Albert von Zingler

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Albert von Zingler
Oberst Zingler
Füsilierbataillon in der Schlacht von Loigny
Einzug des siegreichen Bataillons am 18. Juni 1871 in Lübeck auf dem Rathausmarkt

Albert Karl Theodor Zingler, seit 1885 von Zingler (* 26. Februar 1836 in Körlin; † 28. November 1891 in Wiesbaden) war ein preußischer Generalleutnant.

Er war der Sohn von Karl Zingler (1795–1847), zuletzt Hauptmann und Kompaniechef in der 2. Artillerie-Brigade und dessen Ehefrau Auguste Wilhelmine, geborene Bünger (1814–1891).

Militärlaufbahn

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Zingler wurde am 26. April 1853 aus dem Kadettenkorps kommend mit dem Charakter als Portepeefähnrich dem Füsilierbataillon des 21. Infanterie-Regiments[1] in Gnesen überwiesen. Das Patent zu diesem Dienstgrad erhielt er am 14. Januar 1854 und am 13. Februar 1855 wurde er zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher war Zingler vom 1. Oktober 1857 bis zum 1. Oktober 1858 zum kombinierten 2. Reserve-Bataillon nach Kolberg sowie vom 1. März bis zum 1. Juni 1859 zur Gewehrfabrik Spandau und vom 20. Juni bis zum 9. August 1859 zum III. Bataillon des 1. Garde-Landwehr-Regiments in Graudenz kommandiert. Von hier wurde er in das II. Bataillon des 21. Landwehr-Regiments nach Stolp abkommandiert. Per A.K.O. vom 5. Mai 1860 wurde aus dessen drei Landwehrbataillonen das 21. kombinierten Infanterie-Regiment formiert, aus dem am 4. Juli 1860 das 8. Pommersche Infanterie-Regiment Nr. 61 in Stolp werden sollte. Zu diesem wurde Zingler am 1. Juli versetzt. Ab dem 1. Oktober 1860 war Zingler, seit 13. November 1860 Premierleutnant, als Adjutant bis zum 1. September 1862 beim II. Bataillon. Vom 1. November 1862 bis zum 1. Oktober 1865 wurde er an die Unteroffizierschule in Jülich abkommandiert.

Im Krieg gegen Österreich führte Zingler vom 9. Mai bis zum 18. September 1866 die mobile 7. Kompanie und wurde für seine Teilnahme an der Schlacht bei Königgrätz mit dem Roten Adlerorden IV. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Nach dem Friedensschluss wurde am 30. Oktober 1866 in Bromberg unter anderen aus je drei Kompanien der Infanterie-Regimenter 21 und 61 (7., 13. und 15. Kompanie) das Infanterie-Regiment Nr. 76 formiert. Die Musketierbataillone bezogen ihre Garnison in Hannover, die Füsiliere in Hameln. Unter der Beförderung zum Hauptmann wurde Zingler am 30. Oktober 1866 zum neugebildeten Regiment versetzt und zum Chef der 12. Kompanie in Hameln ernannt. Zum 1. Oktober 1867 wurden die Bataillone aus Hannover nach Hamburg, die aus Hameln nach Lübeck verlegt und der Verband am 7. November 1867 in 2. Hanseatisches Infanterie-Regiment Nr. 76 umbenannt.

Im Deutsch-Französischen Krieg nahm Zingler an der Einschließung von Metz und Toul, der Belagerung von Paris, den Schlachten bei Orléans (Eisernes Kreuz II. Klasse), Loigny[2], Beaugency und Cravant und Le Mans (Eisernes Kreuz I. Klasse), sowie bei den Gefechten bei Dreux, La Madeleine-Bouvet, Bellême, Meung, Fréteval und Connerré teil.

