Olympische Winterspiele 1976/Teilnehmer (DDR)

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GDR
Goldmedaillen Silbermedaillen Bronzemedaillen
7 5 7

Die DDR nahm an den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck mit einer Delegation von 59 (40 Männer, 19 Frauen) Athleten teil und belegte den zweiten Platz in der Medaillenwertung hinter der UdSSR. Der Bobpilot Meinhard Nehmer wurde als Fahnenträger der DDR-Mannschaft zur Eröffnungsfeier ausgewählt. Jener war zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Bernhard Germeshausen als Doppelolympiasieger auch erfolgreichster DDR-Vertreter. Am Eishockeywettbewerb und in den alpinen Skidisziplinen nahmen keine DDR-Sportler teil.

Teilnehmer nach Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biathlon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Biathleten in der Einzelentscheidung nichts mit dem Ausgang des Wettkampfes zu tun hatten, erreichte die Staffel mit dem 18-jährigen Frank Ullrich den Bronzeplatz.

Männer:

In der Statistik wird Richter daher nicht als Olympiateilnehmer gezählt.

Bob[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Meinhard Nehmer stellte die DDR den Doppelolympiasieger. Auch Bernhard Germeshausen gewann zweimal Gold.

Viererbob

Zweierbob

Eiskunstlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eiskunstläufer gewannen drei Medaillen und waren damit die zweitbeste Nation nach der UdSSR, die eine Medaille mehr gewann. Im Paarlauf platzierten sich alle drei Paare unter den besten sechs und gewannen dabei Silber und Bronze. Bei den Männern verpasste Jan Hoffmann um winzige 0,04 Punkte den dritten Platz.

Frauen:

Männer

Paare:

Eisschnelllauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst 16 Jahre nach dem Olympiasieg von Helga Haase in Squaw Valley gewann die erst 15-jährige Andrea Mitscherlich wieder eine Olympiamedaille für die DDR. Mit mehreren einstelligen Platzierungen deutete vor allem die sehr junge Frauenmannschaft das spätere Potential im DDR-Eisschnelllauf an.

Frauen:

  • Heike Lange (SC Dynamo Berlin)
    500 m: 10. Platz
    1000 m: 8. Platz
  • Andrea Mitscherlich (SC Einheit Dresden)
    1500 m: 10. Platz
    3000 m: Olympiasilber
  • Ines Bautzmann (SC Einheit Dresden)
    500 m: 15. Platz
    1500 m: 7. Platz
    3000 m: 5. Platz
  • Ute Dix (SC Karl-Marx-Stadt)
    500 m: 20. Platz
    1000 m: 21. Platz
  • Monika Zernicek (SC Dynamo Berlin)
    1000 m: 12. Platz
  • Karin Kessow (SC Dynamo Berlin)
    1500 m: 5. Platz
    3000 m: 4. Platz

Männer:

Rodeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rennrodler beendeten die Wettbewerbe als erfolgreichste Nation. Sie konnten alle drei Wettbewerbe gewinnen, Bronze und Silber in den Einzelentscheidungen kamen noch hinzu. Hans Rinn, Olympiasieger im Doppelsitzer, konnte im Männereinzel eine weitere Medaille gewinnen.

Frauen:

Männer:

Doppelsitzer

Ski Nordisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skilangläuferinnen deuteten in den Einzelentscheidungen mit Platzierungen konstant unter den ersten 20 ihr Potential an, was sie mit Bronze in der Staffel auch bestätigten.
Die Männer konnten vor allem über 50 km überzeugen, wobei Gert-Dietmar Klause Silber gewann und Gerhard Grimmer den fünften Platz belegte. Die Männer-Staffel schied unter unglücklichen Umständen aus. Der in der 2. Runde führende Axel Lesser stieß mit einer Touristin zusammen und konnte das Rennen nicht fortsetzen.

Frauen:

  • Barbara Petzold (SC Traktor Oberwiesenthal)
    4 × 5-km-Staffel; Olympiabronze
    5 km ; 11. Platz
    10 km ; 7. Platz
  • Monika Debertshäuser (SC Motor Zella-Mehlis)
    4 × 5-km-Staffel; Olympiabronze
    5 km; 7. Platz
    10 km; 14. Platz
  • Veronika Schmidt (SC Motor Zella-Mehlis)
    4 × 5-km-Staffel; Olympiabronze
    5 km ; 12. Platz
    10 km ; 8. Platz
  • Sigrun Krause (ASK Vorwärts Oberhof)
    4 × 5-km-Staffel; Olympiabronze
    5 km ; 16. Platz
    10 km ; 12. Platz
  • Christel Meinel (SC Dynamo Klingenthal)
    kein Einsatz

Männer:

  • Gert-Dietmar Klause (SC Dynamo Klingenthal)
    15 km ;9. Platz
    30 km ; 6. Platz
    50 km ; Olympiasilber
    4 × 10-km-Staffel; ausgeschieden
  • Gerhard Grimmer (ASK Vorwärts Oberhof)
    15 km ;49. Platz
    30 km ; 16. Platz
    50 km ; 5. Platz
    4 × 10-km-Staffel; ausgeschieden
  • Jürgen Wolf (SC Dynamo Klingenthal)
    15 km ;25. Platz
  • Gerd Heßler (SC Dynamo Klingenthal)
    15 km ;28. Platz
    50 km ; 28. Platz
    4 × 10-km-Staffel; ausgeschieden
  • Axel Lesser (ASK Vorwärts Oberhof)
    30 km ; 17. Platz
    4 × 10-km-Staffel; ausgeschieden
  • Dieter Meinel (SC Dynamo Klingenthal)
    30 km ; 33. Platz
    50 km ; 33. Platz

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allein die Sportler aus Österreich und der DDR machten die Medaillen in beiden Entscheidungen unter sich aus. Die DDR-Athleten nahmen dabei einen kompletten Medaillensatz mit. Auf der Großschanze waren unter den ersten acht Springern nur Vertreter dieser beiden Mannschaften platziert.

  • Hans-Georg Aschenbach (ASK Vorwärts Oberhof)
    Normalschanze ; Olympiagold
    Großschanze ; 8. Platz
  • Jochen Danneberg (ASK Vorwärts Oberhof)
    Normalschanze ; Olympiasilber
    Großschanze; 4. Platz
  • Bernd Eckstein (SC Motor Zella-Mehlis)
    Normalschanze; 32. Platz
    Großschanze ; 7. Platz
  • Henry Glaß (SC Dynamo Klingenthal)
    Normalschanze; 44. Platz
    Großschanze ; Olympiabronze

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb wurde zu einer deutsch-deutschen Angelegenheit, bei der sich BRD-Vertreter Urban Hettich zwischen Olympiasieger Wehling und den drittplatzierten Winkler schob. Platz 5 und 13 vervollständigten das hervorragende Mannschaftsergebnis.

  • Ulrich Wehling (SC Traktor Oberwiesenthal)
    Einzel (Normalschanze 90 m/15 km): Olympiagold
  • Konrad Winkler (SC Traktor Oberwiesenthal)
    Einzel (Normalschanze 90 m/15 km): Olympiabronze
  • Claus Tuchscherer (SC Dynamo Klingenthal)
    Einzel (Normalschanze 90 m/15 km): 5. Platz
  • Günter Deckert (SC Dynamo Klingenthal)
    Einzel (Normalschanze 90 m/15 km): 13. Platz

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medaillen nach Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Speziell die eher technisch geprägten Sportarten wie Bobfahren und Rennrodeln waren Medaillenbringer. Im Eiskunstlauf zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend, wie auch im nordischen Skisport, wo zusammengenommen insgesamt jeweils zweimal Gold, Silber und Bronze gewonnen wurde.

Medaillenspiegel (bezogen auf die Entscheidungen)
Platz Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
1 Rennrodeln 3 1 1 5
2 Bob 2 0 0 2
3 Skispringen 1 1 1 3
4 Nordische Kombination 1 0 1 2
5 Eiskunstlauf 0 1 2 3
6 Skilanglauf 0 1 1 2
7 Eisschnelllauf 0 1 0 1
8 Biathlon 0 0 1 1

Medaillen nach Sportclubs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Medaillengewinner kamen vom ASK Vorwärts Oberhof, wobei die Bobfahrer Meinhard Nehmer und Bernhard Germeshausen jeweils 2 Goldmedaillen gewannen. Von den 10 Oberhofer Goldmedaillen wurden sechs von Bobfahrern gewonnen.

Medaillenspiegel (bezogen auf die einzelnen Athleten)
Platz Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
1 ASK Oberhof 10 1 5 16
2 SC Traktor Oberwiesenthal 2 1 2 5
3 SC Dynamo Berlin 0 2 3 5
4 SC Dynamo Klingenthal 0 1 1 2
5 SC Einheit Dresden 0 1 0 1
6 SC Motor Zella-Mehlis 0 0 2 2
7 SG Dynamo Zinnwald 0 0 1 1

Teilnehmer nach Sportclubs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Athleten stellte mit Abstand das Wintersportleistungszentrum der NVA in Oberhof, woher fast ein Drittel der Olympiamannschaft kam. Allein 12 von 19 Athleten waren Bobsportler oder Rennrodler. Das zweitgrößte Kontingent stellte etwas überraschend der SC Dynamo Berlin, wo nur Kufensportler trainierten. Die Wintersporthochburgen Oberwiesenthal und Klingenthal stellten 9 bzw. 7 Athleten.

Mannschaft Männer Frauen Gesamt
ASK Oberhof 17 2 19
SC Dynamo Berlin 3 7 10
SC Traktor Oberwiesenthal 6 3 9
SC Dynamo Klingenthal 7 0 7
SC Karl-Marx-Stadt 2 3 5
SC Motor Zella-Mehlis 1 2 3
SG Dynamo Zinnwald 3 0 3
TSC Berlin 2 0 2
SC Einheit Dresden 0 2 2
Gesamt 41 19 60

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]