Maria Maximiliana von Stadion

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Maria Maximiliana von Stadion (vollständig: Maria Maximiliana Esther von Stadion zu Tannhausen und Warthausen) (* 21. Juli 1736 in Mainz; † 1818 in München) war die letzte Äbtissin des freiweltlichen Damenstifts Buchau im heutigen Bad Buchau am Federsee.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzte Fürstäbtissin Maria Maximiliana von Stadion mit Stiftsdamen, Wappen und Ansicht der Stiftsanlage

Maria Maximiliana war die Tochter des Anton Heinrich Friedrich von Stadion und der Maria Anna Augusta Antonia von Sickingen-Hohenburg. Sie hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. Ihr Bruder Franz Konrad war kaiserlicher Kämmerer in Wien, der andere Bruder Johann Philipp war Domherr in Mainz. Ihre Aufnahme in das Stift ist im Jahre 1754 verzeichnet. Am 18. Januar 1775 wurde sie vom Stiftskapitel mit einfacher Mehrheit zur Fürstäbtissin gewählt. An der Wahl nahmen zehn Stiftsdamen und zwei Chorherren teil. Es fanden drei Wahlgänge statt. Im Jahr ihrer Wahl ließ sie die von Pierre Michel d’Ixnard neu gestaltete und teilweise neu aufgerichtete Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus weihen. Während ihrer Regierungszeit versuchte sie zum Ausgleich mit der Reichsstadt Buchau, mit Österreich und mit den Reichsgrafen zu kommen. Die Kriegslasten in Form von durch die Koalitionskriege ausgelösten Zahlungen führten dazu, dass die Finanzen des Stiftes in eine Schieflage gerieten. Am 5. Juli 1802 floh die Äbtissin mit Archivalien, Silber und liturgischem Gerät nach München und von dort weiter nach Augsburg.

Am 4. Dezember 1802 übergab sie das Stift an den Fürsten von Thurn und Taxis, dem es beim Friedensvertrag von Lunéville als Entschädigung für die linksrheinischen Verluste zugesprochen worden war. Die Äbtissin erhielt bis zu ihrem Tod eine Sustentation von 8000 Gulden pro Jahr. Sie verstarb an einem unbekannten Tag im Jahre 1818 in München.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Theil: Das freiweltliche Damenstift Buchau am Federsee. Hrsg.: Max-Planck-Institut für Geschichte (= Germania Sacra. NF 32). Walter de Gruyter, Berlin / New York 1994, ISBN 3-11-014214-7, S. 245–246 (Digitalisat).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Theil: Das freiweltliche Damenstift Buchau am Federsee. 1994, S. 245.
VorgängerinAmtNachfolgerin
Maria Karolina von KönigseggÄbtissin von Buchau
1775–1802
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