Alex Olmedo

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Alex Olmedo Tennisspieler
Alex Olmedo
Olmedo im August 1964
Spitzname: The Chief[1]
Nation: Peru Peru
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 24. März 1936
Todestag: 9. Dezember 2020
Größe: 178 cm
1. Profisaison: 1960
Rücktritt: 1977
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Einzel
Karrierebilanz: 47:58
Karrieretitel: 1
Höchste Platzierung: 190 (15. Oktober 1973)
2 (1959, Amateurrangliste)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 26:35
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Alex Olmedo, eigentlich Luis Alejandro Rodríguez Olmedo, (* 24. März 1936 in Arequipa; † 9. Dezember 2020 in Los Angeles[2]) war ein peruanischer Tennisspieler, der auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besaß.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olmedo wurde anfangs von seinem Vater trainiert. Im Alter von 17 Jahren siedelte er ohne Englischkenntnisse nach Los Angeles über, nachdem er vom US-amerikanischen Trainer Stanley Singer entdeckt wurde.[2][3] Anfangs jobbte er in einem Tennisgeschäft und lernte nachts die Sprache. Olmedo studierte später an der University of Southern California. 1956 gewann er sowohl im Einzel als auch im Doppel mit seiner Mannschaft die NCAA-Titel. Diesen Erfolg konnte er zwei Jahre später mit dem Team seiner Universität wiederholen.[3]

1958 trat er mit dem Team der Vereinigten Staaten im Davis Cup an, obwohl er zu dieser Zeit noch kein US-Staatsbürger war. Dies war möglich, weil Peru kein eigenes Team stellte.[3] Er wurde in diesem Jahr in zwei Begegnungen bei sechs Matches eingesetzt und konnte jedes Mal gewinnen. Im Finale gegen Australien konnten sie den Sieg des Davis Cups für sich entscheiden. Im Folgejahr wurde er nochmals in einem Aufeinandertreffen für drei Matches eingesetzt, konnte aber nur eines gewinnen. Dies war sein letzter Einsatz für das US-amerikanische Davis-Cup-Team.[4]

1959 folgte sein erfolgreichstes Jahr, als er die Grand-Slam-Turniere in Melbourne gegen Neale Fraser und Wimbledon glatt in drei Sätzen gegen Rod Laver gewann und bei den US Open Fraser erst im Finale unterlag.[2] Er schaffte es bis auf Rang 2 der Amateurenweltrangliste.[1]

Ihm wurde vom damaligen peruanischen Präsidenten Manuel Prado die Laureles Deportivos verliehen, eine Auszeichnung für peruanische Sportler.[5]

Ab 1960 spielte Olmedo als Profi und durfte dementsprechend bis zu Einführung der Open Era Ende der 1960er Jahre an keinen Amateur-Turnieren, also auch nicht an den späteren Grand-Slam-Turnieren, teilnehmen.[2] 1963 zog er sich zwischenzeitig vom Tennissport zurück.[5] Anfang der 1970er Jahre trat Olmedo erneut bei Grand-Slam-Turnieren an. Außerdem gewann er in der Open Era ein Turnier im Einzel und drei Doppeltitel.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner aktiven Karriere war er mehr als 25 Jahre Tennistrainer im Beverly Hills Hotel, wo er Hollywoodgrößen wie Katharine Hepburn, Robert Duvall und Chevy Chase Tennisstunden gab, und wurde 1987 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.[3][1]

Alex Olmedo starb Ende 2020 im Alter von 84 Jahren aufgrund eines Hirntumors. Er hinterließ drei Kinder und vier Enkel.[3][1]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
Grand Slam (4)
Open-Era-Turniere (1)
Titel nach Belag
Hartplatz (1)
Rasen (4)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Ergebnis
1. 26. Januar 1959 Australien Australian Championships Rasen Australien Neale Fraser 6:1, 6:2, 3:6, 6:3
2. 3. Juli 1959 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships Rasen Australien Rod Laver 6:4, 6:3, 6:4
3. 7. Mai 1972 Vereinigte Staaten Kansas City Hartplatz Pakistan Haroon Rahim 6:2, 5:7, 7:6

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 13. September 1959 Vereinigte Staaten US Championships Rasen Australien Neale Fraser 3:6, 7:5, 2:6, 4:6
2. 2. Mai 1971 Vereinigte Staaten Kansas City Hartplatz Vereinigte Staaten Cliff Richey 5:7, 7:5, 2:6
3. 20. September 1971 Vereinigte Staaten Sacramento Hartplatz Vereinigte Staaten Bob Lutz 4:6, 4:6, 3:6
4. 17. Juni 1972 Vereinigtes Konigreich Bristol Rasen Sudafrika 1961 Bob Hewitt 4:6, 3:6

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 7. September 1958 Vereinigte Staaten US Championships Rasen Vereinigte Staaten Ham Richardson Vereinigte Staaten Sammy Giammalva
Vereinigte Staaten Barry MacKay
3:6, 6:3, 6:4, 6:4

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 7. September 1958 Vereinigte Staaten US Championships Rasen Brasilien Maria Bueno Vereinigte Staaten Margaret Osborne duPont
Australien Neale Fraser
3:6, 6:3, 7:9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alex Olmedo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d In Memoriam: Hall of Famer Alex Olmedo. In: tennisfame.com. International Tennis Hall of Fame, 10. Dezember 2020, abgerufen am 1. März 2022.
  2. a b c d Joel Drucker: Remembering Alex Olmedo, 1936-2020: Star Player, Teacher To The Stars. In: tennis.com. 10. Dezember 2020, abgerufen am 28. Februar 2022.
  3. a b c d e Obituary Alex Olmedo. In: daviscup.com. Davis Cup, 11. Dezember 2020, abgerufen am 28. Februar 2022.
  4. Alex Olmedo. In: daviscup.com. Davis Cup, abgerufen am 28. Februar 2022.
  5. a b Fernando Dominguez: Still a Go-Getter : ‘59 Wimbledon Champion Alex Olmedo Keeps a Fast Pace as Teacher and Player. In: latimes.com. Los Angeles Times, 29. Juli 1994, abgerufen am 28. Februar 2022.