Segler-Club Hansa von 1898
SCH | ||
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Voller Name | Segler-Club Hansa von 1898 e. V. | |
Gegründet | 27. August 1898[1] | |
Vereinssitz | Wakenitzufer 11, Lübeck | |
Vorsitzender | Henry Lenk[2] | |
Mitglieder | ca. 250 | |
Homepage | www.segler-club-hansa.de |
Der Segler-Club Hansa von 1898 e. V. ist ein Segelclub in Lübeck und wurde im Jahre 1898 ebendort gegründet. Der Stammsitz befindet sich am Wakenitzufer. Das Bootshaus ist seit 2022 in die Liste der Kulturdenkmale in Lübeck[3] eingetragen. Das Segel- und Regattarevier befindet sich an der Nordwestseite am Ratzeburger See auf dem sogenannten „Schanzenberg“.
Der Club veranstaltet regelmäßig überregional besuchte Ranglistenregatten, insbesondere die traditionelle Holzbootregatta „Schanzenberg Classics“ und seit mehreren Jahrzehnten vereinsübergreifend die „Schanzenberg Open“, diverse Segeltrainings und hat aktive Jugend- und Erwachsentrainingsgruppen „Schanzenberg Racing“, vor allem beim Wintertraining und zum Jüngstensegelschein.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Vorsitzende[4] |
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1898–1904 | Heinrich Koch |
1904–1906 | Ludwig Koch |
1906–1907 1914–1918 |
Hermann Wohlers |
1907–1914 1918–1933 |
Karl Ross |
1938–1945 | Herbert Korf |
1945–1947 | Wilhelm Ellinghaus |
1947–1977 | Bernhard Lemcke |
1977–2000 | Ernst Erdmann |
2000– | Jens Heitmann |
Henry Lenk[2] |
Der Segler-Club Hansa wurde am 27. August 1898 – noch vor dem Lübecker Yacht-Club – als Arbeitersportverein gegründet. Die Mitglieder des SCH segelten zunächst auf ausgedienten Rettungsbooten und selbstgebauten offenen Jollen, später auch auf selbstgebauten Rennjollen und Jollenkreuzern. Der SCH schloss sich 1925 dem Freien Segler-Verband (FSV) – dem Dachverband der Arbeitersegelvereine – an[4] und entwickelte eine basisdemokratische Vereinskultur.[1]
Als am „Tag der nationalen Arbeit“ 1933 Hakenkreuzfahnen überall im Land wehen sollten, demontierten die SCH-Mitglieder unter ihrem kommunistischen Vorsitzenden Karl Ross die Flaggenmasten am Clubhaus. Der Verein wurde daraufhin enteignet und an den Lübecker Yacht-Club zwangsangegliedert.[1]
1938 gelang es Mitgliedern des SCH, den Verein unter gleichem Namen neuzugründen. „Vereinsführer“ wurde Herbert Korf. Am 13. September 1945 wurden die Vereinsgeschäfte wiederaufgenommen, der Vereinführer abgewählt und selbiger sowie alle ehemaligen NSDAP-Angehörigen aus dem Verein ausgeschlossen und die alte FSV-Satzung beschlossen.[4]
Historische Übersicht
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- 1898 Gründung des Clubs
- 1912 Erste Regatta auf dem Ratzeburger See
- 1914 Bau des Bootshauses
- 1933 Verbot des Clubs, Enteignung des Bootshauses
- 1938 Wiederzulassung
- 1945 Erneute Beschlagnahme des Bootshauses
- 1948 Rückgabe des Bootshauses
- 1949 Pachtung des Geländes auf dem Schanzenberg am Ratzeburger See
- 1975 Umbau und Renovierung des Bootshauses
- 1998 100 Jahre Club-Jubiläum
- 2022 Eintragung des Bootshauses in die Denkmalliste (Ensembleschutz)
- 2023 125 Jahre Club-Jubiläum
Bootshaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reparatur des durch die Engländer stark vernachlässigten Bootshauses konnte mit Engagement und durch Eigenarbeit der Club-Mitglieder zum 50. Jubiläum geschafft werden. Ab 1949 erfolgte eine zunehmende Verlagerung des Segelns zum Schanzenberg am Ratzeburger See, womit sich auch die Bedeutung des Bootshauses zu wandeln begann. Heute dient es als Winterlager. Im Sommer benutzt das Gelände hauptsächlich die ansässige Segelschule.
Der Club veranstaltete das 125-Jahre-Club-Jubiläum im August 2023 verbunden mit einer Holzbootregatta auf der Wakenitz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Erdmann, Georg Domian: Festschrift und Chronik. Erinnerungen aus der Vereinsgeschichte. 100 Jahre Segler-Club Hansa. Hrsg.: Segler-Club Hansa von 1898 e. V. Lübeck August 1998 (40 S., segler-club-hansa.de [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Ursula Meer: Verein des Kaisers und Verein der Arbeiter – zwei Jubiläen in Lübeck. In: Yacht. 15. August 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023.
- ↑ a b Menschen im Club. SCH, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Lübeck (PDF).
- ↑ a b c Eike Stiller: Der Segelsport in der Arbeitersportbewegung: Zur Geschichte des „Freien Segler-Verbandes“ (FSV) 1901–1933 (= Beiträge zur Arbeitersportgeschichte. Band 1). 1. Auflage. trafo Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89626-406-0, S. 223.