Olha Franko

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Olha Franko

Olha Fedoriwna Franko (Junior) (ukrainisch Франко Ольга Федорівна (Білевич); * 24. Juli 1896 in Wyriw bei Lwiw; † 27. März 1987 in Lwiw)[1] war eine ukrainische Köchin und Autorin des ersten ukrainischen Kochbuchs.

Olha Fedoriwna Bilewitsch[2] wurde 1896 in Wyriw, das heute zu Lwiw gehört, geboren und besuchte dort ein privates Gymnasium.[1] Sie studierte von 1920 an zwei Jahre lang[3] kulinarische Küche an der Höheren Landwirtschaftsschule in Wien.[4]

Franko schrieb die Die erste ukrainische Küchenpraxis (ukrainisch Першу українську загально-практичну кухню) und veröffentlichte sie 1929 im westukrainischen Kolomyja. In diesem Buch stellte sie Rezepte der galizischen und ukrainischen Küche mit regionaltypischen Zutaten vor.[5][6][7] In der übrigen Sowjetunion wurde das Buch nicht vertrieben, da man es als „bürgerliche Literatur“ einstufte. 1991 wurde es in einer Neuauflage breit auf den Mark gebracht,[5][2] 2019 wiederum erfuhr es eine Neuausgabe mit einem Vorwort der bekannten Anthropologin und Kochbuchautorin Marianna Dushar.[7] Olha Franko gilt neben Darja Zwek als berühmteste galizische Köchin bzw. Kochbuchautorin.[8]

In der Küchenpraxis finden sich viele Süßspeisen wie Pfannkuchenbrot mit Äpfeln, Amonjaky-Kuchen, glasierte Kastanien, Quitten- und Jasminmarmelade, Veilchensaft, kandierte Früchte, Berberitzenmarmelade und makedonischer Obstsalat, aber auch Schweinerippchen, Rinderherz, Flusskrebssuppe und ukrainischer Borschtsch.[3]

1937 veröffentlichte Franko ihre zweites Buch Nationalküche (ukrainisch Всенародна кухня), das sich intensiv mit ernährungswissenschaftlichen Fragen beschäftigt. Franko forderte darin die Hausfrauen auf, von den lokalen Behörden Kontrollen der Lebensmittelqualität zu verlangen.[4] Die vorgestellten Speisen sind in diesem Buch in eine jahreszeitliche Ordnung eingefügt.[2]

Familiengrab der Frankos auf dem Lytschakiwski-Friedhof

Olha heiratete 1917 den verwitweten Petro Franko, Sohn des ukrainischen Aktivisten, Schriftstellers und Gourmets Iwan Franko und seiner Frau, die ebenfalls Olha hieß.[5][2] Schwiegermutter und -tochter wurden zur Unterscheidung oft durch die Zusätze "junior" und "senior" gekennzeichnet.[2]

Olha und Peter Franko hatten zwei Töchter: Wira (1923–1996) und Iwanna (1925–1978).

Petro Franko wurde 1941 unter unklaren Umständen getötet, ohne dass seine Familie etwas über seinen Verbleib erfuhr.[4] Olha junior starb 1987 im Alter von 90 Jahren in Lwiw.[5]

Commons: Olha Franko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lebensdaten vom Grabstein des Familiengrabs, siehe Bilddatei
  2. a b c d e "Всенародна кухня" Ольги Франко - Львівська Поштa. In: www.lvivpost.net. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (ukrainisch).
  3. a b https://www.praktychnakukhnia.com/ abgerufen am 25. Dezember 2023
  4. a b c Галицька кухня багата таємницями. In: Радіо Свобода. Abgerufen am 25. Dezember 2023 (ukrainisch).
  5. a b c d Michael Buryk: Ukrainian British chef and author offers a fresh look at Ukrainian cuisine. The Ukrainian Weekly, abgerufen am 4. März 2022 (amerikanisches Englisch).
  6. Ukrainian Gastronomic Identity: Tastes We Almost Lost. Ukrainian National Museum of Chicago, abgerufen am 25. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. a b Чому варто сходити на вечірку інтроверта #умістілітератури. – City of Literature. 30. Dezember 2020, abgerufen am 25. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  8. https://tvoemisto.tv/exclusive/intervyu_tvogo_mista_inshyy_franko_kulinarni_smaky_ta_tradytsii_rodyny_pysmennyka_79842.html tvoemisto.tv: Інший Франко: кулінарні смаки та традиції родини письменника [dt.: Kulinarischer Geschmack und Traditionen der Familie Franko], abgerufen am 25. Dezember 2023