1,1-Ethandioldiacetat

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Strukturformel
Strukturformel von 1,1-Ethandioldiacetat
Allgemeines
Name 1,1-Ethandioldiacetat
Andere Namen
  • 1,1-Diacetoxyethan
  • Ethylidendiacetat
Summenformel C6H10O4
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 542-10-9
EG-Nummer 208-800-3
ECHA-InfoCard 100.008.001
PubChem 222536
ChemSpider 21106538
Wikidata Q15720555
Eigenschaften
Molare Masse 146,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,07 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

18,85 °C[2]

Siedepunkt

167 °C[1]

Löslichkeit
Brechungsindex

1,40 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

1,1-Ethandioldiacetat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Acylale.

Gewinnung und Darstellung

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1,1-Ethandioldiacetat kann durch Reaktion von Dimethylether, Essigsäure und Synthesegas in Gegenwart eines katalytischen Systems aus RhI3, PPh3 und CH3I hergestellt werden.[3]

Ebenfalls möglich ist die direkte Synthese aus Methylacetat und Synthesegas mit einem Katalysator.[4]

Die Verbindung wurde erstmals 1858 von Anton Geuther aus Acetaldehyd und Essigsäureanhydrid durch Erhitzen auf 180 °C hergestellt. Danach wurden einige Methoden zur Herstellung entwickelt. So stellten Alfred Wohl und Rudolf Maag 1910 Ethylidendiacetat aus Paraldehyd und Essigsäureanhydrid her. Zwei Jahre später fanden A. Wohl und Bruno Mylo heraus, dass sich durch die Einwirkung von Kupferhydrid auf Acetylchlorid Ethylidendiacetat und Ethylacetat bilden. 1913 erhielt Fritz Klatte in mehreren Ländern Patente für die Herstellung von Ethylidendiacetat durch die direkte Verbindung von Essigsäure und Acetylen in Gegenwart eines geeigneten Trägers, z. B. eines Quecksilbersalzes.[2]

1,1-Ethandioldiacetat ist eine farblose klare Flüssigkeit mit fruchtigem Geruch, die wenig löslich in Wasser ist.[1] In Anwesenheit von Katalysatoren zersetzt sich die Verbindung oberhalb von 150 °C schnell, wobei hauptsächlich Essigsäureanhydrid und Acetaldehyd mit etwas Vinylacetat und Essigsäure entstehen.[2]

1,1-Ethandioldiacetat wird als Zwischenprodukt zur Herstellung von Vinylacetat verwendet.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu 1,1-Ethandioldiacetat, >98.0% bei TCI Europe, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  2. a b c George O. Morrison and T. P. Gladstone Shaw: By‐Products of the Carbide Industry: The Manufacture of Ethylidene Diacetate and Vinyl Acetate. ECS - The Electrochemical Society, 1933, doi:10.1149/1.3493831 (iop.org [PDF]).
  3. Dianhua Liu, Xin Huang, Lei Hu, Dingye Fang, Weiyong Ying, Dasheng Chen: Synthesis of ethylidene diacetate from dimethyl ether, CO and H2. In: Journal of Natural Gas Chemistry. Band 19, Nr. 2, 2010, S. 165–168, doi:10.1016/S1003-9953(09)60052-9.
  4. Kiyoshi Kudo, Sadayuki Mori, Nobuyuki Sugita: Direct Synthesis of Ethylidene Diacetate From Methyl Acetate and Synthesis gas by Mixed Rhodium–palladium Catalyst. In: Chemistry Letters. Band 14, Nr. 3, 1985, S. 265–268, doi:10.1246/cl.1985.265.
  5. Klaus Weissermel, Hans-Jürgen Arpe: Industrial Organic Chemistry. Wiley-VCH, 2003, ISBN 3-527-30578-5, S. 231 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).