Pila Music

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Pila Music
Mutterunternehmen Wort im Bild Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH
Aktive Jahre seit 1978
Gründer Angelika Rittinghaus
Volker Rittinghaus
Sitz Deutschland Deutschland
Website www.wortimbild.de
Labelcode 08632
Genre(s) Neues Geistliches Lied; Gospel; Christliche Popmusik; Lobpreismusik

Pila Music (Pila lateinisch für: Wegweiser) ist ein christliches Musiklabel. Nach Verkauf des ehemals selbstständigen Tonträger- und Musikverlags Pila Music GmbH mit Standort in Dettenhausen übernahm 2003 die Wort im Bild Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH in Altenstadt-Waldsiedlung sämtliche Rechte.[1]

Pila Music wurde 1978 von Angelika und Volker Rittinghaus gegründet. Angelika Rittinghaus, geborene Hänssler und Tochter von Friedrich Hänssler, dem Gründer des christlichen Hänssler-Verlags, studierte Germanistik und Musik; Volker Rittinghaus studierte Betriebswirtschaft und Theologie.[1] Der Verlag spezialisierte sich auf das derzeit in der christlichen Zielgruppe erwachte Interesse an internationaler Musik wie Soul, Gospel und CCM und erwarb zwei Jahre später 1980 sämtliche Rechte des 1977 von Nils Kjellström gegründete Plattenlabel Blue Rose in Hüttenberg, welches über personelle Kontakte zum Janz Team sowie dem Evangeliums-Rundfunk Vertriebswege zum Verkauf von christlichen Musikproduktionen aus den USA geöffnet hatte und die im internationalen Geschäft erwirtschafteten Gewinne synergetisch in eigene Musikproduktionen mit Künstlern wie zum Beispiel Arno & Andreas, Jan Vering oder Jürgen Werth investiert hatte. Hauptsächlich am Importgeschäft interessiert, gliederte Pila Music profilentferntere Produkte in den familieneigenen Hänssler-Verlag aus, der den Bereich der Gemeindemusik im Stil des Evangeliumsliedes und des Neuen Geistlichen Liedes sowie die Jugendchorbewegung abdeckte. Pila Music positionierte sich dagegen bewusst international orientiert und bediente diesen Markt im deutschsprachigen Raum zeitweise nahezu exklusiv in Vertriebsgemeinschaft mit dem Hänssler-Verlag.[1]

Die erste CD der ‚Collection‘-Reihe aus dem Jahr 1994, damals noch eine Promotion CD, die nicht verkauft wurde. Auf der CD selbst ist links neben den Verlagsdaten das alte Logo, die stilisierten Buchstaben „PM“ übereinander, erkennbar.

Im Jahr 1986 bezog der Verlag sein neues Vertriebszentrum in Dettenhausen bei Tübingen und investierte in seine Vertriebsstruktur und Kundenbindungsprogramme, zu denen eine Zeitschrift, die mehrmals im Jahr erschienenen CDs „Reinhören Raussuchen“ und die PilaCard gehörten. Die CDs „Reinhören Raussuchen“ enthielten wie im Rundfunk moderierte Hörproben aktueller Titel. Die CDs waren im Abonnement zusammen mit der PilaCard erhältlich, die 4–6 Mal jährlich kostenlos zugesandt wurden. 1994 erschien erstmals die CD Collection 1, die zu Promotionzwecke an Radio- und Fernsehsender, aber nicht an Endkunden verteilt wurde. Die CDs Reinhören Raussuchen sind bis etwa 1996 dokumentiert.[2] Die Collection-CDs waren „voll ausgespielte ‚Reinhören Raussuchen‘-CDs sozusagen“.[3] Der Pappschuber enthielt neben Titel und Interpret jeweils auch die wichtigsten Informationen zu dem Tonträger, dem der Titel entnommen war.

Nun wurde auch wieder in den Aufbau deutscher Künstler im bereits etablierten CCM-Marktsegment investiert. Künstler wie Normal Generation? oder Ararat verdanken ihren deutschen Erfolg der Vermarktung durch Pila Music. Auch einige Künstler aus dem Bereich der freikirchlichen Gemeinden, von denen man sich offenbar das öffentliche Interesse über den kirchlichen Bereich hinaus erhoffte, wie Arne Kopfermann oder Jürgen Werth (zuerst Gerth Medien, dann Pila, später Hänssler- und ERF-Verlag) konnten für den Verlag gewonnen werden. Dieter Falk produzierte als Hausproduzent des Verlags über Pila seine eigenen Produktionen und nahm fast alle Pila-eigenen Produktionen auf, die er mit den Künstlern des Verlags produzierte. Über viele Jahre übernahm das Ehepaar Rittinghaus von der Büroarbeit bis hin zum Päckchenpacken und Verlagsreisen alle anfallenden Arbeiten selbst. Zwischen 1984 und 1997 wuchs der Mitarbeiterstab des Verlags auf rund 20 Mitarbeiter an. Pila Music gehörte nach Umsatz zu den großen Contemporary-Christian-Music-Verlagen in Europa.[1]

Die letzten Tonträger des Verlags erschienen in eigener Verantwortung im Jahr 2001.[4] Im September 2002 stellte Hänssler den exklusiven Vertrieb von Pila-Tonträgern endgültig ein. Zunächst gab es einen Rettungsversuch: Asaph übernahm die komplette Logistik, Auslieferung und den Vertrieb für Pila Music, Kir Music und Jona. Angelika Rittinghaus, inzwischen geschieden, nahm keinen Einfluss mehr auf das Unternehmen.[1]

Pila Music heute

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Das aktuelle Logo der Marke, wie sie der Verlag Wort im Bild verwendet

Am 1. September 2003 hat der Verlag Wort im Bild in Altenstadt Pila Music käuflich erworben. Somit gingen alle Rechte an Musikproduktionen sowie das Warenlager an den Zeitschriften-Verlag Wort im Bild über. Dessen Geschäftsführer Christian Trebing erklärte, man habe „die Möglichkeiten im Printbereich … fast vollständig ausgeschöpft“ und wolle das Verlagsangebot mit einer Tonträgersparte ergänzen. Man beabsichtige die Fortführung der Marke im Non-Profit-Marketing mit missionarischem Hintergrund.[5] Wort im Bild vertreibt überwiegend die von Pila übernommenen Künstler wie z. B. Normal Generation? oder W4C. Probleme gab es um 2003 mit Vertragskünstlern, deren Produktionen der GEMA nicht gemeldet wurden und die deshalb illegal hergestellt und vertrieben wurden; belegt zumindest anhand der Band Baff, die ihren Vertrag mit Pila kündigte.[6][1]

Im Frühjahr 2007 erschien die letzte Printausgabe der verlagseigenen Zeitschrift eXact! Die Idee, eine Onlineversion zu schaffen, wurde nicht weiter verfolgt. Chefredakteur Volker Gruch, der seit Juli 2005 die eXact! sowie den A&R-Bereich von Pila betreute, wurde entlassen. Er gründete mit dem Redaktionsteam im Juni 2007 die christliche Musikzeitschrift a5 Musik-Kultur-Christsein im eigenen Verlag. Bereits Ende 2006 hatte Wort im Bild die Zusammenarbeit mit Andreas Biermann, der seit 2004 freiberuflich als Produzent für Pila tätig war, beendet. Viele der neu gewonnenen Künstler kehrten danach Pila Music wieder den Rücken.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Daniel Scheufler: Zur Entwicklung der populären geistlichen Musik in Deutschland zwischen 1980 und 2000. (Memento vom 15. Januar 2014 im Internet Archive) Diplomarbeit eingereicht und verteidigt an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, eingereicht am 30. September 2007, S. 210 bis 214 (PDF-Datei, 10,8 MB)
  2. Am 13. November 2011 trug die letzte hier (Memento des Originals vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/xxlmusicworld.onsign.de gelistete CD den Titel 2/96.
  3. Sampler / Various „XXL Christmas“ (1996 Pila Music) (Memento vom 30. Juni 2008 im Internet Archive), David Decker für CCM-Rezis, Dezember 2001.
  4. Verlagsdaten und Tonträgerverzeichnis bei rateyourmusic.com
  5. Christian Trebing von Wort im Bild. Interview beim christlichen Soundportal Sound 7. 17. September 2003 (offline)
  6. David Brunner: "Baff" und "Pila Music" gehen getrennte Wege (Memento vom 23. Februar 2005 im Internet Archive), Bei Sound 7, 16. November 2003.