Mit dem Lübeckischen Bataillon zog Zingler am 18. Juni 1871 auf dem Markt der Freien und Hansestadt Lübeck ein.[3] Mit seiner Beförderung zum Major am 30. April 1874 wurde Zingler dem Regiment aggregiert und am 22. August zum Holsteinischen Infanterie-Regiment Nr. 85 nach Rendsburg versetzt. Es folgte seine Versetzung in das 3. Garde Grenadier-Regiment Königin Elisabeth nach Spandau, wo er vom 5. bis 11. August sowie vom 29. September bis 6. November 1875 das II. Bataillon führte. Zum Kommandeur des III. Bataillons in Wrietzen wurde Zingler am 3. Juni 1876 ernannt und am 16. September zum Oberstleutnant befördert. Unter der Stellung à la suite des Regiments, unter der vorläufigen Belassung seines bisherigen Ranges, wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte der Militärschießschule in Spandau beauftragt. Den Rang eines Regimentskommandeurs erhielt er am 12. Februar 1884. Mit der Beförderung zum Oberst am 14. Juli 1885 wurde Zingler zum Kommandeur der Militärschießschule unter Belassung à la suite des Regiments ernannt.

Gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf (1839–1920), dem späteren General der Infanterie, wurde Zingler am 12. November 1885 durch König Wilhelm I. in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[4][5]

Zum Kommandeur des Hannoverschen Füsilier-Regiments Nr. 73 wurde Zingler am 8. Juli 1886 ernannt. Mit der Regimentsuniform war er am 14. April 1887 zu den Offizieren von der Armee versetzt worden, bevor er am 4. Februar 1887 zum Kommandeur des 2. Nassauischen Infanterie-Regiments Nr. 88 in Mainz ernannt wurde. Unter der Beförderung zum Generalmajor wurde Zingler am 13. November 1888 zum Kommandeur der 25. Infanterie-Brigade in Münster ernannt. Am 27. Januar 1890 wurde Zingler abermals zu den Offizieren von der Armee versetzt und am 14. Juni mit Pension und unter Verleihung des Charakters als Generalleutnant zur Disposition gestellt.

Zingler hatte sich am 6. Juni 1867 in Hameln mit Johanne Degenhardt (1846–1869) verheiratet. Nach ihrem Tod heiratete er am 3. Januar 1872 in Zirke Anna von Eberstein (1841–1884). In dritter Ehe war Zingler seit dem 24. März 1888 mit deren Schwester Emma (* 1848) verheiratet. Aus den Ehen gingen folgende Kinder hervor:

  • Anna (* 1868) ⚭ 1901 Rudolf Warnecke, Pastor
  • Jenny (1869–1929) ⚭ 1900 Heinrich von Westernhagen (1864–1925), preußischer Generalmajor
  • Bodo (1875–1914), gefallen als preußischer Hauptmann und Kompaniechef im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 ⚭ 1904 Elisabeth Barlach (* 1883)
  • Rudolf (* 1878), preußischer Hauptmann a. D. ⚭ 1905 (Scheidung) Erika Richter (* 1878)
  • Elisabeth (* 1884) ⚭ 1912 Ludwig Bartels, preußischer Regierungsassessor
  • Bogislav von Kleist: Die kgl. preuß. Generale von 1840–1894. Nr. 1934.
  • Isenbart: Geschichte des Infanterie-Regiments Nr. 88. Mittler & Sohn, Berlin 1903.
  • Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke, Hamburg 1902, OCLC 252978009, S. 22–23.
  • von Kortzfleische: Geschichte des Füsilier-Regiment General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preussen-Hannoversches-Nr. 73. 1866-1891. Verlag R. Eisenschmidt, 1891.
  • Henry Holthoff: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments von Borcke (4. Pommerschen) Nr. 21. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1913.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadligen Häuser. 1917. Elfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1916, S. 982.
  • Handbuch des preußischen Adels. Band 1, S. 632 f.
Commons: Albert von Zingler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Preußisches Militär in der Garnison Kolberg von 1714 bis 1867 (Memento vom 2. Juni 2011 im Internet Archive)
  2. Die Schlacht bei Loigny sollte beim späteren Lübecker Regiment zum Gründungsmythos werden.
  3. Einzug der siegreichen Truppen am 18. Juni 1871. In: Vaterstädtische Blätter vom 25. Juni 1911.
  4. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. Erster Band, Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 632.
  5. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873–1918. Görlitz 1939, S. 45.
  6. a b c Harry von Rège: Offizier-Stammliste des Infanterie-Regiments Nr. 76. Mauke, Hamburg 1902, S. 22.
  7. a b c d Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee für 1890. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1890. S. 57.