Diskussion:Jaffator

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Hydro in Abschnitt Lemma (erl.)
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Die Bezeichnungen Jaffa-Tor, Damaskus-Tor haben urspünglich nichts mit den Städten Jaffa bzw. Damaskus zu tun. Das sind Bezeichnungen aus der europäischen Zeit. Der Jaffa-Tor führt nicht nach Jaffa, sondern nach Hebron: di Hauptstraße verläuft 20-30 m direkt darunter nach Betlehem - Hebron. Deshalb heißt er auch bab al-khalil.(Khalil = Hebron) Vom Damaskustor kam man niemals nach Damaskus - Damaskus liegt genau auf der anderen Seite (Nordost) und hieß ja auch Säulentor. --Orientalist 15:37, 11. Jul 2006 (CEST)

Wann beginnt die europäische Zeit? --König Alfons der Viertelvorzwölfte 20:28, 11. Jul 2006 (CEST)
Um die Frage selbst zu beantworten: Du bringst einiges durcheinander. "Säulentor" bezieht sich auf eine römische Siegessäule, und die Straße vom Damaskus-Tor führt spätestens seit römischen Zeiten über Sichem (Nablus) nach Damaskus. --König Alfons der Viertelvorzwölfte 23:23, 11. Jul 2006 (CEST)

Begegnung Theodor Herzl / Wilhelm II.

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Ich habe folgenden Satz mal herausgenommen aus dem Artikel:

Bei dieser Gelegenheit kam es vor dem Jaffator zu einer kurzen Begegnung zwischen Wilhelm II. und Theodor Herzl.

So weit ich weiss, kam es dort zu keiner Begegnung zwischen den beiden. Nach meinen bisherigen Recherchen und Unterlagen sieht die Chronologie dieser Tage etwa wie folgt aus:

18. Oktober 1898. Herzl wird am Nachmittag in Stambul von Kaiser Wilhelm II. in Privataudienz empfangen. Bülow ist auch zugegen. Die Unterredung dauerte eine knappe Stunde. Der Kaiser erklärt Herzl, dass und warum ihm die „zionistische Bewegung“ (eine Vokabel, die er schon flüssig und selbstverständlich benutzt) zusage; Bülow ist dagegen, darf aber nicht „Nein“ sagen, weil der Kaiser dafür ist. Das in freier Atmosphäre geführte Gespräch bot Herzl Gelegenheit, alle seine Argumente auszubreiten und den Kaiser für sich einzunehmen. Wolffsohn hatte draussen im Wagen in nervöser Aufregung gewartet. Im Hôtel de Londres warteten Schnirer, Seidener, Bodenheimer ebenfalls in grosser Aufregung auf den Ausgang dieser wichtigen Unterredung.

27. Oktober 1898 Ankunft der Delegation (Herzl, Wolffsohn, Bodenheimer, Joseph Seidener, Moses Schnirer) in Rischon le Zion. Die Reise per Schiff hatte folgende Route gehabt: von Konstantinopel über Smyrna, Piräus nach Alexandria und von dort über Port Said nach Jaffa; Herzl sollte und durfte in Palästina nicht im Namen der Jerusalemer Juden sprechen; ein entsprechendes Schreiben hatte der Oberrabbiner von Konstantinopel (Chacham baschi Moses ha-Levi) an seinen Kollegen in Jerusalem (Elisar) geschickt; davon, Herzl offiziös zu bannen (wie Herzl befürchtete), war aber keine Rede

28. Oktober 1898 erstes – eher zufälliges – Zusammentreffen des Kaisers mit Herzl in Mikwe- Israel; der Kaiser mit Gefolge zu Pferde; Herzl lässt den Schülerchor von Mikwe die „preussische Hymne“ „Heil dir im Siegerkranz“ absingen; diese kurze, nichtssagende Unterredung zwischen Herzl und dem deutschen Kaiser in Mikwe-Israel wurde fotografisch von Wolffsohn so stümperhaft festgehalten, dass man aus zwei misslungenen Bildern notdürftig eine Fotomontage erstellte. Diese diente v. a. dazu, das Ansehen Herzls unter den Juden Europas zu stärken und dort für das zionistische Anliegen zu werben. Doch inhaltlich war diese und die folgende Begegnung eine herbe Enttäuschung, der Kaiser vermied jede Aussage, die als Unterstützung des Zionismus ausgelegt werden könnte. Unter dem Eindruck des türkischen Widerstands gegen die zionistischen Pläne und beeinflusst durch den Aussenminister Bernhard von Bülow, der über die ablehnende Haltung der reichen Juden informiert war und die deutsche Aussenpolitik nicht in ein ihm darum aussichtslos erscheinendes Unternehmen verstrickt sehen wollte, blieben die Unterredungen ohne weitere Folgen. Die deutsche Aussenpolitik hat sich in den beiden folgenden Jahrzehnten den zionistischen Bestrebungen gegenüber kühl verhalten.

29.10.1898 Kaiser Wilhelm II. reitet majestätisch in Jerusalem ein: in schneeweisser Paradeuniform auf einem schwarzen Hengst durch eine eigens für ihn in die mittelalterlichen Stadtmauern geschlagene Bresche am Jaffa-Tor.

