Calciumiodid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Calciumiodid
_ Ca2+ 0 _ I
Allgemeines
Name Calciumiodid
Andere Namen
  • Calcium(II)-iodid
  • Calciumdidiodid
Verhältnisformel CaI2
Kurzbeschreibung

weißer bis gelblicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 10102-68-8
  • 10031-31-9 (Hexahydrat)
  • 13640-62-5 (Tetrahydrat)
  • 71626-98-7 (Hydrat)
EG-Nummer 233-276-8
ECHA-InfoCard 100.030.238
PubChem 5462722
ChemSpider 59629
Wikidata Q412538
Eigenschaften
Molare Masse 293,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,956 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

740 °C[2]

Siedepunkt

1100 °C[2]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319
P: 302+352[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Calciumiodid ist eine chemische Verbindung des Calciums und zählt zu den Iodiden. Es ist ein weißer, sich an der Luft langsam gelb färbender Feststoff.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Reduktion von Calciumiodid mit Natrium gelang es Henri Moissan erstmals, reines Calcium zu gewinnen.[3]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserhaltige Calciumiodide kristallisieren beim Einengen aus wässrigen Lösungen aus. Je nach Konzentration bildet sich dabei das Hexa- oder Tetrahydrat. Wasserfreies Calciumiodid lässt sich nicht durch Entwässerung des Hydrates gewinnen, stattdessen kann es aus einer Calciumhydroxid-Lösung und Iod dargestellt werden. Dabei bilden sich Calciumiodid und Calciumiodat, dieses wird danach reduziert.[4]

Ein möglicher weiterer Weg zur Darstellung wasserfreien Calciumiodides ist die Zersetzung von Calciumoxalat mit Iod.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihren Eigenschaften unterscheiden sich das wasserfreie und wasserhaltige Calciumiodid deutlich. Die verschiedenen Hydrate sind leicht zerfließende, kristalline Massen, die schon bei 42 °C schmelzen, das heißt in ihrem eigenen Kristallwasser auflösen. Ist Calciumiodid-Hydrat im Kontakt mit Luft oder Licht, kann es Kohlenstoffdioxid aufnehmen bzw. Iod abgeben und verfärbt sich infolgedessen gelblich.[5]

Das wasserfreie Calciumiodid ist dagegen ein hochschmelzender kristalliner Feststoff, der in einer typischen Schichtstruktur, der hexagonalen Cadmiumiodid-Struktur kristallisiert. Im gasförmigen Zustand bildet es lineare Moleküle.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calciumiodid ist wie Kaliumiodid ein Expektorans.[7]

In der Technik wird die Verbindung als Szintillationskristall und in Halogenlampen verwendet.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Calcium diiodide bei webelements.com.
  2. a b c d e f Datenblatt Calcium iodide, ultra dry, 99.999% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 7. Dezember 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Alain Tressaud: Henri Moissan: Chemie-Nobelpreisträger 1906. In: Angewandte Chemie. 2006, 118, S. 6946–6950, doi:10.1002/ange.200601600.
  4. a b Beate Blümer-Schwinum, Hermann Hager, Franz von Bruchhausen, E. Nürnberg, Peter Surman: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Band 1-4. 5. Auflage, Birkhäuser, 1995, ISBN 978-3-540-52688-9, S. 607.
  5. a b Eintrag zu Calciumiodid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Juli 2014.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1241.
  7. Kenneth L. Becker, John P. Bilezikian: Principles and practice of endocrinology and metabolism. 3. Auflage, Lippincott Williams & Wilkins, 2001, ISBN 978-0-781-71750-2, S. 362.