Franz Georg Dominik von Waldstätten

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Franz Georg Dominik von Waldstätten, Lithographie von Josef Kriehuber, 1840

Franz Georg Dominik Freiherr von Waldstätten (* 25. September 1775 in Wien; † 24. November 1843 in Karlovac, deutsch Karlstadt) war ein k. k. Offizier, 2. Inhaber des Tiroler Jägerregiments, zuletzt Feldmarschallleutnant und Divisionär aus der Familie von Waldstätten.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Landrates Johann Baptist (1745–1785) begann seine Laufbahn nach Abschluss eines Jurastudiums 1797 als Fähnrich beim Infanterieregiment Nr. 27 Strassoldo. Dort war er nur kurz und kam bald als Leutnant zum Grenz-Infanterieregiment Liccaner. In der Folge kam er zum Generalquartiermeisterstab (GQMStb) und wurde Anfang 1813 Major. Als solcher wurde er weiterhin beim Generalstab verwendet, stand aber formell im Stand des Infanterieregiments Nr. 39. Bei der Völkerschlacht bei Leipzig war er dem Generalstab zugeteilt und wurde als stellvertretender Generalstabschef des 3. Korps (Gyulai) verwendet. In der Folge wurde er Generalstabschef des Korps. Wegen seiner Leistungen bei der Schlacht von Brienne am 1. Feb. 1814 wurde er am 18. Feb. 1814 zum Oberstleutnant ernannt, im Stand des Infanterieregiments Nr. 39, dann des Infanterieregiments Kaunitz Nr. 20 und in weiterer Folge mit 16. Februar 1815 beim Infanterieregiment Erzherzog Carl Nr. 3 eingeteilt.[1] Mit 3. Juni 1820 wurde ihm das Kommando des Grenadier-Bataillons Möse (nun Waldstätten) übertragen, das aus den Grenadier-Divisionen der Infanterieregimenter Nr. 3, 4 und 8 bestand. Am 18. Januar 1821 mit Rang vom 19. Februar 1821 wurde er zum Obersten und Kommandanten des Infanterieregiments Nr. 3 befördert. Am 25. November 1830 rückte er zum Generalmajor auf. Der Freiherr wurde 1819 mit dem russischen St.-Annen-Orden 2. Klasse dekoriert[2] und besaß ebenfalls das Ritterkreuz des Österreichischen Leopold-Ordens (1836).[3]

Das überhandnehmende Räuberunwesen hatte die benachbarten kroatischen Landstriche beunruhigt. Deshalb führte er mit insgesamt 16 Kompanien der Likaner- und Ottochanerregimentern unterstützt von einer Raketen-Batterie zuerst eine Strafexpedition gegen den Ort Vakup (Gefecht bei Vakup am 19. Mai 1835) durch.[4] Mit kaiserlicher Entschließung vom 29. Februar 1836 kam er als Brigadier nach Karlstadt (Karlovac). Zugleich wurde ihm das Kordon-Oberkommando übertragen. Im Sommer 1836 führte der Generalmajor mit vier Regimentern eine weitere Strafexpedition nach Bosnien durch (Gefecht bei Izachich am 2. Juli 1836).[5]

Am 30. Juni 1837 wurde er zum 2. Inhaber des Tiroler Jägerregiments Kaiser Ferdinand I. ernannt,[6] per 7. Mai 1838 zum Feldmarschallleutnant und Divisionär in Karlstadt, blieb jedoch weiterhin Kordons-Oberkommandant, und starb in diesen Eigenschaften im aktiven Dienst.[7][8][9]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Freiherren von Waldstätten von 1834

Er heiratete in Krems an der Donau am 25. Januar 1831 Anna (* 9. Juli 1802 in Groß-Olberndorf; † 21. August 1840 in Karlstadt, Tochter des Karl Schlenner, Bürgermeisters zu Stockerau, und dessen Gattin Therese Kittinger) und hatte mit ihr vier Kinder.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er erhielt gemeinschaftlich mit seinem ältesten Bruder Johann Baptist Ignaz am 9. Oktober 1834 die Prävalierung des österreichischen Freiherrenstandes, mit dem am 29. April 1754 verliehenen, gebesserten freiherrlichen Wappen seines Großonkels Dominik Josef. Hier wurden die Begnadeten unter Hinweglassung des alten Familiennamens „Hayek“ nur mit ihrem Prädikate „Freiherren von Waldstätten“ genannt. Auch erwarb er 1840 das ungarische Indigenat.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser S–Z, FB, 1905, 1941.
  • Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt, Druck- und Commissionsverlag F. B. Greitler, Wien 1870
  • August von Doerr: Die Hayek von Waldstätten, Separatabdruck aus dem Jahrbuch der kais. kön. heraldischen Gesellschaft „Adler“, Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn, Wien 1914
  • Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein General im Zwielicht – Erinnerungen des Edmund Edmund Glaises von Horstenau, Verlag Hermann Böhlaus Nachf. GmbH, Graz 1980, S. 500
  2. Ehrenspiegel der k. k. Österreichischen Armee, Verlag Carl Gerold, Wien 1831, S. 275
  3. Hof- und Staats-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, Teil 1, k. k. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerey, Wien 1837, S. 315
  4. Vanicek: "Spezialgeschichte der Militärgrenze", 4. Band, Wien 1875, S. 175
  5. Ludwig F. Jedlicka: Unser Heer – 300 Jahre österreichisches Soldatentum in Krieg und Frieden, Verlag Fürlinger, 1963, S. 230
  6. Josef Strack: Das Tiroler Jäger-Regiment Kaiser Franz Josef I., Verlag Leopold Sommer, Wien 1853, S. 39
  7. Ein General im Zwielicht – Erinnerungen des Edmund Edmund Glaises von Horstenau, Verlag Hermann Böhlaus Nachf. GmbH, Graz 1980, S. 500
  8. Andreas Thürheim (Graf von) Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k.k. Armee: Band 1, Verlag Buchhandlung für Militär-Literatur K. Prochaska, 1880, S. 481.
  9. Augsburger Allgemeine Zeitung vom 15. Mai 1838, S. 1079
  10. August v. Doerr: Die Hayek von Waldstätten, Separatabdruck aus dem Jahrbuch der kais. kön. heraldischen Gesellschaft „Adler“, Buchdruckerei Carl Gerold’s Sohn, Wien 1914, S. 22
  11. Karl Czoernig (Freiherr von): Ethnographie der Österreichischen Monarchie: Band 3, Kaiserliche und königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 99