Reptich

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Reptich
Gemeinde Jesberg
Koordinaten: 51° 1′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 51° 0′ 55″ N, 9° 10′ 34″ O
Höhe: 211 m ü. NHN
Fläche: 1,67 km²[1]
Einwohner: 151 (8. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. September 1968
Postleitzahl: 34632
Vorwahl: 06695

Reptich ist mit etwa 150 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Jesberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt etwa drei Kilometer nordöstlich von Jesberg an der Gilsa. Unmittelbar südlich des Ortes erhebt sich der 333 m hohe Hoheberg. Östlicher Nachbarort ist der etwa 1 km gilsaabwärts gelegene Ortsteil Gilsa der Gemeinde Neuental. Durch Reptich führt die Landesstraße 3149, die Jesberg mit Neuental verbindet.

Reptich hatte einen Bahnhof an der am 2. Oktober 1911 in Betrieb genommenen Bahnstrecke Zimmersrode–Gemünden (Wohra), der „Kellerwaldbahn“. Am 28. Mai 1972 wurden der Personenverkehr auf der Gesamtstrecke und der Güterverkehr auf dem Abschnitt zwischen Zimmersrode und Gilserberg eingestellt.

Wickersdorf und Wickershöfe

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Reptich geht auf das 1193 als „Wichardistorph“ erstmals erwähnte Wickersdorf zurück. Am 14. Februar 1361 wurde Wickersdorf von den Grafen Otto II. und Heinrich IV. von Waldeck an Werner von Löwenstein-Westerburg verkauft, 1523 fiel es als Erbe an Heinrich von Löwenstein. Nach einem Erbstreit mit Philipp III. von Waldeck wurde Heinrich 1531 schließlich mit „Wigkeßdorff“ belehnt. In der Lehensurkunde wird der Ort als Wüstung bezeichnet. Heinrich begann nun, auf der Wüstung einen Hof zu errichten, aus dem die heute noch existierenden Wickershöfe hervorgingen. Der Obere Hof und der Untere Hof liegen nördlich des Ortskerns von Reptich und befinden sich auch heute im Besitz der Familie von Löwenstein.

Der Ort Reptich

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Gegen Ende des 16. Jahrhunderts versuchte Gerhard von Löwenstein, Inhaber des Oberen Hofes, Hintersassen nach Wickersdorf zu ziehen. Es wurden Rodungen vorgenommen, Häuser gebaut und den Siedlern gestattet, den bis zur Gilsa bewaldeten Nordabhang des Hoheberges zu roden. Der Name Reptich taucht erstmals 1580 auf, als die von Löwenstein und ihre Hintersassen „zue Repdich und uff der Wustunge“ nach Kassel zitiert wurden, da sich Gerhard überschuldet hatte.

Reptich, das keine eigene Kirche hat, ist mindestens seit 1743 kirchengemeindlich mit Niederurff verbunden. Von 1911 bis 1972 war der Ort Haltepunkt der durch das Gilsatal führenden Kellerwaldbahn. Zum 1. September 1968 schloss sich Reptich im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen als erster Ortsteil freiwillig der Gemeinde Jesberg an. Für Reptich wurde, wie für die übrigen Ortsteile Jesbergs, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[3]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Reptich 168 Einwohner. Darunter waren 3 (1,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 18 Einwohner unter 18 Jahren, 69 zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[4] Die Einwohner lebten in 75 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen lebten keine Senioren.[4]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1724: 23 Personen, 12 Häuser
• 1747: 15 Hausgesesse
• um 1750: 166 Einwohner
Reptich: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
215
1840
  
194
1846
  
230
1852
  
253
1858
  
218
1864
  
195
1871
  
197
1875
  
191
1885
  
187
1895
  
168
1905
  
164
1910
  
165
1925
  
169
1939
  
165
1946
  
270
1950
  
281
1956
  
242
1961
  
220
1967
  
205
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
168
2015
  
154
2020
  
151
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Jesberg[2], Zensus 2011[4]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 204 evangelisch-reformierte, ein evangelisch-lutherischer Einwohner
• 1885: 187 evangelische (= 100 %), Einwohner
• 1961: 209 evangelische (= 95,00 %), 11 katholische (= 5,00 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961 Erwerbspersonen: 54 Land- und Forstwirtschaft, 38 Produzierendes Gewerbe, 4 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und Sonstiges[1]

Für Reptich besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Reptich) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[3] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehörten alle Kandidaten der „Bürgerliste Reptich“ an.[5] Der Ortsbeirat wählte Caspar-Friedrich von Loewenstein zum Ortsvorsteher.[6]

  • Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten. Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg. Bernecker Verlag, Melsungen 1972.
  • Literatur über Reptich nach Register In: Hessische Bibliographie

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Reptich, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2021. Vorbericht, Entwicklung der Einwohnerzahl ab 2012. S. 2, abgerufen im Juni 2023.
  3. a b Hauptsatzung. (pdf; 61 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Jesberg, abgerufen im Juni 2023.
  4. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  5. Ortsbeiratswahl Reptich. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  6. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Jesberg, abgerufen im Juni 2023.