Johann Anton Pader

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Johann Anton Pader (auch Johann Anton Bader; * 6. Oktober 1711 in Dorfen;[1]1786 ebenda) war ein Stuckateur, der auch als Meister von Oppolding bezeichnet wird.

Um 1765 hat er Teile der Kirche von Oppolding in Oberbayern ausgeschmückt. Besonders seine Kanzel dort ist ein bekanntes Beispiel eines mit Stuck verzierten Kunstwerkes des Rokoko aus dieser Region.[2]

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eschlbach, Mariä Geburt, Rokoko-Kanzel mit filigranem Schalldeckel aus Stuck
Eschlbach, Mariä Geburt, Altarbild im Stil des Rokoko

Er entstammte einem Zweig der Künstlerfamilie Pader aus München. Seine Eltern waren der Stuckateur Alexius Bader und Elisabeth Engelbrecht.[3] Er wird zur Wessobrunner Schule gerechnet. 1955 identifizierte ihn Josef Blatner als identisch mit dem Meister von Oppolding, als er bei der Renovierung der Kirche in Oppolding die Signatur JAP | D entdeckte.

In Dorfen wurde der Johann-Anton-Pader-Weg nach ihm benannt.

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stuckkanzel in Oppolding (1765)

Das Werk des Meisters von Oppolding ist ein Beispiel für die künstlerisch eigenständige Leistung des Stuckateurs im Rokoko. In dieser Epoche entwickelt sich die verzierende Kleinornamentik zum eigenständigen Kunstwerk.[4]

Das Schaffen von Pader hat mit den benachbarten Rokokokirchen in Eschlbach und Hörgersdorf besondere Kunstwerke im Erdinger Hinterland hinterlassen,[5] die als Erdinger Sonderrokoko einen besonderen Höhepunkt des Rokoko darstellen und die formalen Möglichkeiten auf die Spitze trieben.[6][7]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • B. Rupprecht: Die bayerische Rokoko-Kirche. Kallmünz 1959.
  • Josef Blatner: Barock und Rokoko. In: E. Press u. a.: Im Zeichen des Pferdes. Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding 1963, S. 147.
  • A. Kraus, M. Spindler: Das alte Bayern, Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichten Band 2). München 1988, S. 116.
  • Karsten Harries: Die bayerische Rokokokirche. Das Irrationale und das Sakrale. Dorfen 2009. (Deutsche Ausgabe seines hier zitierten Werkes)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pfarrei Dorfen Mariä Himmelfahrt - CB059, M1160 - Taufen - 1686-1771; Seite 172
  2. A. Kraus, M. Spindler: Das alte Bayern, Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichten Band 2). München 1988, S. 116.
  3. Pfarrei Dorfen Mariä Himmelfahrt - CB059, M1160 - Taufen - 1686-1771; Seite 172
  4. Karsten Harries: The Bavarian Rococo Church – Between Faith and Aestheticism. New Haven, London 1983, S. 196ff.
  5. s. V. Niedermeier, B. Schütz: Hörgersdorf, Eschlbach, Oppolding: drei Rokokokirchen im Landkreis Erding. (Schnell Kunstführer 934). München 1970
  6. pfarrei-maria-hilf-wunderburg.de: Ein Gipfel des süddeutschen Rokoko - Exemplarische Dorfkirche in Hörgersdorf aufwendig renoviert (Memento vom 31. Dezember 2016 im Internet Archive)
  7. Die „kleine Wies“ erstrahlt in neuem Glanz. Abgerufen am 16. Dezember 2022.