Mariä Wiegenlied
Mariä Wiegenlied ist ein weihnachtliches Kunstlied von Max Reger auf Worte von Martin Boelitz.
Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In den 1900er Jahren begann Reger eine Veröffentlichungsreihe Schlichte Weisen, op. 76, die auf größeren Verkaufserfolg berechnet war.[1] Im sechsten und letzten Heft aus dem Jahr 1912 mit dem Untertitel Aus Christas und Lottis[2] Kinderleben, gewidmet Marie Elisabeth von Sachsen-Meiningen, ist als Nr. 52 der Gesamtreihe Mariä Wiegenlied für mittlere Singstimme und Klavier enthalten.[3]
Wie bei allen schlichten Weisen verzichtete Reger auch beim Wiegenlied nicht auf komplexe Melodik und Harmonik,[1] machte jedoch Konzessionen an die Publikumserwartung, hier insbesondere mit einem wiederkehrenden Melodiezitat aus dem volkstümlichen Weihnachtswiegenlied Joseph, lieber Joseph mein, sodass Mariä Wiegenlied tatsächlich zu einem „Verkaufsschlager“ wurde.[4] U. a. erschien 1931 in Malente-Gremsmühlen (Turmpresse) eine bibliophile Einzelausgabe des Liedes mit Farbholzschnitten von Karl Lorenz.[5]
Das Lied wurde außer in der Originalfassung in Arrangements für Violine und Klavier, für Singstimme und Orchester, für Klavier solo sowie für Orgel mit Violine ad libitum veröffentlicht.[3]
Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Maria sitzt im Rosenhag und wiegt ihr Jesuskind,
durch die Blätter leise weht der warme Sommerwind.
Zu ihren Füßen singt ein buntes Vögelein:
Schlaf, Kindlein, süße, schlaf nun ein!
Hold ist dein Lächeln, holder deines Schlummers Lust,
leg dein müdes Köpfchen fest an deiner Mutter Brust!
Schlaf, Kindlein, süße, schlaf nun ein![6]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schlichte Weisen, Op.76 (Reger, Max): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- YouTube: Interpretation von Anne Sofie von Otter
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b rondomagazin.de
- ↑ Adoptivtöchter des Ehepaars Reger
- ↑ a b max-reger-institut.de
- ↑ schott-music.com
- ↑ Musikalisch-literarischer Monatsbericht 1931, S. 68
- ↑ Textquelle