Dominikanerinnenkloster Aix-en-Provence

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Notre-Dame de Nazareth war ein Kloster der Dominikanerinnen in Aix-en-Provence, das vom Ende des 13. Jahrhunderts bis zur Revolution bestand. Die Hauptkirche des Klosters trug den Namen Saint-Barthélémy. Die Bewohnerinnen waren als Dames de Nazareth bekannt.

Gegründet wurde das Kloster 1286 in Marseille; die ersten Schwestern stammten aus dem Lauragais. Bereits 1287 wurde die Verlegung nach Aix beschlossen, der Umzug erfolgte 1290. Die offizielle Gründung fand allerdings erst zwei Jahre später statt: Karl II. der Lahme von Anjou, König von Neapel und Graf der Provence, stiftete 1292 das Kloster, das sich daraufhin als Couvent Royal bezeichnen durfte.[1] Der König, der zuvor bereits das benachbarte Kloster Saint-Maximin gestiftet hatte, stattete die Schwestern von Nazareth mit umfangreichen Besitzungen aus, unter anderem erhielten sie 1308 den Ort Meyreuil mit der Kapelle Saint-Marc.[2] Karl der Lahme starb 1309 in Italien und wurde zunächst in San Domenico in Neapel bestattet. Sein Sohn ließ später den Leichnam – mit Ausnahme des Herzens – in das Kloster in Aix-en-Provence überführen, wo dieser in der Klosterkirche Saint-Barthélémy seine letzte Ruhe fand.[3]

1377 wurde das Kloster aus dem Stadtzentrum in den neuen Vorort (faubourg) Naurabet verlegt. 1501 wurde eine neue Hauptkirche Saint-Barthélémy geweiht. Ende des 17. und im 18. Jahrhundert setzte allerdings der Niedergang ein; zuletzt umfasste das Kloster nicht mehr als zehn Ordensschwestern. Von den Revolutionären wurde das Kloster schließlich aufgelöst, sein Besitz verstaatlicht und seine Kirchen – einschließlich des Königsgrabes – zerstört.[4]

Einzelnachweise

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  1. Richarté, Barra, Hartmann, S. 2/3
  2. Raoul Busquet (Hrsg.): Les fonds des Archives départementales des Bouches-du-Rhône, Série B, 1939, S. 166 (Justice seigneuriale de Meyreuil)
  3. siehe etwa Julian Gardner: A Princess among Prelates: a Fourteenth-Century Neapolitan Tomb and some Northern Relations, In: Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bände 23/24, Verlag Wasmuth, 1988, S. 55
  4. Richarté, Barra, Hartmann, S. 9