Koschembahr (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen derer von Koschembahr

Koschembahr ist der Name eines schlesischen Uradelsgeschlechts, das mit Jeske Kossebor, Ritter im Gefolge des Herzogs Johann I. von Troppau-Ratibor 1361 urkundlich erstmals erscheint. Vermutlich gehören auch der unter dem 7. bzw. 19. Juni 1304 in Heinrichauer Gründungsbuch und im Codex diplomaticus Silesiae, XIV erwähnte Jacobus Kossebor, sowie der unter dem 23. Oktober 1359 in einer Urkunde im Breslauer Diözesanarchiv erwähnte Thymo von Koschebor auf Buchwaldsdorf zu diesem Geschlecht.[1]

Die Namensform wechselte im Laufe der Jahrhunderte zwischen Cosebor, Kossebor, Koschebor und Koschen(m)bahr. Bis Ende des 18. Jahrhunderts nannte sich das Geschlecht nach seinem Stammsitz Skorkau in Oberschlesien „von Koschenbar und Skorkau“, zeitweise auch „von Skorkowski“.

Die sichere Stammreihe beginnt mit Hans (Jan) Kossenbohr, genannt Skorkowski, Herrn auf Skorkau und anderen Gütern. Er war um 1564 Landrechtsbeisitzer des Fürstentums Oppeln.

Mit dem 180 ha Rittergut in Lederose (Różana) im Kreis Striegau und Türpitz im Kreis Strehlen sowie kleinerer Nebengüter[2] konnten bis zu den Enteignungen 1945 zwei Begüterungen in Schlesien verwaltet werden. Letzter Eigentümer war hier in Personalunion Claus-Ulrich von Koschembahr (1907–1969).[3] Gut Türpitz war seit 1732 in Familienbesitz.

Die Familie führt eine Version des Stammwappens Doliwa. Das Wappen zeigt in Blau einen weißen schrägrechten Balken, der mit drei fünfblättrigen roten Rosen belegt ist. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen[4] Decken zwischen zwei von Blau und Silber übereck geteilten Büffelhörnern sind drei rote Rosen pfahlweise übereinander angeordnet.

Familienmitglieder (chronologisch)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Colmar Grünhagen: Regesten zur Schlesischen Geschichte. Teil (Abtheilung) I, Hrsg. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Joesef Max & Komp., Breslau 1866, S. 61, 83,; Vgl. Wilhelm Häusler: Urkundensammlung zur Geschichte des Fürstenthum Oels. Breslau 1883, S. 10 ff. Regesta Imperii
  2. Güter Nr. 1155; Nr. 1777, in: Schlesisches Güter-Adreßbuch 1937, Verzeichnis sämtlicher Rittergüter. 15. Auflage, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1937, S. 167 f.
  3. Vgl. Andreas Kitzing: Das Leben eines märkischen Junkers-Hans Wichard von Rochow-Stülpe 1898–1945, WA März, Luckenwalde, Stülpe, Wahlsdorf 1998, S. 118 f. ISBN 3-00-002916-8.
  4. Wappenbeschreibung, in: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Häuser, Teil A (Uradel) 1936. 35. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1935.
  5. Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. in: Einzelveröffentlichungen. 85, Hrsg. Historische Kommission zu Berlin, K. G. Saur Verlag, München 2009, S. 521. ISBN 978-3-598-23229-9. Online
  6. S. 133, in: Königsberg. Deutsch-Reformierte Burgkirche, Bestattungen 1765–1782.
  7. Verhandlungen und Arbeiten der ok̈onomisch-patriotischen Societät der Früstenthümer Schweidnitz und Jauer. Als eine Fortsetzung der neuen Annalen ..., Hrsg. E. G. Igler, in Commission Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1851 S. 20 f. Online
  8. Dr. J. v. Gosen: Civilnachrichten, Norddeutscher Bund, Preußen, in: Allgemeine Zeitung Augsburg, Nr. 332, 1870, Verlag J. G. Cotta, Augsburg, Montag, 28. November, 1870, S. 5262. Online
  9. C. Herrlich: Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg 1880, Jahrg. 21, Nr. 9. Berlin, den 3. März 1880, Druck Julius Sittenfeld, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1880, S. 49. Online
  10. Erster Nachtrag zur Königlich Preußischen Ordens-Liste 1886. Enthält die Verleihungen vom 1. April 1886 bis 31. März 1887, Reichsdruckerei, Berlin 1887, Online