St. Petri (Büßleben)

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Die Kirche Büßleben
Innenraum-Panorama St. Petri
Kanzelaltar um 1770
Stertzing-Orgel von 1702

Die Kirche St. Petri Büßleben, Am Peterbach 15, ist eine evangelische Dorfkirche im Erfurter Ortsteil Büßleben. Sie steht unter Denkmalschutz.

Gebäude und Geschichte

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Die Geschichte der Kirche reicht in das späte Mittelalter. Aus dieser Zeit stammt der erhaltene mächtige Turm im Osten der Kirche.

Das Kirchengebäude ist ein oktogonaler Zentralbau aus dem Jahr 1774. Die Kirche besitzt ein mächtiges Mansardwalmdach mit rustizierter Eckquaderung. Im Westen findet sich ein Portal mit tympanonartigem Aufsatz. Der mächtige Turm im Osten der Kirche ist ein Rest des spätmittelalterlichen Vorgängerbaus. Im Innenraum hat sich eine einheitliche spätbarocke Ausstattung erhalten. Dazu zählen eine zweigeschossige Empore sowie ein um 1770 entstandener Kanzelaltar mit hoher Säulenstellung und aufwendigem Rocailleschmuck.

Im Sommer 2010 wurde die Kirche in das Programm „Kulturerhalt in Ostdeutschland“ der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius aufgenommen, um das Dach zu erneuern und das Gebäude mit der wertvollen Ausstattung gegen Wasserschäden zu schützen.

Seit 2016 ist die Kirche Spielort des Projektes „Sommerkonzerte in Erfurter Dorfkirchen“ des Kammermusikvereins Erfurt.

Zu den kostbarsten Ausstattungsgegenständen der Kirche zählt die Orgel des Orgelbauers Georg Christoph Stertzing mit ihrem reich verzierten Prospekt. Das 1702 erbaute Instrument ist die älteste original erhaltene Orgel in der Stadt Erfurt und wurde ursprünglich für das Benediktinerkloster St. Petri auf dem Erfurter Petersberg gebaut. Es steht seit 1811 in der Büßlebener Kirche. Die Gemeinde Büßleben hatte die Orgel, die wie andere Inventarstücke des Klosters von der napoleonischen Besatzungsmacht requiriert wurden, für 900 Taler ersteigert. In der Erfurter Umgebung ist die Stertzing-Orgel die einzige erhaltene Orgel aus der Zeit um 1700 und in ganz Thüringen sogar in ihrer Größe die Älteste. Der Verein Förderkreis Stertzingorgel in Büßleben kümmert sich um den Erhalt und das kirchenmusikalische Leben im Ortsteil. Dadurch konnte in den Jahren 1998 und 2002 bis 2005 die Orgel von Alexander Schuke Potsdam Orgelbau restauriert werden.[1] Die Orgel hat 28 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet:[2]

I Oberwerk CD–c3
Quintaden 16′
Principal 8′
Rohrflöth 8′
Quinta 6′
Octav 4′
Octav 2′
Rauschpfeif II
Sesqaltera II
Mixtur VI 2′
Cimbel III
Trombetta 8′
II Brustwerk CD–c3
Gedackt 8′
Quintaden 8′
Traversa 8′
Principal 4′
Nachthorn 4′
Octave 2′
Waldflöth 2′
Quinta 135
Mixtur III
Vox humana 8′
Pedal CD–e1
Principal 16′
Sub Bass 16′
Violon 16′
Octav 8′
Mixtur IV 8′
Posaun 16′
Cornet 2′

Auf dem Kirchhof von St. Petri befindet sich das Grab des früheren Gemeindepfarrers Roland Weisselberg (1933–2006), der sich am Reformationstag 2006 am Augustinerkloster Erfurt aus Protest gegen die seines Erachtens drohende Islamisierung und die nicht eindeutige Haltung der Kirche dazu selbst verbrannte.

  • Dehio-Vereinigung e. V.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Thüringen. Bearb. von Achim Hubel und Stephanie Eißing. Dt. Kunstverlag, Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 171.
  • Wilhelm Johann Albert von Tettau: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Erfurt und des Erfurter Landkreises. Hendel-Verlag, Halle (Saale) 1890.
Commons: St. Petri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geschichte (Memento des Originals vom 26. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kiwibue.de, aufgerufen am 1. Juli 2016
  2. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 4. April 2019.

Koordinaten: 50° 57′ 41,6″ N, 11° 6′ 49,7″ O