EUCAP Sahel Mali

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EUCAP Sahel Mali
Einsatzgebiet Mali
Deutsche Bezeichnung GSVP-Mission der Europäischen Union in Mali
Englische Bezeichnung EU Capacity Building Mission in Mali
Basierend auf UN-Resolution Beschlusses des Rates 2014/219/GASP über die GSVP-Mission der Europäischen Union in Mali (EUCAP Sahel Mali)
Weitere UN-Resolutionen Aktuelle Änderung:

Beschlusses des Rates (GASP) 2021/14

Art der Mission zivile Aufbaumission
Beginn April 2014
Ende andauernd
Leitung Hervé Flahaut (Frankreich)
Polizei aus EU: 132

Mali: 48

Lage des Einsatzgebietes

EUCAP Sahel Mali ist eine zivile Krisenbewältigungsmission der Europäischen Union in Mali mit Hauptsitz in der Hauptstadt Bamako.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nicht-exekutive Mission wurde am 15. Januar 2015 auf eine offizielle Einladung der malischen Regierung hin ins Leben gerufen, um die malischen Sicherheitskräfte dabei zu unterstützen, die staatliche Autorität im ganzen Land gegenüber den verschiedenen Fraktionen durchzusetzen, die sich im Zuge des Konfliktes in Nordmali gebildet hatten.

Verlängerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rat für Auswärtige Angelegenheiten verlängerte das Mandat der EUCAP Sahel Mali in den Jahren 2017, 2019, 2021 und 2023 und passte die Struktur und die Tätigkeiten der Mission an den sich wandelnden operativen Kontext und die Bedürfnisse ihrer Partner sowie an den europäischen Regionalisierungsansatz in der Sahelzone an.

Aufgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus- und Fortbildung für Polizei, Nationalgarde und Gendarmerie sind die Hauptaufgaben der Mission. Missionsgebiet ist Mali, wobei sich das Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako befindet.[1] Die Mission orientiert sich dabei an drei so genannten Lines of Operation:[2]

Line of Operation 1: Unterstützung der strukturellen Kapazitäten

EUCAP Sahel Mali berät die malischen Sicherheitskräfte und die zuständigen Abteilungen bei der Umsetzung der Sicherheitssektorreform in Mali durch:

  • eine Personaldatenbank
  • eine Datenbank für Beschäftigungspolitik und Personalverwaltung
  • eine Basis für die Personalbesetzung
  • eine kompetenzbasierte Personaleinstellungspolitik
  • Methoden des Betriebsmanagements, um hierarchische Verbindungen wiederherzustellen
  • Audit- und Inspektionseinheiten innerhalb der Generalinspektion der Streitkräfte

Line of Operation 2: Stärkung der operativen Kapazitäten

Die Experten der Mission unterstützen die operativen Kapazitäten ihrer Partner in mehreren Bereichen, darunter

  • akute Bekämpfung des Terrorismus und der organisierten Kriminalität im Land,
  • Grenzmanagement,
  • verantwortungsvolle Staatsführung,
  • Rechtsstaatlichkeit,
  • Bekämpfung der Straflosigkeit/Strafvereitelung,
  • Management und Führung,
  • Berufsethik,
  • Menschenrechte und Gleichstellung der Geschlechter,
  • Geheimdienst Techniken,
  • professionelle Intervention,
  • forensische Untersuchungen,
  • Grundlagenausbildung in Terrorismusbekämpfung und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.

Der verstärkte Fokus auf „Train the Trainers“ hat dazu beigetragen, den Kompetenztransfer und die nationale Eigenverantwortung der Ausbildungsmethodik zu verbessern.

Line of Operation 3: Stärkung ethischer Standards der inneren Sicherheitskräfte

Die Mission unterstützt die Stärkung ethischer Standards der inneren Sicherheitskräfte, die Stärkung der Achtung der Menschenrechte und des Geschlechtergleichgewichts, die Vertrauensbildung zwischen den Sicherheitskräften und der Bevölkerung, die Verhinderung abweichenden Verhaltens der inneren Sicherheitskräfte, die Inspektionsdienste und die Bekämpfung der Strafvereitelung.

G5 Sahel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Einklang mit ihrem GSVP-Regionalisierungsansatz in der Sahelzone seit 2017 unterstützt die Europäische Union die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den G5-Sahelstaaten (Tschad, Burkina Faso, Mali, Mauretanien und Niger), um einen gemeinsamen Ansatz für regionale Herausforderungen zu erreichen. Zu diesem Zweck unterstützt die Mission über eine regionale Beratungs- und Koordinierungszelle (RACC) mit Sitz in Mauretanien die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Sahelzone und stärkt die nationalen Kapazitäten der G5-Sahelstaaten.[3]

Deutsche Beteiligung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland beteiligt sich mit zivilen Experten und mit bis zu zehn Polizeibeamtinnen und –beamten an der Mission.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EUCAP Sahel Mali: Verlängerung der Mission bis zum 14. Januar 2021 und Annahme des Budgets von 67 Mio. €. Abgerufen am 26. September 2020.
  2. EUCAP Sahel Mali: Civilian mission Mali EUCAP Sahel Mali -Factsheet-. Hrsg.: Europäische Union. Bamako Juli 2021, S. 2 (englisch).
  3. EU Capacity Building Mission in Mali (EUCAP Sahel Mali). Auswärtiges Amt, abgerufen am 16. Mai 2017.
  4. Auswärtiges Amt: EU Capacity Building Mission in Mali (EUCAP Sahel Mali). Abgerufen am 9. August 2021.