Diskussion:Hamadi Jebali

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Shoshone in Abschnitt "Gemäßigt-islamistische Ennahda"?
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Falls die Ähnlichkeit des am 17. Dezember von mir eingefügten Textes mit dem des englischen Wikipediaartikels auffällt, möchte ich klarstellen, dass ich den Text dort (auf Englisch) auch veröffentlicht habe (als User:RJFF). Ich habe den fraglichen Text also selbst erarbeitet, nicht bloß aus der englischen Wikipedia hierher übersetzt. --Bujo 20:43, 18. Dez. 2011 (CET)Beantworten

"Gemäßigt-islamistische Ennahda"?

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Was ist eine "gemäßigt-islamistische" Partei im Unterschied etwa zu einer radikal-islamistischen? Was ist ein gemäßigter Nazi oder Kommunist - einer, der mich erst ins Gefängnis sperrt anstatt mich gleich zu erschießen? "Gemäßigt-islamistisch" ist kein Fachterminus, sondern eine unwissenschaftlich-journalistische Zuschreibung, sollte daher in „“ gesetzt und mit vorangehendem "sogenannte" als solches gekennzeichnet werden. -Shoshone 11:05, 25. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Vorredner Shoshone überzeugt. Danke, gut argumentiert. -- 91.61.207.47 12:49, 31. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Überzeugt mich nicht. Die Argumentation geht nämlich davon aus, dass Islamismus, wie Nationalsozialismus und Kommunismus, grundsätzlich eine Form von Extremismus ist. Tatsächlich ist Islamismus synonym zu "politischem Islam", also der Ideologie, die dafür eintritt, dass der Islam eine wichtige und prägende Rolle in Staat, Gesellschaft und Politik spielen soll. Und das geht sehr wohl gemäßigt oder radikal. Mit Gefängnis und Erschießen hat das überhaupt nichts zu tun. --Bujo 22:57, 2. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Bujo, du irrst. "Gemäßigt" oder "radikal" sind Zuschreibungen durch Nicht-Islamisten bzw. durch westliche Kommentatoren. Es gibt keine eindeutige, geschweige denn wissenschaftliche Definition dessen, was als "gemäßigt" oder "radikal" zu gelten hat. Darauf bezog sich meine Unterscheidung Gefängnis - Erschießung. Ich hätte auch fragen können: Ist schon das Durchsetzen des Kopftuchs oder erst das der Burka "radikal"? Für eine säkulare Muslima ist schon die Pflicht zum Kopftuch unerträglich und daher "radikal", ein Salafist könnte sie teils als Zeichen seiner "Mäßigung" (im Gespräch mit Westlern), teils - an die Muslime gerichtet - als "gefährliche" Abirrung von der Pflicht zur vollständigen Körperverhüllung bezeichnen. War der Nationalsozialismus bis zu den Nürnberger Gesetzen "gemäßigt"? Nur, wenn man ihn mit Auschwitz vergleicht. Wer 1933 von SA-Schlägern "nur" zusammengeschlagen, aber am Leben gelassen wurde, wird auch den NS bis 1936 schon als radikal und extremistisch empfunden haben. Was war der italienische Faschismus zur gleichen Zeit: gemäßigt, nur weil er keinen staatspolitischen Antisemitismus inszenierte? Um die Relativität der Zuschreibungen zu unterstreichen, plädiere ich für die Vorschaltung eines "sogenannt" bzw. für die Hinzufügung: "vergleichsweise" (plus "'gemäßigt' islamistisch"; in exakt dieser Schreibung, d.h. OHNE BINDESTRICH]). -Shoshone 19:59, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Ehrlich gesagt erzeugt der Nazivergleich erheblichen Unwillen bei mir, mich überhaupt mit deiner Argumentation auseinanderzusetzen. Wer sagt denn überhaupt, dass der politische Islam oder Islamismus eine grundsätzlich extreme, totalitäre und/oder antipluralistische Ideologie ist? Gerade die tunesische Ennahda-Bewegung zeigt doch gerade (bislang zumindest), dass Islamisten in einem pluralistischen und demokratischen System verantwortlich und kompromissbereit mitwirken können. In der Türkei sind die Islamisten seit 2002 an der Macht, regieren sogar mit absoluter Mehrheit, haben aber trotzdem kein totalitäres System errichtet und keinen Gottesstaat. Im Gegenteil: die Trennung von Staat und Religion ist vorbildlich intakt. Wenn du bei google books "gemäßigter Islamismus" eingibst, findest du übrigens sehr wohl akademische Veröffentlichungen, die genau diesen Begriff - ohne Anführungszeichen - verwenden. Und da die Ennahda-Bewegung erst seit sehr kurzem eine Rolle spielt, Buchmaterial von daher noch nicht ausreichend vorliegt, ist der Rückgriff auf journalistische Quellen durchaus legitim. --Bujo 20:26, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
"In der Türkei sind die Islamisten seit 2002 an der Macht, regieren sogar mit absoluter Mehrheit, haben aber trotzdem kein totalitäres System errichtet und keinen Gottesstaat." Das liegt, wie ähnlich auch in anderen Ländern, nicht an der "Mäßigung" der Islamisten, sondern an derzeit noch unüberwindlichen säkularen oder anderen ethnisch-religiösen Gegenkräften, in der Türkei etwa dem Militär und den Justizapparat (in Libanon der multireligiöse Staatsaufbau mit seinen religiös austarierten Balancen). Entfallen solche Hemmnisse, verringert sich die "Mäßigung" bis auf einen Rest, der von nicht-islamistischen Kräften gehalten wird. Es sei denn, dieser wird zur Kapitulation gezwungen. Dieser Prozess kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, währenddessen es so scheint, als ob es einen "moderaten" Islamismus geben könnte, der bei gutem Willen sogar säkular zu domestizieren wäre. Das ist aber eine typisch kurzsichtige Betrachtungsweise, wie man derzeit in Indonesien - Provinz Aceh - und in Bälde schon in den Ländern der "Arabellion" studieren kann. -Shoshone 10:44, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Mir fällt gerade auf, das in dem Artikel gar nicht mehr "gemäßigt-islamistische Ennahda" steht. Die Diskussion hat sich von daher erübrigt. --Bujo 20:28, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten