Unalaska-Halsbandlemming

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Unalaska-Halsbandlemming
Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Wühlmäuse (Arvicolinae)
Tribus: Dicrostonychini
Gattung: Halsbandlemminge (Dicrostonyx)
Art: Unalaska-Halsbandlemming
Wissenschaftlicher Name
Dicrostonyx unalascensis
Merriam, 1900

Der Unalaska-Halsbandlemming (Dicrostonyx unalascensis) ist ein auf den Aleuten verbreitetes Nagetier in der Unterfamilie der Wühlmäuse. Die Population galt ursprünglich als Synonym des Nördlichen Halsbandlemming. Sie wird seit dem späteren 20. Jahrhundert aufgrund eines fehlenden Winterfells und abweichender Schädelmerkmale als Art geführt.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere sind ohne Schwanz 130 bis 165 mm lang, die Schwanzlänge beträgt 11 bis 18 mm und das Gewicht liegt bei 50 bis 60 g. Die Exemplare tragen ganzjährig ein weiches rotbraunes Fell, das einen deutlichen dunklen Aalstrich auf dem Rücken hat. Spezielle Winterkrallen werden nicht gebildet.[2]

Verbreitung und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt nur auf den zu den Fox Islands gehörenden Inseln Umnak und Unalaska vor. Das Verbreitungsgebiet ist etwa 2.200 km² groß. Auf den Inseln ist arktische Tundra vorhanden.[3]

Die Individuen graben ihre Baue im Sand am Strand oder im Boden zwischen Felsen.[3] Vermutlich besteht die Nahrung aus Blättern, Blumen, jungen Trieben und Wurzeln. Laut Schätzungen werden nach 21 Tagen Trächtigkeit bis zu acht Nachkommen geboren.[4] Diese Wühlmaus ist ein wichtiges Beutetier für den Rotfuchs und verschiedene Raubvögel.[3]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der begrenzten Verbreitung ist der Unalaska-Halsbandlemming empfindlich für Veränderungen. Welchen Einfluss eingeführte Wanderratten, Hausmäuse und Erdhörnchen haben, ist nicht bekannt. Die IUCN listet die Art mit ungenügender Datenlage (data deficient).[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Dicrostonyx unalascensis).
  2. Roland W. Kays & Don E. Wilson (Hrsg.): Mammals of North America. Princeton University Press, 2009, S. 144 (englisch, Dicrostonyx unalascensis).
  3. a b c d Dicrostonyx unalascensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019. Eingestellt von: Garibaldi, A., 2016. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
  4. Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 7 – Rodents II. Lynx Edicions, 2017, ISBN 978-84-16728-04-6, S. 299 (englisch).