Perdonig

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Perdonig
Italienische Bezeichnung: Predonico
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Südtirol (BZ)
Gemeinde Eppan
Koordinaten 46° 30′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 46° 29′ 46″ N, 11° 13′ 51″ O
Höhe 797 m s.l.m.
Fläche 8,44 km²
Telefonvorwahl 0471 CAP 39057

Perdonig (italienisch Predonico) ist eine Fraktion der Gemeinde Eppan im Überetsch in Südtirol (Italien). Perdonig liegt im Norden des Gemeindegebiets in Mittelgebirgslage auf rund 750–800 m, hoch über der Sohle des Etschtals auf der Westseite des Bozner Talkessels und unter den Felswänden des Gantkofels.

Im Jahr 1220 wird Predonig ersturkundlich als „Predonigum“ genannt.[1] Im landesfürstlichen Urbar Graf Meinhards II. von 1288 erscheint die Örtlichkeit als „ze Pradonie“.[2] 1316 wird erstmals die Lokalkaplanei von St. Vigil erwähnt.[3] Ihr Inhaber im Jahr 1435, „her Vlreich ab Pradonig“, war unter jenen Südtiroler Kaplänen und Priestern, die sich zur Abhaltung des Österreichischen Jahrtags an der Marienpfarrkirche Bozen verpflichteten.[4] Der Name geht laut Schneller auf lateinisch pratum dominicum ‚Wiese des Grundherren‘ zurück.

Sehenswert sind die neu gestaltete Pfarrkirche zu den Hl. Vigilius und Ulrich von 1799 sowie der Vigiliushügel, auf dem Überreste einer spätantiken Höhensiedlung und der alten frühchristlichen St.-Vigilius-Kirche zu finden sind. Im Jahr 1931 wurden ein Schildbuckel und ein Reitersporn sowie vermutlich eine Riemenzunge gefunden, die aus einem Grab stammen sollen und in das späte 6. Jahrhundert datiert werden. Im Jahr 1938 wurde darüber hinaus eine Pferdchenfibel gefunden.[5]

In Perdonig gab es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe. Diese wurde 2022 aufgrund zu geringer Einschreibungszahlen geschlossen.[6]

Von Perdonig aus führen zahlreiche Wanderwege nach Nals, Andrian, Gaid, über Buchwald auf den Gantkofel, zum Eppaner Höhenweg und zu den Burgen Hocheppan, Boymont und Korb.

Die anspruchsvolle Strecke von St. Michael bis Perdonig und nach Buchwald bzw. nach Gaid ist zudem bei Radfahrern und Mountainbikern sehr beliebt.[7]

Einzelnachweise

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  1. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Athesia: Bozen 1995. ISBN 88-7014-634-0, S. 308.
  2. Oswald von Zingerle: Meinhards II. Urbare der Grafschaft Tirol (Fontes rerum Austriacarum/Österreichische Geschichtsquellen II.15.2). Wien 1890, XXVI Nr. 14.
  3. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 185–186, Nr. 279.
  4. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 78, Nr. 992.
  5. Heiko Steuer, Volker Bierbrauer (Hrsg.): Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria. Unter Mitarbeit von Michael Hoeper. de Gruyter, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-11-020235-9 (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsbände 58).
  6. Aus für Zwergschule Perdonig. Südtirol heute, 14. Juni 2022.
  7. www.quaeldich.de: Streckenprofil St. Michael-Buchwald (950m)
Commons: Perdonig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien