Becherlingsartige

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Becherlingsartige

Orangebecherling (Aleuria aurantia)

Systematik
Reich: Pilze (Fungi)
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Becherlingsartige
Wissenschaftlicher Name der Klasse
Pezizomycetes
O. E. Erikss. & Winka
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Pezizales
J. Schröt.

Die Becherlingsartigen (Pezizales) sind eine Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycota) und umfassen viele der als Speisepilz genutzten Schlauchpilze, so auch die Trüffel. Sie bilden alleine die Klasse der Pezizomycetes.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fruchtkörper sind Apothecien oder Kleistothecien, die üblicherweise mit freiem Auge erkennbar sind. Sie sind von fleischiger oder ledriger Konsistenz. Viele Arten sind durch Carotinoide leuchtend oder auch dunkel gefärbt. Paraphysen werden gebildet. Die Asci sind meist länglich und zylindrisch, bei kleistothezischen Arten auch rundlich. Die Asci sind dünnwandig, besitzen keine auffällige Apikalverdickung oder Apikalapparat. An der Spitze des Ascus befindet sich außer bei kleistothezischen Arten ein Operculum oder ein vertikaler Schlitz. Durch diese Strukturen werden die Ascosporen gewaltsam ausgeschleudert. Die Ascosporen sind meist ellipsoidisch oder kugelig, hyalin bis dunkel pigmentiert, glatt oder mit Oberflächenstrukturen versehen.

Anamorphe sind hyphomycetisch, sofern bekannt.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten sind Saprobionten auf Boden, totem Holz oder auf Dung. Einige Arten, wie die Trüffel, leben auch hypogäisch (unterirdisch) und bilden Mykorrhiza.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Becherlingsartigen sind die Schwestergruppe der übrigen Echten Schlauchpilze. Sie bilden eine natürliche Verwandtschaftsgruppe, sind also ein monophyletisches Taxon. Dasselbe gilt ziemlich sicher auch für die einzelnen Familien.[1]

Zur Ordnung werden folgende Familien gezählt (mit ausgewählten Gattungen und Arten):[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sina M. Adl u. a.: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. In: The Journal of Eukaryotic Microbiology. 52 (5), 2005, S. 399–451. doi:10.1111/j.1550-7408.2005.00053.x.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. F. Lutzoni u. a.: Assembling the fungal tree of life: Progress, classification, and evolution of subcellular traits. In: American Journal of Botany. Band 91, 2004, S. 1446–1480.
  2. Nalin N. Wijayawardene, Kevin D. Hyde, H. Thorsten Lumbsch, Jian Kui Liu, Sajeewa S. N. Maharachchikumbura, Anusha H. Ekanayaka, Qing Tian, Rungtiwa Phookamsak: Outline of Ascomycota: 2017. In: Fungal Diversity. Band 88, 2018, S. 167–263, doi:10.1007/s13225-018-0394-8.
  3. Donald H. Pfister, Caroline Slater, Karen Hansen: Chorioactidaceae: a new family in the Pezizales (Ascomycota) with four genera. In: Mycological Research. Bd. 112, Nr. 5, 2008, S. 513–527. doi:10.1016/j.mycres.2007.11.016
  4. M. Carbone, C. Agnello, P. Alvarado: Phylogenetic studies in the family Sarcosomataceae (Ascomycota, Pezizales). In: Ascomycete.org. Bd. 5, Nr. 1, Januar 2013, S. 1–12 (PDF).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pezizales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien