Friedhof Mauer

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Friedhof Mauer

Der Friedhof Mauer ist ein Friedhof im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing.

Lage und Größe

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Der Friedhof liegt am Reiterberg, einem Teil des Steinbergs, im Bezirksteil Mauer. Er erstreckt sich über eine Fläche von 49378 m2 und weist 5914 Grabstellen auf.

Familiengruft Salcher

Der erste bekannte Friedhof in Mauer lag bei der Pfarrkirche Mauer und wurde seit 1686 belegt. Im Zuge der josephinischen Reformen musste der Friedhof an den Ortsrand verlegt werden, wo sich heute der Kindergarten St. Erhard befindet. Für die Kasernen in Mauer bestand zudem im Westen des Orts ein Militärfriedhof, der zwischen 1785 und 1881 belegt wurde und 1892 aufgelassen wurde.

Der heutige Friedhof wurde am 30. Dezember 1867 geweiht. Eine erneute Verlegung des Friedhofs war notwendig geworden, da eine Erweiterung des bestehenden Friedhofs durch das k.k. Bezirksamt aus sanitären Gründen abgelehnt worden war. Endgültig aufgelassen wurde der alte Friedhof im Jahr 1894. Die 1823 erbaute alte Friedhofskapelle steht immer noch im Garten des heutigen Kindergartens. Die erste von fünf Erweiterungen des Friedhofs am Reiterberg fand 1876 statt, die letzte 1961. Im Jahr 1928 wurde ein Urnenhain angelegt, der 1936 verlegt wurde. Ein neuer Urnenhain entstand 1964. Die zwischen 1935 und 1936 erbaute neue Aufbahrungshalle wurde 1972/1973 durch den Architekten Erich Boltenstern umgestaltet, der zuvor bereits unter anderem die Aufbahrungshalle am Friedhof Liesing umgebaut hatte. Die Stirnwand des dabei geschaffenen Urnenaufbahrungsraums wurde vom Maler Hans Robert Pippal gestaltet.

Am Friedhof Mauer befinden sich einige architektonisch interessante Mausoleen, insbesondere das neugotische, denkmalgeschützte Ölzelt-Mausoleum, das 1876 vom Architekten Franz Fröhlich erbaut wurde. Weiters Grabkapellen der Familien Gottfried Alber-Justus (erbaut 1901, Architekt Adolf Slabij), Knips und Krassl (erbaut um 1893/1895, Architekt Gerhard Reitmayer), von Mallmann (erbaut um 1885/1889, Architekt Emil Bressler), Hermann (erbaut um 1920), Ferdinand Salcher (erbaut 1889, Bildhauer Otto Langer) sowie Katlein (erbaut 1932). Das gegen Osten gerichtete Mausoleum der Familie Knips ist für 18 Särge vorgesehen.[1]

Sachsengrab auf dem Friedhof Mauer

Hier befindet sich auch ein Sachsengrab mit Angehörigen der Armee des Königreichs Sachsen, welche nach der Niederlage bei Königgrätz in den Raum Wien gekommen waren. In seiner heutigen Form wurde es 1892 vom k.u.k. Reichskriegsministerium errichtet.

Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten

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Ehrenhalber gewidmete Gräber

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Der Friedhof Mauer weist sieben ehrenhalber gewidmete Gräber auf.

Name Lebensdaten Tätigkeit
Johann Moritsch 1924–1965 Arzt und Virusforscher
Erich Probst 1884–1946 Akademischer Maler
Hans Rubritius 1876–1943 Urologe
Franz Ruzicka 1875–1950 Bürgermeister von Mauer (1919–1921, 1924–1930)
Walter Semlak 1928–1945 Student[2]
Familie Wittgenstein Industrielle
Theodor von Karajan 1810–1873 Germanist, Historiker und Politiker

Gräber weiterer Persönlichkeiten

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Weitere bedeutende Persönlichkeiten, die am Friedhof Mauer begraben sind:

