Alice Babs

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Alice Babs, ca. 1940
Werbeaufnahme mit Alice Babs und Tochter, 1960

Alice Babs (* 26. Januar 1924 in Kalmar, Schweden, als Hildur Alice Nilson; † 11. Februar 2014 in Stockholm) war eine international bekannte schwedische Schlager- und Jazzsängerin, die in den 1950er Jahren auch im deutschsprachigen Raum Erfolge feierte. Neben ihrer Karriere als Sängerin war sie vor allem in den 1940er und 1950er Jahren auch als Schauspielerin aktiv.
Ab dem 15. April 1944 war sie mit Nils Ivar Sjöblom († 2011) verheiratet, mit dem sie drei Kinder hatte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Label einer Swing-Platte von Alice Babs, 1940er Jahre
Alice Babs beim Grand Prix Eurovision 1958

Als junges Mädchen sang Alice Babs in ihrer Heimat auf Wohltätigkeitsveranstaltungen. 1938 trat sie erstmals in einer Radiosendung auf. Erste Aufnahmen entstanden mit dem Nisse Lind’s Hot Trio („FDR Jones“ und „Star Dust“) auf dem Label Sonora. Großen Erfolg hatte sie 1940 als Jazz-begeistertes Schulmädchen in dem Film Swing it, magistern (Lass es swingen, Professor), gefolgt 1956 vom Film Swing it, fröken mit ihr als Lehrerin. Damit begann eine Karriere, die sie bis in die 1950er Jahre zunächst in ganz Skandinavien bekannt machte. Zahlreiche Schallplatten hatte sie bis dahin bereits besungen. Ihr Name „Alice Babs“ musste seinerzeit sogar für verschiedene Produkte als Werbeträger herhalten.

Im Jahr 1954 hatte sie ihren ersten Auftritt in Deutschland, und zwar bei Erwin Lehn und dessen Südfunk-Tanzorchester in Stuttgart. Daraufhin bekam sie eine Rolle in dem Spielfilm Schwedenmädel (Regie Thomas Engel); 1956 folgte Symphonie in Gold. Zeitgleich bekam sie einen Plattenvertrag. Ihr erster Titel hieß Ole Dole Dei. 1955 hatte sie ihren ersten großen Erfolg mit Ein Mann muß nicht immer schön sein. Daraufhin wurde sie Dauergast bei den Rundfunksendern Deutschlands. Sie trat auch bei verschiedenen Galas auf und wurde bald zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen der 1950er Jahre in Deutschland.

1958 war sie die erste Teilnehmerin Schwedens beim Eurovision Song Contest. Ihr Lied Lilla stjärna erreichte den 4. Platz.

War sie im deutschsprachigen Raum vor allem als Schlagersängerin bekannt, so galt ihre Liebe jedoch auch dem Jazz. So ging sie Anfang der 1960er Jahre mit dem Geiger Svend Asmussen und dem Gitarristen Ulrik Neumann als Trio „Swe-Danes“ in ganz Europa auf Tournee. 1963 hatte sie in Großbritannien einen Hit mit dem Song After You’ve Gone. In Frankreich nahm sie mit Duke Ellington ein Album auf und tourte mit ihm in Schweden 1973. Ferner trat sie in New York und London sowie 1975 beim Newport Jazz Festival auf.

Später zog sie sich aus dem Showgeschäft zurück. Nur noch gelegentlich ergriff sie das Mikrofon.

2002 erhielt sie den Django d’Or (Schweden) als Master of Jazz.

Erfolgstitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Swingtime Again
  SE 12 05.11.1998 (28 Wo.)
Bästa
  SE 14 06.02.2004 (6 Wo.)
Illusion (mit Jan Johansson & Georg Riedels Orkester)
  SE 31 30.08.2007 (3 Wo.)
As Time Goes By
  SE 42 13.02.2009 (2 Wo.)
  • Ole dole dei 1954
  • Du sagst mir Adieu 1954
  • Ein Mann muß nicht immer schön sein 1954
  • Eine rosarote Kuh 1954
  • Mittsommernacht 1955
  • Abends in Stockholm 1955
  • Twiedlie Die 1955
  • Dong-Dingeldong 1955
  • Chocolata 1956
  • Der schwedische Drehorgelmann 1956
  • Baccino 1956
  • Rupf ich ein Hühnchen mit dir 1957
  • Wie die Liebe will 1957
  • Luna-Lu 1957
  • Cha-Cha-Joe 1957
  • Jodel Cha-Cha 1957
  • Schimmele, Schimmele 1957
  • Der Spatz von Como 1957
  • Mama ist aus Cuba 1957
  • Ring-A-Ding 1957
  • Lollipop 1957
  • Junges Herz voller Liebe 1957
  • Darling, du weißt ja 1957
  • Warum schickst du mir Rosen 1957
  • Ringel-Rangel-Rose 1958
  • Liebling, ich könnt' weinen 1958
  • In einer kleinen Konditorei 1959
  • Fräulein Pardon 1959
  • Es war einmal ein Musikus 1959
  • Nur du, du, du allein 1959
  • Ich war ja gestern noch ein Baby 1959
  • Morgen gibt's ein Wiedersehn 1959
  • Du gehörst an mein Herz 1959
  • St. Louis Blues Twist 1962
  • Jazz Fuga 1962

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben:

  • Mittsommernacht (Bear Family 1994)
  • Lollipop (Bear Family 1994)
  • Alice Babs & Svend Asmussen: Together (White Puma 2008)
  • Alice Babs Meets Erwin Lehn and His Südfunk-Tanzorchester (Jazzhaus 2019, rec. 1952–1955)

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1938: Blixt och dunder
  • 1940: 'Swing it' Magistern
  • 1941: Magistrarna på sommarlov
  • 1942: Vårat gäng
  • 1942: En trallande jänta
  • 1944: Örnungar
  • 1946: Det glada kalaset
  • 1947: Liebe in Noten (Sången om Stockholm)
  • 1952: Drömsemester
  • 1953: Kungen av Dalarna
  • 1953: I dur och skur
  • 1953: Reise zu Dir (Resan till dej)
  • 1955: Schwedenmädel (Sommarflickan)
  • 1956: Symphonie in Gold
  • 1956: Swing it, fröken!
  • 1958: Musik ombord
  • 1959: Det svänger på slottet

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alice Babs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chartquellen: SE