Walter Huston

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Walter Huston (1930)

Walter Huston, eigentlich Walter Houghston (* 5. April 1883 in Toronto, Ontario; † 7. April 1950 in Hollywood, Los Angeles, Kalifornien), war ein kanadischer Schauspieler, der als bedeutender Charakterdarsteller im amerikanischen Film und Theater galt. Unter Regie seines Sohnes John Huston gewann er 1949 den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in Der Schatz der Sierra Madre.

Walter Huston studierte zunächst Ingenieurwissenschaften, ehe er als Schauspieler Karriere machte. Bereits 1905 war er ein bekannter Name im Vaudeville und bekam erste Angebote, in New York aufzutreten. Im selben Jahr heiratete er die Journalistin Rhea Gore. Nach der Geburt seines Sohnes John Huston 1906 kehrte er vorübergehend der Bühne den Rücken und arbeitete als Kraftwerksingenieur. 1909 kehrte er zurück ins Vaudeville und rasch war er wieder ein erfolgreicher Entertainer. 1924 hatte er mit dem Stück Mr. Pitt endlich seinen Durchbruch als dramatischer Schauspieler. Kurz darauf wurde er für seine sensationelle Darstellung in Desire Under the Elms von Eugene O’Neill gefeiert.

Auf dem Höhepunkt seiner Broadway-Karriere schloss er sich 1929 dem Exodus gen Westen an, indem er in Hollywood sein Glück suchte. Auftritte in Gentlemen of the Press neben Kay Francis und als Abraham Lincoln in der gleichnamigen Filmbiografie von D. W. Griffith machten aus ihm einen bekannten Namen, wenn auch keinen der größten Hollywood-Stars. 1933 war er als US-Präsident in dem von William Randolph Hearst produzierten Film Zwischen heut und morgen zu sehen, der als Werbung für die Politik Franklin D. Roosevelts galt. Unzufrieden mit den Rollen, die er bekam, kehrte er zurück an den Broadway, wo er mit Dodsworth von Sinclair Lewis seinen bis dahin größten Erfolg feierte. In der Filmadaption Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds wiederholte er 1936 unter der Regie von William Wyler seine Rolle als erfolgreicher Industrieller, der eine Lebenskrise bewältigen muss, nachdem er entdeckt hat, dass seine Frau (gespielt von Ruth Chatterton) ihn nicht mehr liebt. Für seine intensive Darstellung gewann Huston 1936 als bester Darsteller den Preis der New Yorker Filmkritiker.

Einen noch größeren Erfolg als Bühnenschauspieler hatte er in dem Stück Knickerbocker Holiday, dessen Lied September Song zu Hustons Erkennungsmelodie werden sollte. Seine Filmkarriere pendelte zwischen Hauptrollen und größeren Nebenrollen. Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählen seine Auftritte als Teufel in Der Teufel und Daniel Webster, einer Adaption der gleichnamigen Erzählung von Stephen Vincent Benét unter der Regie von William Dieterle, und als Geliebter von Ona Munsons Figur in Josef von Sternbergs Spätwerk Abrechnung in Shanghai. In den 1940er-Jahren war er als Schauspieler an mehreren Propagandafilmen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg beteiligt, darunter Botschafter in Moskau und The North Star, die jeweils ein eher romantisierendes Bild der stalinistischen Sowjetunion zeichneten. Auch wurde er als Erzähler einiger Kriegsdokumentarfilme verpflichtet. 1945 war er in der Agatha-Christie-Verfilmung Das letzte Wochenende als eine der Personen zu sehen, die auf eine einsame Insel gebracht und reihenweise getötet werden. 1949 gewann Walter Huston neben einem Golden Globe auch den Oscar als Bester Nebendarsteller für seine Darstellung eines erfahrenen Goldsuchers in dem Film Der Schatz der Sierra Madre unter der Regie seines Sohnes John Huston.

Kurz nach Beendigung der Dreharbeiten zu Die Farm der Besessenen, in dem er den Vater von Barbara Stanwyck spielte, verstarb der Schauspieler zwei Tage nach seinem 67. Geburtstag unerwartet an einer Herzerkrankung.[1] Walter Huston begründete eine Hollywood-Dynastie, neben seinem Sohn sind oder waren die Enkel Tony, Anjelica und Danny Huston sowie sein Urenkel Jack Huston im Filmgeschäft aktiv.

  • John Weld: September Song. An Intimate Biography of Walter Huston (= Filmmakers. Bd. 60). Scarecrow Press, Metuchen NJ u. a. 1998, ISBN 0-8108-3408-1.
Commons: Walter Huston – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Spokane Daily Chronicle – Google News Archive Search. Abgerufen am 2. September 2019 (englisch).