Klaus Listemann

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Klaus Listemann (* 6. Juni 1940 in Höngeda, Unstrut-Hainich-Kreis) ist ein ehemaliger General der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik.[1]

Er war von 1985 bis 1987 Kommandeur der 7. Panzerdivision (NVA) der Deutschen Demokratischen Republik und 1990 letzter Chef Ausbildung der NVA. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Generalmajors.

Herkunft und Ausbildung

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Klaus Listemann wurde am 6. Juni 1940 im thüringischen Höngeda geboren und ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen; die verwitwete Mutter war Landarbeiterin. Dort absolvierte er die Grundschule mit dem Abschluss der 8. Klasse, erlernte von 1954 bis 1956 den Beruf eines Strickers in Mühlhausen/Thüringen und war danach als Facharbeiter tätig.[2]

Nach seinem freiwilligen Eintritt in die Nationale Volksarmee am 10. Dezember 1957 durchlief er zunächst die militärische Grundausbildung in der 4. Mot.-Schützendivision (NVA) (4. MSD)[3] als Soldat im Mot.-Schützenregiment MSR-22[3] – am Standort Mühlhausen.

Im Jahr 1958 absolvierte Listemann die Heranbildung zum Unteroffizier (10 Monate als Unteroffiziersschüler) im Lehrbataillon-4 der 4. MSD und diente anschließend bis 1960 als Gruppenführer im Mot.-Schützenregiment MSR-22.[1] Dort entschloss sich Listemann die Offizierslaufbahn einzuschlagen.

Ab 4. Januar 1960 absolvierte er als Offiziersschüler die Infanterieschule Plauen,[4] die er, nach einem Jahreslehrgang für aktive Unteroffiziere, am 28. November 1960 mit der Ernennung zum ersten Offiziersdienstgrad Unterleutnant abschloss.[1][2]

Berufliche Laufbahn

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Im Dezember 1960 zunächst kurzzeitig in Erfurt untergebracht, begann Listemann im Januar 1961 seinen Dienst an der neu eingerichteten Offiziersschule II für mot.- Schützenkommandeure[5] in Frankenberg in der ersten Offiziersdienststellung als Zugführer.[2] 1961 trat er in die SED ein. Berufsbegleitend erwarb er in den Folgejahren den Schulabschluss der 10. und 12. Klasse.[2] Mit der Zusammenlegung der verschiedenen Offiziersschulen 1963 wechselte er an die Offiziershochschule der Landstreitkräfte „Ernst Thälmann“ in Löbau als Zugführer/Fachlehrer und wurde ab 1968 als Kompaniechef/Hauptfachlehrer eingesetzt.[1]

Ab Herbst 1972 absolvierte Klaus Listemann als Offiziershörer das dreijährige Direktstudium für Truppenkommandeure der operativ-taktischen Führungsebene an der Militärakademie „Friedrich Engels“ (MAFE)[3] in Dresden, das er als Diplom-Militärwissenschaftler (Dipl.-Mil.) 1975 abschloss.[1]

Nach Studienabschluss wurde Listemann wieder in der 4. MSD eingesetzt: ab 1975 als Kommandeur eines Mot.-Schützenbataillons im Mot.-Schützenregiment MSR-23 „Anton Saefkow“ in Sondershausen, danach von 1976 bis 1978 als Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung (StKA/MSR) im Mot.-Schützenregiment 24 „John Schehr“ in Erfurt.

1978 wurde Listemann in die 7. Panzerdivision (7. PD)[3] der NVA versetzt und übernahm als Kommandeur das Mot.-Schützenregiment MSR-7 „Max Roscher“ in Marienberg. Dieser Dienststellung schloss sich von 1979 bis 1982 die Funktion als Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung der 7. Panzerdivision (StKA/7. PD) an – Standort des Stabes in Dresden.

Von 1982 bis 1984 erhielt Listemann mit dem Studium an der Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte der UdSSR in Moskau eine operativ-strategische Kommandeursausbildung, die er im Sommer 1984 mit dem Diplom abschloss.[1]

Nach einjährigem Einsatz als Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef der 7. Panzerdivision (StKSC/7. PD) wurde Klaus Listemann am 1. Juli 1985 als Kommandeur der 7. Panzerdivision eingesetzt und blieb bis zum 30. September 1987 in dieser Dienststellung.

