Clonidin-Hemmtest

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Clonidin-Hemmtest, auch Clonidin-Suppressionstest genannt, ist ein diagnostischer Test, um eine autonome Katecholaminproduktion, wie sie beispielsweise beim Phäochromozytom auftritt, festzustellen.

Ein Übermaß an Katecholaminen (Adrenalin und Noradrenalin) ist häufig für erhöhten Blutdruck verantwortlich. Die Ursache für die hohe Konzentration zu ermitteln ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Bluthochdrucktherapie.

Clonidin stimuliert α2-Rezeptoren im ZNS. Dadurch wird die Katecholamin-Ausschüttung im Körper vermindert. Da die Produktion von Katecholaminen bei einem Phäochromozytom nicht durch das Zentralnervensystem gesteuert wird, sinkt unter Clonidin-Gabe der Plasmaspiegel von Adrenalin und Noradrenalin nicht.

Nach Absetzen aller blutdrucksenkenden (antihypertensiven) Medikamente (zum Beispiel Beta-Blocker) wird durch eine Blutentnahme der Basalwert der Katecholamine bestimmt.

Referenzwerte: Adrenalin im Plasma: bis 50 pg/ml, Noradrenalin im Plasma: bis 400 pg/ml.

Anschließend erfolgt die Gabe von 300 µg Clonidin in Tablettenform. Danach weitere Blutentnahmen nach 60, 120 und 180 Minuten. Zu erwarten ist eine Senkung der Katecholamine auf unter 50 % des Basalwertes. Sinkt der Spiegel nicht oder kaum, kann dies für ein Phäochromozytom sprechen.