31.10.1898 Die deutsche evangelische Erlöserkirche, in Jerusalem unweit der Grabeskirche gelegen, wird in Gegenwart des deutschen Kaiserpaares geweiht. Herzl bleibt auf dem Hotelzimmer, um nicht von seinen jüdischen Kritikern mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht werden zu können.

2.11.1898 Am 2.11.1898 kamen Herzl (mit der Delegation) und Wilhelm II. (auch Bülow war anwesend) zum letzten Mal zusammen (die vereinbarte Audienz, bei der Herzl eine vorbereitete und zuvor in geänderter Fassung genehmigte Rede vorlas, anschliessend einige wenige Minuten unverbindliches Geplauder). Der Eindruck verstärkte sich, dass der Kaiser trotz diplomatisch freundlicher Worte mittlerweile sein Interesse am Zionismus verloren hatte, weil er sein Bündnis mit dem Osmanischen Reich nicht aufs Spiel setzen wollte.

Michael Kühntopf 15:10, 17. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Auf schwarzem Hengst durch die geschlagene Bresche...

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Der Abschnitt muss geändert werden, da er auf einer Urban-Legend beruht. Mein Vorschlag wäre (Änderungen Fett):

Bei seinem Staatsbesuch am 29. Oktober 1898 ritt Wilhelm II. in weißer Paradeuniform auf einem weißen Hengst über einen zuvor zugeschütteten Graben neben dem Tor. Hingegen stieg der britische General Allenby vom Pferd ab, als er am 9. Dezember 1917 als Eroberer in die Stadt einzog, und betrat die Stadt zu Fuß, wie es die Pilger seit Jahrhunderten taten. Bis heute können durch den damals neu geschaffenen Zugang Kraftfahrzeuge in die Altstadt fahren.

Quelle: Weisses Pferd:German Involement in Sinai Palestine 1915 -1918, "Bresche": The Jaffa Gate and Moat in 1880 - Charles Wilson: Picturesque Palestine

Wenn niemand widerspricht werde ich das in einer Woche mal ändern. mfg IP--83.108.30.236 15:10, 17. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Mach ruhig, ich erinnere mich augenblicklich nicht mehr, welche Quelle ich damals benutzte. -- Michael Kühntopf 00:01, 18. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Der Schimmel ist korrekt für Kaiser Wilhelm II. Kaiserin Auguste Victoria hingegen sitzt auf einem dunklen Pferd. (Quelle: Einzug des Kaiserpaares in Jerusalem am 29.10.1898, abgeb. in: Alex Carmel; Ejal Jakob Eisler, Der Kaiser reist ins Heilige Land: Die Palästinareise Wilhelms II. 1898, Haifa 1999, S. 103.)

Die Bresche neben dem Jaffator wurde allerdings tatsächlich anlässlich des Besuchs von Kaiser Wilhelm II. in die Mauer geschlagen. In Erwartung des kaiserlichen Besuchs setzte in Palästina eine hektische Bautätigkeit ein, in dessen Folge sämtliche Straßen und Brücken entlang der geplanten Reiseroute repariert oder erneuert wurden. In diesem Rahmen wurde ebenfalls der Abriss eines Teils der Stadtmauer von den türkischen Lokalbehörden beschlossen, um das zu erwartende erhöhte Verkehrsaufkommen besser lenken zu können. Als Wilhelm II. von dem Vorhaben erstmals in einem Bericht erfuhr, bemerkte er am Rande: "Das soll inhibiert werden; ich hoffe nicht, daß eine solche Barbarei wirklich gemacht wird." (Quelle: PAAA, Preußen (Personal), Akte 1/4v, Bd. 5, zit. in: Alex Carmel; Ejal Jakob Eisler, Der Kaiser reist ins Heilige Land: Die Palästinareise Wilhelms II. 1898, Haifa 1999, S. 51.) --82.83.82.135 Ina, 17.10.2010 (00:50, 18. Okt. 2010 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)Beantworten

Vermutlich war der Bericht der damals in Berlin ankam geschrieben worden ohne eine genaue Ortsbesichtigung vorzunehmen. Wie auf dem von Charles William Wilson (!) in Picturesque Palestine, Sinai and Egypt aufgenommen Zeichnung zu sehen ist bestand die Stadtmauer südlich des Jaffatores, zur Zitadelle hin, aus Mäuerchen-Graben-Mäuerchen. Vergleich zu heute. Da von einer Bresche in der Stadtmauer zu reden scheint doch sehr übertrieben. Mein Problem ist eigentlich die zum Edit nötige Quellenangabe um dieses weit verbreitete Missverständnis zu widerlegen.--88.89.69.34 13:08, 18. Okt. 2010 (CEST)Beantworten
Gut, ich habe es jetz mal editiert. Leider ohne auf diese Diskussion zu verweisen und außerdem ist was mit einem "references /"-Tag schiefgelaufen. mfg --85.164.220.157 20:49, 24. Okt. 2010 (CEST)Beantworten

Lemma (erl.)

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Warum das Klammerlemma? Gibt es noch weitere Jaffatore? --Hydro (Diskussion) 12:04, 9. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Ich kenne keine weiteren Jaffatore und gebe dir Recht: Die Klammer im Lemma ist obsolet. Jaffator ist ja schon eine Weiterleitung hiereher. --Abubiju (Diskussion) 09:57, 11. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Verschoben. --Hydro (Diskussion) 10:47, 11. Jun. 2023 (CEST)Beantworten