Längentalbach (Nederbach)

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Längentalbach
Daten
Gewässerkennzahl AT: 2-8-92-86-6
Lage Tirol, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Nederbach → Ötztaler Ache → Inn → Donau → Schwarzes Meer
Quelle unterhalb von Wechner- und Hochbrunnachkogel
47° 10′ 50″ N, 10° 57′ 58″ O
Quellhöhe 2595 m ü. A.[1]
Mündung unterhalb des Kühtaisattels in den Speicher Längental (Nederbach)Koordinaten: 47° 12′ 28″ N, 11° 0′ 12″ O
47° 12′ 28″ N, 11° 0′ 12″ O
Mündungshöhe 1901 m ü. A.
Höhenunterschied 694 m
Sohlgefälle 11 %
Länge 6,3 km[1]
Einzugsgebiet 9,2 km²[2]
Abfluss am Pegel Kühtai[3]
AEo: 9,2 km²
Lage: 350 m oberhalb der Mündung
NNQ (27.02.1981)
MNQ 1981–2013
MQ 1981–2013
Mq 1981–2013
MHQ 1981–2013
HHQ (23.08.2005)
9 l/s
26 l/s
360 l/s
39,1 l/(s km²)
2,94 m³/s
7,15 m³/s
Durchflossene Stauseen Speicher Kühtai (in Bau)

Der Längentalbach ist ein linker Zufluss des Nederbachs im Längental in den Stubaier Alpen in Tirol mit einer Länge von 6,25 km.

Lauf und Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Längentalbach entspringt auf einer Höhe von fast 2600 m zwischen Wechner- und Hochbrunnachkogel und fließt zunächst in östlicher, dann in nördlicher Richtung durch das Längental. Am Talausgang mündet er in den Speicher Längental der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz, der vom Nederbach durchflossen wird.

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das natürliche Einzugsgebiet des Längentalbachs beträgt 9,2 km², davon sind 0,7 % vergletschert.[2] Der höchste Punkt im Einzugsgebiet ist der Sulzkogel mit 3016 m ü. A.

Der mittlere Abfluss am Pegel Kühtai beträgt 0,36 m³/s, was einer Abflussspende von 39,6 l/(s·km²) entspricht. Der Längentalbach weist ein sehr stark ausgeprägtes nivo-glaziales Abflussregime auf[4], das durch hohe Abflüsse im Sommer und niedrige im Winter geprägt ist. Das mittlere Monatsmittel des Abflusses ist im wasserreichsten Monat Juni mit 1,18 m³/s rund 37 Mal höher als im wasserärmsten Monat Februar mit 0,032 m³/s.[3]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Längentalbach ist ein unregulierter Gebirgsbach. Steilere Abschnitte mit höherer Fließgeschwindigkeit wechseln mit breiteren Mäandern ab. Hier haben sich stellenweise Kies- und Sandbänke gebildet, die immer wieder umgelagert und überspült werden. Auf diesen dynamischen Flächen können nur wenige, spezielle Pionierarten gedeihen. An ruhigeren Stellen haben sich Tümpel gebildet. Das Wasser ist Lebensraum von Wassermoosen (z. B. Hygrohypnum), Algen, Makrozoobenthos (z. B. Fliegenlarven-Arten) und Amphibien. Durch den Bau des Speichers Kühtai wird der Bach auf einer Länge von rund 2,4 km zerstört.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b TIRIS – Tiroler Rauminformationssystem
  2. a b Wolfgang Gattermayr: Das hydrographische Regime der Ötztaler Ache. In: Eva-Maria Koch, Brigitta Erschbamer (Hrsg.): Klima, Wetter, Gletscher im Wandel. Alpine Forschungsstelle Obergurgl, Band 3, Innsbruck University Press, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-902811-89-9, S. 121–155. (PDF; 3,7 MB)
  3. a b Ministerium für ein lebenswertes Österreich (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2013. 121. Band. Wien 2015, S. OG 103 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 9,0 MB])
  4. Helmut Mader, Theo Steidl, Reinhard Wimmer: Abflussregime österreichischer Fließgewässer. Beiträge zu einer bundesweiten Fließgewässertypologie. Umweltbundesamt, Monographien Band 82, Wien 1996, S. 95 (PDF; 14,7 MB)
  5. Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG), Innsbruck; Pumpspeicherkraftwerk Kühtai Revision 3 –Ergänzende Stellungnahme des Landesumweltanwaltes (PDF; 7,7 MB)