Imazaquin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Imazaquin
Racemat
Allgemeines
Name Imazaquin
Andere Namen
  • 2-[(RS)-4-Isopropyl-4-methyl-5-oxo-2-imidazolin-2-yl]chinolin-3-carbonsäure
  • Scepter
Summenformel C17H17N3O3
Kurzbeschreibung
  • grauer, kristalliner Feststoff[1]
  • bräunlicher Feststoff[2]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 81335-37-7
EG-Nummer (Listennummer) 617-220-3
ECHA-InfoCard 100.120.551
PubChem 54739
Wikidata Q15303948
Eigenschaften
Molare Masse 311,34 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,41 g·cm−3 (Schüttdichte)[1]

Schmelzpunkt

219–224 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung ab 250 °C[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (60–120 mg·l−1 bei 20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 312
P: 280[3]
Toxikologische Daten

> 5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Imazaquin ist eine 1:1-Mischung aus zwei stereoisomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Imidazolinone.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Imazaquin kann durch eine mehrstufige Reaktion aus o-Aminobenzaldehyd oder Anilin gewonnen werden.[4]

Geschätzte Ausbringungsmenge in den USA 2011

Imazaquin wird als Herbizid eingesetzt. Es wird zur Vor- und Nachauflaufbekämpfung eines breiten Spektrums von Unkräutern einschließlich ein- und mehrjähriger Gräser und zweikeimblättriger Pflanzen verwendet. Imazaquin wurde 1986 von American Cyanamid in den USA eingeführt, wo es überwiegend im Sojaanbau genutzt wird. Die Wirkung basiert auf Hemmung der Acetolactat-Synthase.[5] Es ist das lipophilste der Imidazolinone und wird deshalb am schnellsten in die Pflanze aufgenommen.[6]

In einigen Staaten der EU sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht jedoch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.[7][8]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Eintrag zu Imazaquin in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 28. Februar 2014.
  2. a b Eintrag zu Imazaquin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Mai 2014.
  3. a b Datenblatt Imazaquin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. Mai 2017 (PDF).
  4. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 445 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Terence Robert Roberts, D. H. Hutson: Metabolic pathways of agrochemicals, Band 2. Royal Soc of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-499-3, S. 368 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Wolfgang Krämer, Ulrich Schirmer, Peter Jeschke, Matthias Witschel: Modern Crop Protection Compounds: Herbicides, Band 1. Wiley-VCH, 2011, ISBN 978-3-527-32965-6, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Imazaquin in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 25. März 2016.
  8. Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1100/2011 der Kommission vom 31. Oktober 2011 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 540/2011 hinsichtlich der Bedingungen für die Genehmigung der Wirkstoffe Dicamba, Difenoconazol und Imazaquin (PDF).