Laticauda saintgironsi

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Laticauda saintgironsi

Laticauda saintgironsi

Systematik
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Elapoidea
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Laticaudinae
Gattung: Plattschwänze (Laticauda)
Art: Laticauda saintgironsi
Wissenschaftlicher Name
Laticauda saintgironsi
Cogger & Heatwole, 2006
Verbreitung

Laticauda saintgironsi ist eine in den Gewässern um Neukaledonien vorkommende Giftnatternart (Elapidae) aus der Gattung der Plattschwänze (Laticauda). Der Artname ehrt den französischen Herpetologen Hubert Saint Girons.

Zwischen den Geschlechtern bei Laticauda saintgironsi besteht ein leichter Sexualdimorphismus, der sich in der unterschiedlichen Größe ausdrückt. Weibchen werden bis zu 1,2 Meter lang, Männchen ca. 0,9 Meter.[1] Beide Geschlechter haben einen schlanken Körperbau, der Kopf ist oval und setzt sich kaum vom Körper ab, die Oberlippe ist gelb. Die Schlangen sind auffällig gezeichnet. Der gesamte Körper ist mit sich abwechselnden gelben oder cremefarbenen sowie schwarzen Querbändern überzogen. Die Tiere besitzen normalerweise 21 mittlere dorsale Schuppenreihen.[2] Der Schwanz ist vertikal flossenförmig abgeflacht und weist auf die teilweise aquatische Lebensweise hin.

Ähnliche Arten

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Der Nattern-Plattschwanz (Laticauda colubrina) unterscheidet sich in erster Linie durch die überwiegend bläuliche Querbestreifung sowie die bräunlich gelbe Oberlippe und die 23 mittleren dorsalen Schuppenreihen.

Verbreitung und Lebensraum

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Laticauda saintgironsi kommt endemisch in den Gewässern Neukaledoniens, einschließlich der Loyalitätsinseln vor. Die Art wurde auch an Neuseelands Küste gefunden, ist dort jedoch nicht heimisch.

Die Schlangen halten sich sowohl im Wasser, als auch an Land auf. Zur Nahrungssuche tauchen sie in Wassertiefen von bis zu 80 Metern. Bei ihren Landbesuchen wurden sie in Höhen von bis zu 100 Metern gefunden.[3]

Gymnothorax chilospilus, die Hauptnahrung

Laticauda saintgironsi bewohnt bevorzugt Felsenriffe in Küstennähe. Sie zeigt eine tag und nachtaktive Lebensweise und jagt typischerweise einzeln, es werden jedoch auch Verstecke mit einer großen Anzahl an Individuen gefunden.[1] Ihre Hauptnahrung besteht aus Muränen (Muraenidae). Untersuchungen ergaben, dass nahezu 50 % ihrer Nahrung aus Gymnothorax chilospilus besteht.[4] Die Beutetiere werden mit einem Biss, durch den ihnen Gift initiiert wird, betäubt oder getötet und an Land verschlungen und verdaut. Da Muränen jedoch sehr wehrhafte Tiere sind, besteht auch für die Schlange das Risiko einer Verletzung, das sich mit zunehmender Beutegröße erhöht.[5] Um das Tauchverhalten der Art festzustellen, wurden einige Exemplare mit Sendern ausgestattet, die etwa 2 bis 5 % des Körpergewichts der Schlange betrugen. Dabei wurde gemessen, dass die Dauer eines Tauchgangs zwischen vier und 138 Minuten variierte.[6] Laticauda saintgironsi pflanzt sich durch Oviparie (eierlegend) fort.[7] Die Weibchen deponieren ihre Gelege, die aus vier bis 19 Eiern bestehen, in geschützten Spalten in der Küstenregion. Nach etwa 4 ½ Monaten schlüpfen die Jungtiere.[1]

Giftigkeit für den Menschen

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Das Gift von Laticauda saintgironsi enthält in erster Linie Nervengifte. Detaillierte klinische Berichte liegen nicht vor, da keine Bissunfälle dokumentiert wurden. Jeder Biss durch die Schlange sollte potentiell als gefährlich eingestuft werden. Lähmungen, auch der Atemmuskulatur und eine Myolyse, die bei verwandten Arten auftraten, sind nicht auszuschließen. Ein nach Bissen von Seeschlangen (Hydrophiinae) verwendetes Antivenom (Code: MAuCSL03) kann bei Bedarf auch im vorliegenden Fall eingesetzt werden.[8] Reiseberichte besagen hingegen, dass im Süden von Neukaledonien die Kinder mit der Schlange am Strand spielen. Wird man gebissen, sorgt das Gift lediglich für einen Hautausschlag, Jucken und Kribbeln, es ist für Menschen nicht tödlich.[9]

Laticauda saintgironsi wird von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „Least Concern = nicht gefährdet“ klassifiziert. Da die Art trotz ihres relativ kleinen Verbreitungsgebiets nicht selten ist, sind keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich.[3]

  • Harold Cogger & Harold F. Heatwole: Laticauda frontalis (de Vis, 1905) and Laticauda saintgironsi n.sp. from Vanuatu and New Caledonia (Serpentes: Elapidae: Laticaudinae) – a New Lineage of Sea Kraits? , Records of the Australian Museum (2006) Vol. 58, S. 245–256. (Erstbeschreibung)

Einzelnachweise

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  1. a b c New Caledonian sea krait, The New Zealand Herpetological Society, 2021, eingesehen am 30. Dezember 2022, [1]
  2. Harold Cogger & Harold F. Heatwole: Laticauda frontalis (de Vis, 1905) and Laticauda saintgironsi n.sp. from Vanuatu and New Caledonia (Serpentes: Elapidae: Laticaudinae) – a New Lineage of Sea Kraits?, Records of the Australian Museum (2006) Vol. 58, S. 245–256
  3. a b Rote Liste Laticauda saintgironsi, [2]
  4. Foraging ecology of sea kraits Laticauda spp. In the Neo-Caledonian Lagoon, François Brischoux, Xavier Bonnet & Richard Shine, Marine Ecology Progress Series Vol. 359, 2007, S. 145–151, doi:10.3354/meps07133
  5. Laticauda saintgironsi Cogger & Heatwole, 2005 Saint giron's sea krait feeding, SeaLifeBase, [3]
  6. Snakes at sea: diving performance of free-ranging sea kraits, François Brischoux, Xavier Bonnet, Timothée Cook & Richard Shine, Conference: 11th Annual Meeting on Health, Science & Technology, Januar 2007
  7. Laticauda saintgironsi In: The Reptile Database; abgerufen am 30. Dezember 2022.
  8. Laticauda saintgironsi, Clinical Toxinology Sesources der University of Adelaide, 2018, eingesehen am 30. Dezember 2022, [4]
  9. Îlot Maître: Spielwiese von Nouméa, Hilke Maunder, meinfrankreich.com, abgerufen am 30. Dezember 2022, [5]
Commons: Laticauda saintgironsi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien