Ottman Azaitar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ottman Azaitar (* 20. Februar 1990 in Köln, Deutschland) ist ein deutsch-marokkanischer professioneller MMA-Kämpfer. Er war deutscher Meister im Thaiboxen und Weltmeister der Brave Combat Federation in der Leichtgewichtsklasse.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Azaitar wuchs im Kölner Stadtteil Dellbrück auf, bis er mit seiner Familie nach Weiden umzog. Er besuchte bis zum fünfzehnten Lebensjahr die König-Fahd-Akademie in Bonn. An der Akademie werden alle Schulfächer ausschließlich in Arabisch unterrichtet. Diese ungewöhnliche Schullaufbahn hatte vorerst negative Auswirkungen auf seine Deutschkenntnisse, die sich mit seinem Schulwechsel auf das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln bemerkbar machten. Die anfänglichen Sprachschwierigkeiten wurden jedoch überwunden und er verließ das Gymnasium nach dem Abitur im Jahre 2012 mit einem Notendurchschnitt von 1,9.

Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre auf.[1][2] Seine Bachelorarbeit schloss er mit der Note 1,0 ab. Daraufhin begann er sein Master-Studium und absolvierte zwei Semester. Da er sich mehr seiner Sport-Karriere widmen möchte, pausiert er sein Master-Studium[3].

Sportkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Sportlaufbahn begann er bereits als sechsjähriger Junge. Bis zum zehnten Lebensalter erlernte er die Techniken der Ju-Jitsu-Kampfkunst. Anschließend wechselte er zum Boxen, Thaiboxen und Kickboxen, worin er auch bis zum Jahre 2012 mehrere wichtige Titel gewann. Dazu zählen seine Titel als Meister im Thaiboxen des Landes Nordrhein-Westfalen 2011 und im folgenden Jahr als deutscher Meister im Thaiboxen. Zur gleichen Zeit wurde Ottman Azaitar in das deutsche Thaibox-Nationalteam einberufen und nahm an der Weltmeisterschaft in Sankt Petersburg teil.[4]

Ottman Azaitar kämpft seit dem Jahr 2012 in den MMA-Sportarten unter verschiedenen Organisationen. So führte er Kämpfe unter der internationalen MMA-Organisation „Brave Combat Federation“ und gewann in dieser Veranstaltungsreihe den „Kampf des Jahres 2016“-Titel, nachdem er seinen argentinischen Gegner Kevin Koldobsky bei einem Co-Main-Event in der dritten Runde nach Punkten schlug. Weitere Kämpfe fanden unter europaweit bekannten MMA-Organisationen statt, wie der German MMA Championship.

In seinem Titelkampf am 17. November 2017 in Bahrain gewann Ottman Azaitar den ersten Weltmeisterschaftstitel in der Leichtgewichtsklasse der Brave Combat Federation.[5] Am 18. August 2018 besiegte er Danijel Kokora bei Brave14 in Marokko. Danach legte er den Brave-Gürtel ab und wechselte in die Ultimate Fighting Championship (UFC). Am 22. Januar 2021 wurde Azaitars Vertrag mit der UFC aufgelöst, nachdem er gegen die Quarantäne-Regeln verstoßen hatte.[6] Seit Februar 2021 ist Ottman wieder Teil des UFC-Kaders.[7]

Liste der Profikämpfe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

13 Siege – 0 Remis – 2 Niederlage[8]

Ergebnis Gegner Bilanz Runde Organisation Datum Ort
Loss Argentinien Francisco Prado 13-0-2 1 UFC on ESPN 49 15.07.2023 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Las Vegas
Loss Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Frevola 13-0-1 1 UFC 281 12.11.2022 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York City
Win Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Khama Worthy 13-0-0 1 UFC Fight Night: Waterson vs. Hill 12.09.2020 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Las Vegas
Win Finnland Teemu Packalen 12-0-0 1 UFC 242 07.09.2019 Vereinigte Arabische Emirate Abu Dhabi
Win Serbien Danijel Kokora 11-0-0 1 Brave Combat Federation 14 18.08.2018 Marokko Marokko
Win Mexiko Alejandro Martinez 10-0-0 3 Brave Combat Federation 6 17.11.2017 Bahrain Bahrain
Win EnglandEngland Charlie Leary 9-0-0 1 Brave Combat Federation 4 31.03.2017 Vereinigte Arabische Emirate Abu Dhabi
Win Argentinien Kevin Koldobsky 8-0-0 3 Brave Combat Federation 2 02.12.2016 Bahrain Bahrain
Win Polen Łukasz Szczerek 7-0-0 1 German MMA Championship 8 16.04.2016 Deutschland Castrop-Rauxel
Win Litauen Ramūnas Paliunis 6-0-0 1 Fair FC 4 28.11.2015 NiederlandeNiederlande Eindhoven
Win Deutschland Christoph Hector 5-0-0 1 Mix Fight Gala 18 06.05.2015 Deutschland Fulda
Win FrankreichFrankreich Serge Dali 4-0-0 1 German MMA Championship 6 18.04.2015 Deutschland Castrop-Rauxel
Win Deutschland Ilbey Akdas 3-0-0 1 Fair FC 3 28.03.2015 Deutschland Herne
Win Deutschland Alex Vogt 2-0-0 2 Fair FC 2 11.01.2014 Deutschland Herne
Win Deutschland Patrick Talmon 1-0-0 1 Showdown Fight Night 1 07.06.2014 Deutschland Mannheim

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport

  • 2014: Bester MMA Newcomer (Ground and Pound)
  • 2015: Bester junger Kämpfer Deutschlands (Ground and Pound)
  • 2015: Submission des Jahres 2015 (Ground and Pound)
  • 2016: Kampf des Jahres (Brave Combat Federation)
  • 2017: Brave Leichtgewicht Weltmeister (Brave Combat Federation)
  • 2018: Ehrung vom marokkanischen König Mohamed VI.[9]

Sonstige Bereiche

Sonstiges

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2014 hatte Ottman Azaitar auf Einladung von Bekannten die Möglichkeit, die Boxlegende Muhammad Ali in seinem Geburtsort Louisville, Kentucky persönlich kennenzulernen und die anschließende Benefizveranstaltung mit Bruno Mars zu besuchen.[11] Azaitar trainiert bei seinen Kampfvorbereitungen weltweit in verschiedenen Gyms, darunter auch im Gym in Las Vegas von Floyd Mayweather Jr.[12]

Ottman Azaitar ist der jüngere Bruder vom MMA-Kämpfer Abu Azaitar.

Anmerkungen, Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Zwischen Vorlesung und Boxring Köln: Ottman Azaitar ist Deutschlands stärkster Student. Abgerufen am 16. September 2019.
  2. ↑ Markus Krücken: Zwischen Vorlesung und Boxring : Köln: Ottman Azaitar ist Deutschlands stärkster Student. In: Express.de. (express.de [abgerufen am 14. Januar 2017]).
  3. ↑ Perform Media Deutschland GmbH: Ottman Azaitar im Interview: Wenn ich einen Gürtel brauche, gehe ich zu Louis Vuitton. 6. September 2019, abgerufen am 29. Januar 2021.
  4. ↑ Ottman Azaitar: "Ich starte jetzt im MMA!" 10. Januar 2017 (gnp1.de [abgerufen am 14. Januar 2017]).
  5. ↑ BraveMMAF: BRAVE9 Lightweight World Title - Alejandro Pato vs Ottman Azaitar. 19. November 2017, abgerufen am 26. November 2017.
  6. ↑ https://www.gnp1.de/ufc-deutschland/news/ufc-entlaesst-ottman-azaitar-nach-verstoss-gegen-quarantaene-regeln/ UFC entlässt Ottman Azaitar
  7. ↑ Zweite Chance für Ottman Azaitar: UFC nimmt Entlassung zurück. Abgerufen am 21. Februar 2021 (deutsch).
  8. ↑ Ottman Azaitar ("Bulldozer") | MMA Fighter Page | Tapology. Abgerufen am 10. Januar 2018 (englisch).
  9. ↑ HM the King Receives in Rabat Azaitar Brothers, MMA World Champions. In: Maroc.ma. 23. April 2018 (maroc.ma [abgerufen am 8. September 2018]).
  10. ↑ Farid Bang – Blut | TONSPION. (tonspion.de [abgerufen am 14. Januar 2017]).
  11. ↑ Berivan Kilic: Frechener Mixed-Martial-Arts-Kämpfer: Brutaler Kampf im Käfig. In: Kölnische Rundschau. (rundschau-online.de [abgerufen am 14. Januar 2017]).
  12. ↑ "Money Man" macht Kölner zu harten ... In: www.genios.de. Abgerufen am 14. Januar 2017.
Personendaten
NAME Azaitar, Ottman
KURZBESCHREIBUNG deutsch-marokkanischer MMA-Kämpfer, deutscher Meister in Thaiboxen
GEBURTSDATUM 20. Februar 1990
GEBURTSORT Köln, Deutschland
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ottman_Azaitar&oldid=235646099“