Rhenium(IV)-chlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Elementarzelle von Rhenium(IV)-chlorid. Re2Cl9-Einheiten sind über Chloratome miteinander verbunden.
_ Re4+ 0 _ Cl
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

P2/c (Nr. 13)Vorlage:Raumgruppe/13

Gitterparameter
  • β-Modifikation: a = 636,2 pm, b = 627,3 pm, c = 1216,5 pm, β = 93,15°
  • γ-Modifikation: a = 1843 pm, b = 627 pm, c = 1817 pm, β = 104,0°
Allgemeines
Name Rhenium(IV)-chlorid
Andere Namen

Rheniumtetrachlorid

Verhältnisformel ReCl4
Kurzbeschreibung

brauner oder schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13569-71-6
EG-Nummer 236-989-2
ECHA-InfoCard 100.033.612
Wikidata Q4498233
Eigenschaften
Molare Masse 328,02 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte
  • 4,5 g·cm−3 (β)[1]
  • 3,99 g·cm−3 (γ)[1]
Schmelzpunkt

300 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Rhenium(IV)-chlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Rheniums aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

β-Rhenium(IV)-chlorid kann durch Reaktion von Rhenium(V)-chlorid mit Antimon(III)-chlorid oder Rhenium(III)-chlorid[3] bei 300 °C gewonnen werden.[1]

γ-Rhenium(IV)-chlorid kann durch Reaktion von Rhenium(V)-chlorid mit Tetrachlorethen bei 120 °C gewonnen werden.[1]

β-Rhenium(IV)-chlorid ist ein schwarzes Pulver. An trockener Luft ist es beständig, an feuchter Luft und mit Wasser erfolgt Hydrolyse. Es besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P2/c (Raumgruppen-Nr. 13)Vorlage:Raumgruppe/13 und den Gitterparametern a = 636,2 pm, b = 627,3 pm, c = 1216,5 pm und β = 93,15°. Die Kristallstruktur besteht aus verknüpften Re2Cl9-Baugruppen. Es ist unlöslich in Acetonitril, Tetrahydrofuran, Benzol und Tetrachlorkohlenstoff. In Methanol, Ethanol, Aceton und Dimethylsulfoxid ist es langsam löslich mit anschließender Zersetzung. Es ist löslich in Salzsäure mit blauer Farbe und zerfällt unter Stickstoff bei 300 °C in Rhenium(III)-chlorid und Rhenium(V)-chlorid.[1]

γ-Rhenium(IV)-chlorid ist ein braunes Pulver mit monokliner Kristallstruktur (a = 1843 pm, b = 627 pm, c = 1817 pm, β = 104,0°). An trockener Luft ist es beständig, an feuchter Luft und mit Wasser erfolgt ebenfalls Hydrolyse. Es ist unlöslich in Benzol und Tetrachlorkohlenstoff, aber löslich in Aceton, Tetrahydrofuran und Acetonitril mit grüner Farbe.[1]

Die durch Umsetzung einer Rhenium(IV)-oxid-Lösung mit Thionylchlorid erhältliche α-Modifikation ist schlecht charakterisiert und stets unrein.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i j Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1610.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022567-0, S. 836 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).