Revolutionaire Anti-Racistische Actie

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Die Revolutionaire Anti-Racistische Actie (Abkürzung: RaRa) war eine niederländische Anti-Apartheid Aktivistengruppe Ende der 1980er / Anfang der 1990er, die vom ehemaligen Binnenlandse Veiligheidsdienst als „gewalttätige, politische Aktivistengruppe“ eingestuft wurde.[1] Die RaRa war zu dieser Zeit eine der wichtigsten Terrororganisation der Niederlande.[2]

Die RaRa zielte darauf ab, durch Anschläge auf Einrichtungen Unternehmen dazu zu bewegen, sich aus Südafrika zurückzuziehen. Das imperialistische System, welches aufgrund von politischen und wirtschaftlichen Interessen das Apartheid-Regime in Südafrika aufrechterhalte, könnte so geschwächt werden und mit ihm das Apartheid-Regime.[3]

Die Brandanschläge auf die zur Steenkohlen Handelsvereiniging (SHV) (heute: SHV Holdings) gehörenden Makro-Supermärkte veranlassten die Geschäftsführung der SHV, ihre Geschäftsaktivitäten in Südafrika aufzugeben.[4] Nach den ersten drei Anschlägen belief sich der Schaden für die SHV durch die Brandanschläge auf rund 137 Millionen Gulden (rund 62 Millionen Euro). Die Versicherung der SHV wollte die Risiken nicht mehr tragen und die Regierung versprach nur einen verstärkten Schutz der Supermärkte. Dies war der Geschäftsführung nicht genug und so zog sich der SHV geschäftlich 1988 aus Südafrika zurück.

Die Organisationsstruktur sowie die Namen der Mitglieder sind unbekannt. Am 11. April 1988 wurden acht angebliche Mitglieder in Amsterdam verhaftet und angeklagt. Nur einer, René Roemersma, wurde jemals wegen Straftaten in Verbindung mit der Gruppierung verurteilt.[5] In afrikanischen Medien wurde er auch als vermeintlicher Anführer der RaRa genannt.[6]

Die RaRa bekannte sich zu folgenden Anschlägen, bei denen ausschließlich Sachschaden und kein Personenschaden entstand[2]:

  • 17. September 1985: Brandanschlag auf einen Makro-Supermarkt in Duivendrecht, Gesamtschaden: 49 Millionen Gulden
  • 9. Juli 1986: Brandanschlag auf die Koninklijke Emballage Industrie van Leer B.V. in Amstelveen, Gesamtschaden: 750.000 Gulden
  • 18. Dezember 1986: Brandanschlag auf einen Makro-Supermarkt in Duiven, Gesamtschaden: 49 Millionen Gulden
  • 10. Januar 1987: Brandanschlag auf einen Makro-Supermarkt in Nuth, Gesamtschaden: 39 Millionen Gulden
  • 19. Juni 1987: Brandanschlag auf eine Shell-Tankstelle in Nieuwegein, Gesamtschaden: 39.000 Gulden
  • 26. Juni 1987: Brandanschlag auf eine Shell-Tankstelle in Alphen aan den Rijn, Gesamtschaden: 550.000 Gulden
  • 13. November 1991: Bombenanschlag auf das Haus des Justizstaatssekretärs Aad Kosto sowie auf das niederländische Innenministerium (BZK)

Einzelnachweise

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  1. John Tamerus, Peter Horsten, Edwin van den Bogert: Terrorisme ontrafeld, Kluwer, 2007, S. 71
  2. a b E.R. Muller, U. Rosenthal, R. de Wijk: Terrorisme: studies over terrorisme en terrorismebestrijding, Kluwer, 2008 ISBN 978-90-13-05251-0
  3. Alex Peter Schmid, Albert J. Jongman, A. J. Jongman: Political Terrorism: A New Guide to Actors, Authors, Concepts, Data Bases, Theories, and Literature, Transaction Publ; 30. April 2005, ISBN 1-4128-0469-8, S. 625
  4. Chicago Sun-Times articles: Black & Decker, Dutch firm pulling out of South Africa, 20th January 1987 (Memento vom 3. November 2012 im Internet Archive)
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.trotsopacties.nlCees Banning, Jos Verlaan: Veranderde tijden - Terugblick op de harde acties van toen, NRC Handelsblad Zaterdag & Cetera (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2020. Suche in Webarchiven), (vom 16. August 2008, S. 6–7)
  6. New African, Issues 244-255, IC Magazines Ltd., 1988, S. 40
  • F. Hoekstra: In dienst van de BVD. Spionage en contraspionage in Nederland. 2004. ISBN 90-8506-023-0
  • Hans Krikke: Dagboek van een RaRa-terrorist. Nijmegen 1996