Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015/200 m der Frauen

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15. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 51 Athletinnen aus 36 Ländern
Austragungsort China Volksrepublik Peking
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 26. August 2015 (Vorläufe)
27. August 2015 (Halbfinale)
28. August 2015 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Dafne Schippers (Niederlande NED)
Silbermedaille Elaine Thompson (Jamaika JAM)
Bronzemedaille Veronica Campbell-Brown (Jamaika JAM)
Das Nationalstadion Peking während der Weltmeisterschaften

Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 wurde am 26. 27. und 28. August 2015 im Nationalstadion der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen.

In diesem Wettbewerb errangen die Sprinterinnen aus Jamaika mit Silber und Bronze zwei Medaillen.

Weltmeisterin wurde die niederländische WM-Dritte von 2013 im Siebenkampf Dafne Schippers. Sie hatte sich nun mehr den Sprintstrecken zugewandt, war dort im Jahr zuvor Doppeleuropameisterin über 100 und 200 Meter geworden und hatte außerdem schon 2012 EM-Bronze mit der Sprintstaffel ihres Landes gewonnen. Hier in Peking hatte es vier Tage zuvor darüber hinaus Silber über 100 Meter für sie gegeben.

Silber ging an Elaine Thompson, die einen Tag später als Mitglied der 4-mal-100-Meter-Staffel ihres Landes Weltmeisterin wurde.

Bronze gewann mit Veronica Campbell-Brown eine der erfahrensten Athletinnen dieser Weltmeisterschaften. Sie war über 200 Meter zweifache Olympiasiegerin (2004/2008), Weltmeisterin von 2011 und zweifache Vizeweltmeisterin (2007/2009). Über 100 Meter hatte sie 2007 WM-Gold, 2005/2011 jeweils WM-Silber gewonnen und war 2004/2012 jeweils Olympiadritte geworden. Zahlreiche Medaillen hatte sie außerdem mit der Sprintstaffel ihres Landes errungen: 2004 Olympiagold, 2000/2012 jeweils Olympiasilber, 2005/2007/2011 jeweils WM-Silber. Hier in Peking war sie wie Elaine Thompson Mitglied der jamaikanischen Goldstaffel.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Vereinigte Staaten Florence Griffith-Joyner 21,34 s OS von Seoul, Südkorea 29. September 1988[1]
WM-Rekord Deutschland Demokratische Republik 1949 Silke Gladisch (später Silke Möller) 21,74 s WM in Rom, Italien 3. September 1987

Rekordverbesserung

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Die niederländische Weltmeisterin Dafne Schippers verbesserte den bestehenden WM-Rekord im Finale am 28. August um elf Hundertstelsekunden auf 21,63 s (Wind: +0,2 m/s).

Es wurden außerdem eine Weltjahresbestleistung, ein Kontinentalrekord und drei Landesrekorde erzielt:

  • Weltjahresbestleistung:
    • 21,63 s – Dafne Schippers (Niederlande), Finale, Wind: +0,2 m/s
  • Kontinentalrekord:
    • 21,63 s (Europarekord) – Dafne Schippers (Niederlande), Finale, Wind: +0,2 m/s
  • Landesrekorde:

Aus den sieben Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die drei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.

26. August 2015, 19:15 Uhr (13:15 Uhr MESZ)
Wind: −0,9 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Candyce McGrone Vereinigte Staaten USA 22,45
2 7 Mujinga Kambundji Schweiz Schweiz 22,92
3 9 Wiktorija Sjabkina Kasachstan Kasachstan 22,92
4 3 Ramona Papaioannou Zypern Republik Zypern 23,30
5 4 Ella Nelson Australien Australien 23,33
6 5 Celiangeli Morales Puerto Rico Puerto Rico 23,34
7 8 Anna Kukuschkina Russland Russland 23,47
Sabina Veit schied als Vierte ihres Vorlaufs aus

26. August 2015, 19:22 Uhr (13:22 Uhr MESZ)
Wind: +0,2 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 8 Marie-Josée Ta Lou Elfenbeinküste Elfenbeinküste 22,73 PB
2 7 Jenna Prandini Vereinigte Staaten USA 22,95
3 5 Justine Palframan Sudafrika Südafrika 23,09
4 9 Sabina Veit Slowenien Slowenien 23,18
5 4 Natalija Strohowa Ukraine Ukraine 23,25
6 3 Kamaria Durant Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 23,25
7 6 Kineke Alexander Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen 23,30
Blessing Okagbare trat zu ihrem Vorlauf nicht an

26. August 2015, 19:29 Uhr (13:29 Uhr MESZ)
Wind: +0,2 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Jeneba Tarmoh Vereinigte Staaten USA 22,79
2 7 Gloria Hooper Italien Italien 22,99 SB
3 6 Kimberly Hyacinthe Kanada Kanada 23,03
4 3 Maria Belimbasaki Griechenland Griechenland 23,15
5 9 Isidora Jiménez Chile Chile 23,22
6 8 Kelly Proper Irland Irland 23,28
DNS 4 Blessing Okagbare Nigeria Nigeria