Mit der Versetzung nach Neubrandenburg wurde Klaus Listemann 1987 Stellvertreter des Chefs und Chef Ausbildung des Militärbezirks V (STCCA/MB V). Er wurde am 7. Oktober 1987 in Berlin zum Generalmajor ernannt.[1]

Als es nach dem März 1990 zu einem politischen Führungswechsel und Umbruch in der Armeeführung kam, wurde Klaus Listemann ab dem 18. April 1990 mit der Funktion Chef Ausbildung der NVA im Ministerium für Abrüstung und Verteidigung der DDR betraut. Er sollte nicht, wie die meisten Generale der NVA, bereits zum 30. September 1990 entlassen werden.[6] Doch mit Verlesen des Befehls Nr. 43/90[7] des Ministers für Abrüstung und Verteidigung am 28. September durch den Staatssekretär wurde seine Entlassung aus der NVA zum 2. Oktober 1990 verkündet und er erhielt die Entlassungsurkunde.[1][2]

Listemann arbeitete danach kurzzeitig im Vertrieb eines Autohandels, bevor er ab 1991 im Büromanagement einer Steuerberatungskanzlei bis zum Erreichen des Rentenalters tätig war.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3.
  2. a b c d e f Nach Angaben aus einem Interview am 16./17. November 2020 mit Generalmajor a. D. Klaus Listemann.
  3. a b c d Abkürzung in: ZMSBw: Standortdatenbank NVA und GT/DDR. [1]
  4. Die Infanterieschule Plauen war ab 1. November 1956 aus der Zusammenführung der Infanterieschulen Erfurt, Döbeln und Naumburg entstanden. (Quelle: Befehl 1/56 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 10. Februar 1956 über die „Bildung der Nationalen Volksarmee, des Ministeriums für Nationale Verteidigung und die Einführung der Uniformen der Nationalen Volksarmee“ zum 1. März 1956.) Die Infanterieschule Plauen wurde Ende 1960 in Offiziersschule I für mot.-Schützenkommandeure umbenannt. (Quelle in: DVH 8/14–4722, Bl. 51 ff. – Zitiert bei Klaus-Jürgen Haffner: „Die Einheit von Geist und Macht“ – Qualifikations- und Selektionsstrukturen in HVA, KVP und NVA von 1949 bis 1973/74. Dissertation, Hamburg 2004, S. 179–185. (online (Memento des Originals vom 28. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/edoc.sub.uni-hamburg.de))
  5. In Erweiterung des ursprünglichen Befehls Nr. 1/56 durch Befehl Nr. 99/56 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 17. Oktober 1956 waren alle geplanten Infanteriedivisionen in Mot.-Schützendivisionen umformiert worden. Die neue Bezeichnung der Lehreinrichtung ist in der Chronik der Offiziersschule II für mot.-Schützenkommandeure (in Frankenberg) vom 19.01.1961–30.10.1963 (in: VA-01/5097) verzeichnet – Zitiert bei Klaus-Jürgen Haffner: „Die Einheit von Geist und Macht“ – Qualifikations- und Selektionsstrukturen in HVA, KVP und NVA von 1949 bis 1973/74. Dissertation, Hamburg 2004, S. 179–185. (online (Memento des Originals vom 28. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/edoc.sub.uni-hamburg.de)
  6. Siehe zur Entlassung der Generale und Offiziere den Befehl Nr. 28/90 MfAV vom 15. August 1990. In: (Hrsg.) BUNDESARCHIV – MILITÄRARCHIV: Nationale Volksarmee. Bestand DVW 1, Ministerium für Abrüstung und Verteidigung, Band: Minister für Abrüstung und Verteidigung, Parlamentarischer Staatssekretär, Chef der Nationalen Volksarmee. Bearbeitet von Albrecht Kästner, Freiburg 1999, Einleitung S. V. URL: [2]
  7. Zum Befehl Nr. 43/90 MfAV siehe in: Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, S. 217.