Rudolph Willmers
Rudolph Heinrich Willmers (* 30. Oktober 1821[1] in Berlin; † 24. August 1878 in Wien) war ein deutscher Komponist und Pianist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Willmers wuchs in Kopenhagen auf und wurde mit 13 Jahren Schüler von Johann Nepomuk Hummel in Weimar. Anfang des Jahres 1836 unternahm er erstmals eine Konzerttournee, bei der er im Februar in Leipzig mit Robert Schumann zusammentraf, der über ihn ein „Ehrenzeugniß“ veröffentlichte, in dem er insbesondere „sein musikalisches Talent im freien Phantasiren“ hervorhob.[2] Von 1837 bis 1844 korrespondierte Schumann auch mit Willmers.
1836 bis 1838 vollendete er seine Studien bei Friedrich Schneider in Dessau. Anschließend unternahm er zahlreiche Konzertreisen durch Deutschland, Österreich und Skandinavien. Willmers’ äußerst virtuoses Spiel wurde teilweise mit dem von Franz Liszt verglichen. 1864 wurde er Professor am Stern’schen Konservatorium in Berlin, eine Stellung, die er indes schon 1866 wieder aufgab. Seitdem lebte er zu Wien, wo er an der Horak’schen Musikschule Wien-Wieden Klavier unterrichtete.[3] Willmers gab viele brillante Klavierwerke heraus, auch eine Violinsonate (op. II).
Daneben trat er auch als Schachkomponist hervor und gewann 1857 das „Amerikanische Problemturnier“.[4] Willmers gehörte 1857 zu den Gründungsmitgliedern der Wiener Schachgesellschaft.[5] 1878 wurde er plötzlich wahnsinnig.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Maria Benkert, Rudolph Willmers, in: Der Spiegel für Kunst, Eleganz und Mode, Jg. 18, Nr. 36 vom 3. Mai 1845, Sp. 561–564 (Digitalisat)
- Eduard Hanslick, Geschichte des Concertwesens in Wien, Wien 1869, S. 344 (Digitalisat)
- Constantin von Wurzbach: Willmers, Rudolf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 56. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1888, S. 196 f. (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Noten und Audiodateien von Rudolph Willmers im International Music Score Library Project
- Kompositionen von Rudolph Willmers
- Schachkompositionen von Rudolph Willmers auf dem PDB-Server
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Taufbuch der Jerusalemskirche Berlin 1820–23, fol. 10, siehe Dorian Raphael Kalwach, Art. „Willmers, Rudolph Heinrich Gottfried“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30. Oktober 2023, abgerufen am 30. April 2024), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e027f
- ↑ Neue Zeitschrift für Musik, Band 4, Nr. 12 vom 9. Februar 1836, S. 48 f.
- ↑ Adolf Sedlak in: Horak Konservatorium, Festschrift 1967, S. 23
- ↑ Schachzeitung der Berliner Schachgesellschaft, Jg. 13, Berlin 1858, S. 179 f. (Digitalisat)
- ↑ Wiener Zeitung vom 24. Oktober 1857, abgerufen am 23. Juni 2019.
- ↑ Artikel Willmers, Heinrich Rudolf in: Riemann Musiklexikon, 11. Auflg., 1929, S. 2032.
Personendaten | |
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NAME | Willmers, Rudolph |
ALTERNATIVNAMEN | Willmers, Rudolph Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Pianist |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1821 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 24. August 1878 |
STERBEORT | Wien |