Number 9 Dream

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#9 Dream
John Lennon
Veröffentlichung 16. Dezember 1974 (US),[1]
24. Januar 1975 (UK)[2]
Länge 4:48 (Single/Album-Version)
2:58 (Promotion 7″ Single Version)
Genre(s) Psychedelic Rock, Pop
Autor(en) John Lennon
Album Walls and Bridges

#9 Dream (englisch Traum Nummer 9) ist ein Lied von John Lennon aus dem Jahr 1974, das von ihm geschrieben und produziert wurde. Es erschien am 16. Dezember 1974 als Single-Auskopplung des Albums Walls and Bridges.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Lennon, 1974
May Pang im Jahr 1983

In ihrer Autobiografie Geliebter John behauptet Lennons damalige Lebensgefährtin May Pang, dass er das Stück als letzten Titel für sein Album fertigstellte. Lennon hatte kurz zuvor das Album Pussy Cats für Harry Nilsson produziert. Dabei hatte er unter anderem ein Streicherarrangement für Nilssons Coverversion der Jimmy-Cliff-Komposition Many Rivers to Cross geschrieben. Auf diesem Streicherarrangement basiert die Melodie von #9 Dream. Laut Pang hatte Lennon zunächst nur die drei Worte „So long ago“ und eine kleine Demoaufnahme aus dem frühen Sommer 1974. Im Frühsommer 1974 nahm Lennon eine Reihe von Home-Demos mit Songs auf, von denen einige auf Walls and Bridges kamen. Das erste erwähnte Demo war ein unvollendetes Fragment. Lennon nahm ein weiteres Demo auf einer akustischen Gitarre auf. Der Text hatte begonnen, Traumbilder zu enthalten, aber der Refrain stand noch nicht fest. Die Idee für den Refrain des Liedes bekam Lennon durch einen Traum, in dem die ganze Zeit die Nonsens-Worte „Ah bowakawa pousse pousse“ zu hören waren. Einige Tage später hatte Lennon den Text und die Melodie vervollständigt.[3][4] Die Hintergrundstimme, die an mehreren Stellen „John“ ruft, stammt von May Pang.[5] Laut Pang hatte das Lied die Arbeitstitel So Long Ago und Walls & Bridges, bevor es seinen letztendlichen Namen bekam.[4] Dieser bezieht sich einerseits auf den Inhalt („Dream“) und andererseits auf die Zahl 9, von der Lennon besonders fasziniert war. So nahm er 1968 das Lied Revolution 9 für das Album The Beatles auf.

May Pang sagte über das Lied #9 Dream: „Dies war eines von Johns Lieblingsliedern, weil es ihm buchstäblich in einem Traum einfiel. Er wachte auf und schrieb diese Worte zusammen mit der Melodie auf. Er hatte keine Ahnung, was es bedeutete, aber er fand, dass es schön klang. John hat die Streicher so arrangiert, dass der Song wirklich wie ein Traum klingt. Es war der letzte Song, der für das Album geschrieben wurde, und durchlief ein paar Titeländerungen: "So Long Ago" und "Walls & Bridges".“

John Lennon hatte im Nachhinein eine eher nicht so positive Erinnerung, er sagte 1980 gegenüber der BBC: „Das nenne ich handwerkliches Schreiben, das heißt, ich habe das einfach am laufenden Band produziert. Ich lege es nicht aus der Hand, es ist einfach, wie es ist, aber ich habe mich einfach hingesetzt und es geschrieben, weißt du, ohne wirkliche Inspiration, basierend auf einem Traum, den ich hatte.“

Aufnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufnahmesessions für #9 Dream fanden im Juli/August 1974 in dem Studio Record Plant-East, in New York, USA statt, wobei John Lennon als Produzenten fungierten. Shelly Yakus, Jim Lovine und Roy Cicala waren die Toningenieure der Aufnahme. Nachdem der Grundtrack aufgenommen war, kam ein Streicher-Arrangement von Ken Ascher hinzu, ebenso wie die Backing-Vocals von "The 44th Street Fairies": Lennon, Pang, Lori Burton und Joey Dambra.

Jim Lovine sagte zu den Aufnahmen: „Auf '#9 Dream' ist das ein unglaublicher Vocal-Sound. Es gibt eine Menge sehr interessanter Dinge, die mit diesem Gesangssound gemacht wurden, um ihn so klingen zu lassen. Es gab so viel Echo auf seiner Stimme im Mix, Verdopplungen und Bandverzögerungen.“

Besetzung:[6]

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 16 Coverversionen von #9 Dream.[7] Das Lied wurde mehrmals von anderen Musikern wiederaufgenommen. Die US-amerikanische Rockband R.E.M. veröffentlichte 2007 eine Coverversion für das Kompilationsalbum Make Some Noise – The Amnesty International Campaign to Save Darfur. Auf der alternativen Version des Albums, die außerhalb der USA veröffentlicht wurde, ist auch eine Fassung der Gruppe a-ha enthalten.[8] Andrea Corr veröffentlichte ihre Version des Stücks 2011 auf ihrem zweiten Soloalbum Lifelines.

Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz relativ guter Platzierung erreichte #9 Dream nicht den Erfolg der Vorgängersingle. Im deutschsprachigen Bereich konnte es sich nicht in den Charts platzieren. Zufälligerweise erreichte #9 Dream den neunten Platz in den US-amerikanischen Charts.

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Vereinigtes Königreich (OCC)[9]23 (8 Wo.)8
 Vereinigte Staaten (Billboard)[9]9 (12 Wo.)12

Musikvideo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der reinen Musikveröffentlichung ist auch ein Promo-Video zu #9 Dream entstanden. Es zeigt neben kurzen, stark verlangsamten Szenen auch Ausschnitte des Experimentalfilms Imagine aus dem Jahr 1971. Auffällig ist, dass im ersteren nicht May Pang, sondern Yoko Ono neben Lennon zu sehen ist. Das hat den Grund, dass er sich zur Zeit des Drehs bereits von Pang getrennt hatte und wieder eine Beziehung mit Yoko Ono führte.[5]

Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der britische Schriftsteller David Mitchell spielte mit dem Namen seines im Jahr 2001 erschienenen zweiten Buches number9dream auf Lennon an.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chip Madinger and Mark Easter: Eight Arms To Hold You – The Solo Compendium, 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4 (S. 97, 98, 101).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. release date US
  2. release date UK
  3. May Pang und Henry Edwards: Geliebter John. München: Wilhelm Heyne Verlag, 1984. S. 269 f.
  4. a b FAQ von May Pang auf ihrer Webseite (Memento des Originals vom 16. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/maypang.com (englisch) Abgerufen am 10. Juni 2012.
  5. a b #9 Dream auf thebeatlesrarity.com (Memento des Originals vom 30. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thebeatlesrarity.com (englisch) Abgerufen am 10. Juni 2012.
  6. #9 Dream auf beatlesbible.com (englisch) Abgerufen am 9. Juni 2012.
  7. Coverversion von #9 Dream
  8. #9 Dream von R.E.M auf discogs.com (englisch) Abgerufen am 26. August 2012.
  9. a b Chartquellen: UK US
  10. Deutsche-7″-Vinyl-Single #9 Dream
  11. Promotion-7″-Vinyl-Single #9 Dream
  12. Promotion-7″-Vinyl-Single What You Got