26. August 2015, 19:36 Uhr (13:36 Uhr MESZ)
Wind: +0,2 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Elaine Thompson Jamaika Jamaika 22,78
2 7 Bianca Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22,85 SB
3 9 Khamica Bingham Kanada Kanada 22,90
4 4 Maja Mihalinec Slowenien Slowenien 23,05 PB
5 3 Nercely Soto Venezuela Venezuela 23,16
6 8 LaVerne Jones-Ferrette Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 23,83
DNS 6 Natalija Pohrebnjak Ukraine Ukraine

Im vierten Vorlauf ausgeschiedene Sprinterinnen:

26. August 2015, 19:43 Uhr (13:43 Uhr MESZ)
Wind: +0,1 m/s

Ein ziemlich außergewöhnliches Ereignis spielte sich während dieses Vorlaufs ab. Die vielfache Medaillengewinnerin Veronica Campbell-Brown aus Jamaika begann das Rennen auf Bahn fünf und beendete es auf der sechsten Bahn. Am Ende der Kurve war sie auf die Bahn der Britin Margaret Adeoye gewechselt, die einige Meter hinter Campbell-Brown gelegen hatte. Da Adeoye nicht behindert worden war, blieb Campbell-Browns Bahnwechsel ohne Konsequenzen für sie. Sie hatte diesen Vorlauf gewonnen und auch die Britin qualifizierte sich für das Halbfinale.[2]

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Veronica Campbell-Brown Jamaika Jamaika 22,79
2 7 Semoy Hackett Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 22,89
3 6 Margaret Adeoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien 23,10
4 3 Crystal Emmanuel Kanada Kanada 23,22
5 2 Chisato Fukushima Japan Japan 23,30
6 9 Cynthia Bolingo Mbongo Belgien Belgien 23,45
7 8 Liang Xiaojing China Volksrepublik Volksrepublik China 23,57 PB
8 4 Shanti Pereira Singapur Singapur 24,22

Im fünften Vorlauf ausgeschiedene Sprinterinnen:

26. August 2015, 19:50 Uhr (13:50 Uhr MESZ)
Wind: +0,2 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 7 Dafne Schippers Niederlande Niederlande 22,58
2 5 Rosângela Santos Brasilien Brasilien 23,05
3 9 Reyare Thomas Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 23,09
4 6 Chrystyna Stuj Ukraine Ukraine 23,21
5 3 Jekaterina Smirnowa Russland Russland 23,99
6 4 Sheniqua Ferguson Bahamas Bahamas 23,44
7 8 Olga Lenskiy Israel Israel 23,63

26. August 2015, 19:57 Uhr (13:57 Uhr MESZ)
Wind: +0,5 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 2 Dina Asher-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22,22 PB
2 6 Sherone Simpson Jamaika Jamaika 22,52 SB
3 3 Iwet Lalowa-Collio Bulgarien Bulgarien 22,54 SB
4 4 Anna Kiełbasińska Polen Polen 22,59
5 8 Olga Safronowa Kasachstan Kasachstan 23,28 SB
6 5 Vitória Cristina Rosa Brasilien Brasilien 23,32
7 7 Arialis Gandulla Kuba Kuba 23,35
8 9 Kristina Pronschenko Tadschikistan Tadschikistan 25,77

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

27. August 2015, 19:35 Uhr (13:35 Uhr MESZ)
Wind: −0,1 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 4 Elaine Thompson Jamaika Jamaika 22.13
2 6 Candyce McGrone Vereinigte Staaten USA 22,26
3 9 Iwet Lalowa-Collio Bulgarien Bulgarien 22,32 PB
4 5 Mujinga Kambundji Schweiz Schweiz 22,64 NR
5 8 Wiktorija Sjabkina Kasachstan Kasachstan 22,77 NR
6 7 Bianca Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22,87
7 3 Reyare Thomas Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 23,03
8 3 Maja Mihalinec Slowenien Slowenien 23,04 PB

Im ersten Halbfinale ausgeschiedene Sprinterinnen:

27. August 2015, 19:43 Uhr (13:43 Uhr MESZ)
Wind: −0,1 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 6 Dafne Schippers Niederlande Niederlande 22,36
2 5 Sherone Simpson Jamaika Jamaika 22,53
3 7 Marie-Josée Ta Lou Elfenbeinküste Elfenbeinküste 22,56 PB
4 4 Semoy Hackett Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 22,75
5 8 Jenna Prandini Vereinigte Staaten USA 22,87
6 9 Khamica Bingham Kanada Kanada 23,02
7 3 Anna Kiełbasińska Polen Polen 23,07
8 2 Margaret Adeoye Vereinigtes Konigreich Großbritannien 23,34

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Sprinterinnen:

27. August 2015, 19:51 Uhr (13:51 Uhr MESZ)
Wind: −0,1 m/s

Platz Bahn Name Land Zeit (s)
1 5 Dina Asher-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22,12 PB
2 6 Jeneba Tarmoh Vereinigte Staaten USA 22,38
3 4 Veronica Campbell-Brown Jamaika Jamaika 22,47 SB
4 9 Rosângela Santos Brasilien Brasilien 22,87
5 7 Gloria Hooper Italien Italien 22,92 PB
6 3 Justine Palframan Sudafrika Südafrika 23,04
7 8 Kimberly Hyacinthe Kanada Kanada 23,07
8 2 Maria Belimbasaki Griechenland Griechenland 23,28

Im dritten Halbfinale ausgeschiedene Sprinterinnen:

28. August 2015, 21:00 Uhr (15:00 Uhr MESZ)
Wind: +0,2 m/s

Wie schon über 100 Meter zeigten die Sprinterinnen bereits in den Vorläufen und vor allem Halbfinals ausgezeichnete Leistungen. So reichten Marie-Josee Ta Lou 22,56 s nicht für die Finalteilnahme. Die jamaikanische Titelverteidigerin und Olympiazweite von 2012 Shelly-Ann Fraser-Pryce. die hier bereits Weltmeisterin über 100 Meter geworden war, verzichtete auf eine Teilnahme am 200-Meter-Lauf. Zu den Favoritinnen gehörten vor allem die niederländische Europameisterin Dafne Schippers – hier bereits Vizeweltmeisterin über 100 Meter, die beiden Jamaikanerinnen Elaine Thompson – Vizeweltmeisterin von 2013, hier mit der zweitschnellsten Halbfinalzeit – und Veronica Campbell-Brown – Olympiasiegerin von 2008, Weltmeisterin von 2011 und WM-Dritte von 2013, die Britin Dina Asher-Smith als Halbfinalschnellste sowie die US-Amerikanerin Candyce McGrone – drittschnellste Zeit im Halbfinale.

In der ersten Kurve führten die beiden Jamaikanerinnen Thompson und Campbell-Brown sowie McGrone fast gleichauf. Schippers lag mit ihrer bekannten Startschwäche deutlich zurück. Auf der Zielgeraden löste sich Thompson von Campbell-Brown und McGrone. Es entwickelte sich jetzt ein Zweikampf zwischen Thompson und Schippers, die das weitaus beste Stehvermögen hatte und von hinten heranstürmte. Mit den letzten Schritten zog die Niederländerin auch noch an der Jamaikanerin vorbei und wurde Weltmeisterin mit hauchdünnen drei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Elaine Thomas. Veronica Campbell-Brown blieb als Dritte noch unter 22 Sekunden. Candyce McGrone verpasste die Bronzemedaille um vier Hundertstelsekunden. Nur weitere sechs Hundertstelsekunden hinter ihr belegte Dina Asher-Smith Rang fünf vor der US-Amerikanerin Jeneba Tarmoh und der Bulgarin Iwet Lalowa-Collio. 22,50 Sekunden reichten für die Jamaikanerin Sherone Simpson lediglich zum achten Platz.

Die Medaillengewinnerinnen (v. l. n. r.):
Elaine Thompson, Dafne Schippers,
Veronica Campbell-Brown

Dafne Schippers gewann das Finale in 21,63 s und unterbot damit nicht nur Silke Möllers Weltmeisterschaftsrekord von 1987 – damals aufgestellt unter ihrem Mädchennamen Silke Gladisch, sondern auch den Europarekord (21,71 s) von Marita Koch – 1979 und 1984 – und Heike Drechsler – zweimal im Jahr 1986.[3] Mit dieser Zeit reihte sich Schippers in der Weltbestenliste über 200 Meter als drittschnellste Läuferin aller Zeiten ein. Die zweitplatzierte Elaine Thompson belegte mit ihrer Zeit von 21,66 s in dieser Liste nun den fünften Platz. Dina Asher-Smith stellte als Fünfte in 22,07 s einen neuen Nationalrekord für Großbritannien auf, in der ewigen Weltbestenliste lag sie damit aktuell auf Platz 34.

Platz Bahn Athletin Land Zeit (s)
6 Dafne Schippers Niederlande Niederlande 21,63 CR/WL/ER
5 Elaine Thompson Jamaika Jamaika 21,66 PB
2 Veronica Campbell-Brown Jamaika Jamaika 21,97 SB
4 7 Candyce McGrone Vereinigte Staaten USA 22,01 PB
5 4 Dina Asher-Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 22,07 NR
6 8 Jeneba Tarmoh Vereinigte Staaten USA 22,31
7 3 Iwet Lalowa-Collio Bulgarien Bulgarien 22,41
8 9 Sherone Simpson Jamaika Jamaika 22,50 SB

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records. 200 m - Women, abgerufen am 11. Januar 2022
  2. Simeon Gholam: Veronica Campbell-Brown ends up in the wrong lane after Jamaican sprinter loses her bearings during 200m heats. dailymail.co.uk, 26. August 2015, abgerufen am 17. Februar 2021.
  3. Schippers unterbietet Uralt-Europarekord. 28. August 2015, abgerufen am 17. Februar 2021.