Ferbam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Ferbam
Allgemeines
Name Ferbam
Andere Namen
  • Eisendimethyldithiocarbamat
  • Fermate
  • Trifungol
  • Eisen(III)-tris(N,N-dimethyldithiocarbamat)
  • Ferbam, Eisensalz
Summenformel C9H18FeN3S6
Kurzbeschreibung

braun-schwarzer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14484-64-1
EG-Nummer 238-484-2
ECHA-InfoCard 100.034.970
PubChem 26710
Wikidata Q426535
Eigenschaften
Molare Masse 416,51 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,6 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

>180 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (0,12 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​315​‐​317​‐​319​‐​335​‐​410
P: 260​‐​280​‐​304+340+310​‐​305+351+338​‐​362+364​‐​405​‐​501[1]
MAK

Schweiz: 10 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[3]

Toxikologische Daten

1140 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ferbam ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dithiocarbamate, welche – wie andere Dithiocarbamate – als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferbam kann durch Reaktion von Kohlenstoffdisulfid mit Dimethylamin und Natriumhydroxid und weitere Reaktion des entstehenden Zwischenproduktes (Natriumdimethyldithiocarbamat) mit Eisen(III)-sulfat gewonnen werden.[5]

Ferbam wurde als Breitband-Fungizid bei Obst, verschiedenen Früchten und Beeren sowie Kartoffeln und Tabak eingesetzt. Erste Untersuchungen zu den toxikologischen Eigenschaften der Verbindung fanden Mitte der 1960er Jahre statt.[6]

1995 wurde die Zulassung von Ferbam als Pflanzenschutzmittel in der EU widerrufen.[7] In den EU-Staaten wie Deutschland und Österreich sowie in der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das diesen Wirkstoff enthält.[8]

Die erlaubte Tagesdosis von Ferbam ist mit 3 µg/kg/d festgelegt.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Eintrag zu Ferbam in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Ferbam im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 14484-64-1 bzw. Ferbam), abgerufen am 2. November 2015.
  4. NIOSH: Iron, tris (dimethyldithiocarbamato) -, abgerufen am 3. Januar 2013.
  5. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 123 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. FAO-Bericht Ferbam (PDF; 53 kB).
  7. Entscheidung der Kommission vom 13. Juli 1995 über die Widerrufung der Zulassung für Pflanzenschutzmittel mit den Wirkstoffen Ferbam oder Azinphosethyl (PDF)
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Ferbam in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 3. März 2016.
  9. Ergebnisse des bundesweiten Lebensmittel-Monitorings der Jahre 1995 bis 2002 (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive).