Carlos Bustamante (Filmemacher)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carlos Bustamante (* 1941)[1] ist ein mexikanischer Filmemacher, Kameramann und Fotograf. Er lebt in Berlin.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1966 schloss er das Studium der Theaterwissenschaft an der Universität in Arizona ab und studierte von 1967 bis 1970 im zweiten Jahrgang der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB).[1][2] Ab 1970 arbeitete er als freiberuflicher Kameramann. Ab 1975 bis 1977 war er Professor für Animationsfilm und Photographie an der Universität in Mexico (UNAM). Von 1989 bis 2006 war er Professor für die Theorie audiovisueller Gestaltung und Realisation an der Universität der Künste Berlin.

Neben seinen frühen eigenen Arbeiten wie Green Beret, De Oppresso Liber, Adelbert's Dilemma ist er an zahlreichen Filmen als Regisseur, Kameramann oder Darsteller beteiligt. Er arbeitete unter anderem mit Hans Magnus Enzensberger, Helma Sanders-Brahms, Günter Peter Straschek, Felipe Cazals, Affonso Beato, Hartmut Bitomsky, Harun Farocki, Skip Norman, Hartmut Jahn, Peter Wensierski und Bernward Wember.[3] Darüber hinaus arbeitete er auch mit dem später im Hungerstreik verstorbenen RAF-Mitglied Holger Meins sowie dem 1975 erschossenen Mitglied der Bewegung 2. Juni Werner Sauber zusammen.[4][5][6] Später wirkte er als Darsteller in Filmen jüngerer DFFB-Absolventen wie Jan Bachmann oder Julian Radlmaier mit.[7]

Er arbeitet zudem im Kontext interdisziplinärer künstlerischer Projekte und gilt als herausragender Regisseur, Kameramann und Editor zeitgenössischer Konzertfilme und Performance-Dokumentationen.[8]

In der Ausstellungskritik "Zwei Fotografen in Berlin: Irving Penn & Carlos Bustamante" beschreibt Wilfried Reichart die Fotoserie Bustamantes als "eine wunderbare Komposition".[9]

  • Les vingt années du cinéma français, Herausgegeben von Jean A. Gili, Michêle Lagny, Michel Marie, Vincent Pinel, Presses de la Sorbonne Nouvelle, ISBN 2-87854-095-6; AGFA, Kullmann, Singer & Cie et le cinéma français des premiers temps
  • Moving Images, From Edison to the Webcam, Herausgegeben von John Fullerton und Astrid Söderbergh Widding, John Libbey Publishing, Sydney 2000, ISBN 1-86462-054-4; The Bolex Motion Picture Camera
  • Bildtheorie und Film, Herausgegeben von Thomas Koebner und Thomas Meder in Verbindung mit Fabienne Liptay, edition text + kritik in Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, München 2006, ISBN 3-88377-802-8; Abschnitt III, Seite 335, Carlos Bustamante, Die Bolex und die Filmbilder der amerikanischen Avantgarde

Ausstellungen Fotografie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Zwischen Einfühlung und Distanz, Weekend Galerie Berlin 1984, mit H. Joosten, H. Langenhuijzen und M. Serenari
  • German Spirituals, Kunstlicht Galerie, Berlin 1985
  • Down to Earth, Fotogalerie im Wedding, Berlin 1986
  • Recherches Photographiques: 7 Photographes Berlinois, V. Biennale Internationale de l'Image de Nancy 1987, France[10]
  • Las flores de Roberto Koch, Robert Koch-Institut, Berlin, 2016
  • Umsonst und draußen, Fotopioniere, Berlin, 2018

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Carlos Bustamante. Internet Movie Database, abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
  2. DFFB: Alumni (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)
  3. Kurzbiographie in Konzertprogramm
  4. Werner Sauber. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 28. Juni 2021.
  5. Carlos Bustamante über Holger Meins
  6. Der einsame Wanderer. DFFB, abgerufen am 28. April 2018.
  7. Filmportal. Abgerufen am 12. Oktober 2023.
  8. Text und Videos zu Performances von grapeshade
  9. Wilfried Reichart: Zwei Fotografen in Berlin: Irving Penn & Carlos Bustamante. Ausstellungskritik. Abgerufen am 28. Juni 2021.
  10. L'Est Républicain, 17. Januar 1987