Schadow (Friedland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schadow
Stadt Friedland
Koordinaten: 52° 3′ N, 14° 16′ OKoordinaten: 52° 2′ 43″ N, 14° 16′ 22″ O
Höhe: 75 m ü. NHN
Fläche: 4,48 km²
Einwohner: 142 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. März 2001
Postleitzahl: 15848
Vorwahl: 033671
Dorfstraße in Schadow
Dorfstraße in Schadow

Schadow (niedersorbisch Škódow)[2] ist ein Ortsteil der Stadt Friedland im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Bis zur Eingemeindung nach Friedland am 31. März 2001 war Schadow eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Friedland (Niederlausitz) verwaltet wurde.

Das Dorf Schadow liegt in der Niederlausitz, jeweils etwa sieben Kilometer nördlich von Lieberose und südlich von Friedland. Umliegende Ortschaften sind Karras im Norden, die zur Stadt Lieberose im Landkreis Dahme-Spreewald gehörenden Ortsteile Trebitz im Osten, Goschen im Südosten und Doberburg im Süden, der Ortsteil Speichrow der Gemeinde Schwielochsee im Südwesten, Pieskow im Westen sowie Niewisch und Möllen im Nordwesten.

Durch Schadow verläuft die Landesstraße 434, über die das Dorf an die etwa einen Kilometer östlich verlaufende Bundesstraße 168 nach Cottbus angebunden ist. Südlich von Schadow fließt der Pieskower Torfgraben.

Schadow wurde erstmals im Jahr 1388 urkundlich erwähnt, wobei der Ort bereits damals als Schadow bezeichnet wurde. Der Ortsname stammt aus dem Sorbischen, die Bedeutung ist jedoch unklar. Vermutlich bedeutet er schlechte Aue.[3] Im Jahr 1519 wurde die Standesherrschaft Lieberose von der Adelsfamilie von Köckritz an die von Schulenburg verkauft. In der entsprechenden Kaufurkunde ist auch das Dorf Schadow als Ort dieser Herrschaft verzeichnet. In den folgenden Jahren wurde die Herrschaft immer weiter vererbt, bis die Familie von Schulenburg im Jahr 1945 enteignet wurde.

Die Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. aus dem Jahr 1844 verzeichnet in Schadow für dieses Jahr 89 Einwohner in 13 Wohngebäuden. Der Ort hatte und hat keine eigene Kirche und ist nach Niewisch eingepfarrt.[4] 1867 wurden im Dorf 104 Einwohner in 14 Gebäuden gezählt.[5]

Vor 1815 gehörte Schadow zum historischen zum Krummspreeischen Kreis. Als Ergebnis des Wiener Kongresses kam die Niederlausitz, die vorher zum Königreich Sachsen gehörte, an das Königreich Preußen. Danach wurde der historische Krummspreeische Kreis zum Landkreis Lübben umgeformt und wurde Teil des Regierungsbezirks Frankfurt in der Provinz Brandenburg. Bei der Kreisneubildung in der DDR am 25. Juli 1952 wurde der Kreis Lübben stark verkleinert, große Teile des Kreises, darunter auch die Gemeinde Schadow, wurden dem Kreis Beeskow im Bezirk Frankfurt (Oder) zugeschlagen. Nach der Wende wurde der Kreis Beeskow in Landkreis Beeskow umbenannt. Bei der Kreisreform am 6. Dezember 1993 wurde die Gemeinde Schadow dem Landkreis Oder-Spree zugeordnet und dort vom Amt Friedland (Niederlausitz) verwaltet. Dieses Amt wurde am 31. März 2001 aufgelöst und Schadow wurde zusammen den zwölf weiteren Gemeinden des Amtes in die Stadt Friedland eingemeindet.[6]

Bürgermeister / Ortsvorsteher (ab 2001)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer privaten Baugenehmigung von 1928 war ein „Lehmann“ Bürgermeister.

bis 1942 1942–1945 1945 1947–1956 1956–1960 1960–1977 1977–1978 1978–1986 1986–1991 1991–1999 1999–2010 2010–2017 seit 2017
Paul Lehmann August Roggan Willi Schulze Otto Schulze Emmi Görsdorf Elisabeth Ehrenberg Ernst Schaaf Walter Richter Hans-Joachim Richter Fritz Sradnick Klaus Richter Roland Tietz Ingo Schulze

Für Schadow ist in der Denkmalliste des Landes Brandenburg ein Bodendenkmal ausgewiesen:[7]

  • Nr. 90766 Flur 1: Dorfkern deutsches Mittelalter, Dorfkern Neuzeit

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerentwicklung in Schadow von 1875 bis 2000[8]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 93 1939 79 1981 111
1890 89 1946 106 1985 123
1910 83 1950 93 1989 137
1925 84 1964 78 1995 137
1933 81 1971 85 2000 139
Commons: Schadow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 21. Juni 2020.
  2. Eintrag „Škódow“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  3. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 149.
  4. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S. 173 (bsb-muenchen.de).
  5. Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 202
  6. Schadow im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 14. Juni 2018.
  7. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oder-Spree (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, abgerufen am 14. Juni 2018
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Oder-Spree. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 1. Juni 2018.