Name Lebensdaten Tätigkeit
John Banner 1910–1973 Schauspieler[3]
Kurt Blaukopf 1914–1999 Musiksoziologe
Alfred Chalousch 1883–1957 Architekt
Margret Dietrich 1920–2004 Theaterwissenschaftlerin
Peter Dressler 1942–2013 Fotograf
Hubert Christian Ehalt 1949–2023 Historiker
August Engelbrecht 1861–1925 Klassischer Philologe
Rudolf Fänner 1879–1959 Bildhauer
Bruno Furch 1913–2000 Widerstandskämpfer und politischer Journalist
Alfred Gisel 1911–2012 Politiker
Theo Harisch 1920–2010 Szenenbildner
Horst Hajek 1944–2013 Klarinettist und Hochschullehrer[4]
Werner Haslauer 1940–2019 Politiker
Erwin Hirnschall 1930–2011 Politiker
Gustav Holzmann 1926–1973 Geograph
Franz Holzweber 1904–1934 Nationalsozialist und Putschist
Hanns Hörbiger 1860–1931 Ingenieur, Begründer der Welteislehre
Harry Hornisch 1929–2006 Schauspieler
Berta Karlik 1904–1990 Physikerin
Franz Kaulfersch 1901–1995 Maler und Grafiker
Michael Kehlmann 1927–2005 Regisseur und Schauspieler
Hugo Franz Kirsch 1873–1961 Kleinbildhauer
Alfred Kobzina 1928–1998 Jurist
Walter Kohut 1927–1980 Schauspieler
Heinz Kratochwil 1933–1995 Komponist
Augustin Kubizek 1918–2009 Komponist und Musikwissenschaftler
Harald Langer-Hansel 1909–1998 Touristiker
Franz Latzka 1901–1977 Politiker
Fritz Lauscher 1908–1996 Politiker
Friedl Loor 1919–2017 Operettensängerin und Schauspielerin
Franz Michelfeit 1904–1968 Vorkämpfer der Feuerbestattung in Österreich[5]
Franz Mörth 1902–1962 Architekt
Friedrich Niederl 1920–2012 Politiker
Anton Ölzelt 1817–1875 Baumeister
Margarethe Ottillinger 1919–1992 Beamtin
Walter Partsch 1923–2001 Kameramann
Alfred Pauser 1930–2022 Tragwerksplaner
Dominik Peterlini 1875–1944 Musiker und Chorleiter
Sisinio von Pretis-Cagnodo 1828–1890 Beamter und Politiker
Julius Roller 1862–1946 Politiker und Jurist
Wilfried Scheib 1922–2009 Fernseh-Musik-Pionier
Immy Schell 1935–1992 Schauspielerin
Marija Sklad-Sauer 1935–2014 Gesangspädagogin und Sängerin
Tibor Simányi 1924–2008 Historiker
Goran Simić 1953–2008 Opernsänger
Oskar Thiede 1879–1961 Bildhauer und Medailleur
Walter Toman 1920–2003 Psychologe und Schriftsteller
Gerhard Weis 1938–2019 Journalist
Hermann Winkelmann 1847–1912 Opernsänger
Commons: Friedhof Mauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mausoleum der Familien Knips und Krassl in Mauer bei Wien.Der Architekt, Jahrgang 1895, S. 36 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/arc
  2. Ehrengräber Friedhof Mauer Walter Semlak viennatouristguide.at
  3. Die Grabstätte (Gruppe 57, Reihe 2, Nummer 26), in der auch seine zweite Ehefrau beerdigt wurde, ist seit 1988 neu belegt.
  4. friedhoefewien.at - Verstorbenensuche (Memento des Originals vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedhoefewien.at. Abgerufen am 14. Dezember 2014.
  5. Namentlich erwähnt am Denkmal für die Vorkämpfer der Feuerbestattung in Österreich vor der Feuerhalle Simmering. Sein Grab befindet sich in Gruppe 46A, Nummer 191z.

Koordinaten: 48° 9′ 13″ N, 16° 16′ 25″ O