 mal 4,3 Metern. Sie wurde letztmals im Jahre 2012 komplett renoviert.

In zwei Gefachen auf der Vorderseite steht folgende Inschrift:

„Herabgeholt im Weltkriegssturm, tönt neu die Glocke von dem Turm!“
„Kommt alle! ruft der Glocke Ton. Lobpreiset Gott auf seinem Thron!“

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus. Im Anbau befindet sich die Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr Malkomes/Schenksolz und Dinkelrode.[13] Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 340.

Solztalradweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der ehemaligen Bahntrasse der Hersfelder Kreisbahn verläuft der von Bad Hersfeld kommende Solztalradweg bis nach Schenklengsfeld. Nach der Einstellung des Schienenverkehrs am 31. Dezember 1993 verwilderte die stillgelegte Trasse recht schnell. Im Sommer 1999 wurden die Gleise zwischen Bad Hersfeld und Schenklengsfeld abgebaut. Von Schenksolz bis nach Lampertsfeld baute die Gemeinde Schenklengsfeld provisorisch ein Teilstück mit Kalkschotter aus. Im Jahr 2003 asphaltierte man die Trasse. Am 4. Oktober 2003 wurde der Solztalradweg in Schenksolz feierlich eingeweiht. Ein circa 1100 Meter langes Teilstück vor Malkomes bis zur Solzbrücke im Ort wurde erst im Sommer 2008 fertiggestellt. Fast fünf Jahre musste man dieses über einen Wirtschaftsweg umfahren. Nun ist der Solztalradweg vom Bad Hersfelder Bahnhof durchgängig bis nach Schenklengsfeld asphaltiert. Da es eine ehemalige Bahntrasse war, ist die Steigung der gesamten Strecke in Richtung Schenklengsfeld sehr gering.

Nicht nur bei Radfahrern, Inlineskatern und Skateboardfahrern ist er sehr beliebt, sondern auch bei Joggern und Spaziergängern. Sie alle können die herrliche Natur des Solztals genießen. Die genutzte ehemalige Bahntrasse hat eine Länge von circa 15 Kilometern. Zwischen Bad Hersfeld und Schenklengsfeld gibt es Raststationen in Gut Oberrode, Sorga, Malkomes, Schenksolz und Lampertsfeld.

Inzwischen ist der Solztalradweg Teil des Bahnradwegs Hessen. Dieser führt von Hanau auf ehemaligen Bahntrassen circa 250 Kilometer durch den Vogelsberg und die Rhön und endet in Bad Hersfeld.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ortsteil Malkomes. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld;
  • Malkomes. Ortsgeschichte, Infos. In: www.schenklengsfeld.info. Private Website, archiviert vom Original am 26. Oktober 2016;.
  • Malkomes. Ortsgeschichte, Infos und Bilder. In: www.michael-lack.de. Private Website;
  • Malkomes, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Literatur über Malkomes nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Friedewald) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Schenklengsfeld.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Malkomes, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im März 2022.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 23. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 396.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 140 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 35 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Einwohnerzahlen aus Webarchiv. Gemeinde Schenklengsfeld, archiviert vom Original; abgerufen im März 2022.
  11. Wahlergebnisse Ortsbeiratswahl Malkomes vom 14. März 2021. In: Votemanager. Abgerufen im Februar 2023.
  12. Ortsbeirate Malkomes. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Februar 2023.
  13. Zwei Wehren – eine schlagkräftige Einheit. In: Hersfelder Zeitung vom 20. Januar 2015, abgerufen am 10. Mai 2015.