Demografie Mexikos

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Bevölkerungsstruktur von Mexiko (2017)

Mexiko ist mit über 126 Millionen Einwohnern im Jahr 2020 das 11. bevölkerungsreichste Land der Welt. Es ist das bevölkerungsreichste spanischsprachige Land und nach den Vereinigten Staaten und Brasilien das dritt-bevölkerungsreichste Land in Amerika.[1] Während des größten Teils des zwanzigsten Jahrhunderts war die mexikanische Bevölkerung durch ein rasches Wachstum gekennzeichnet. Obwohl diese Tendenz stark gebremst wurde und das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum in den letzten fünf Jahren auf weniger als 1 % absank, hat Mexiko immer noch einen großen Anteil an jungen Menschen. Die einwohnerreichste Stadt des Landes ist die Hauptstadt Mexiko-Stadt mit 9,2 Millionen Einwohnern (2020). Die Metropolregion hat 21,3 Millionen Einwohner (2020). Etwa 50 % der Bevölkerung lebt in einer der 55 großen Metropolregionen des Landes. Insgesamt leben rund 80 % der Bevölkerung in städtischen Gebieten und nur 20 % in ländlichen Gebieten, womit Mexiko einen hohen Urbanisierungsgrad aufweist.[2]

2016 lag das Medianalter in Mexiko bei 28 Jahren. Auf 1000 Einwohner kamen 18,5 Geburten und 5,3 Todesfälle. Die Fertilität betrug 2019 noch 2,1 Kinder pro Frau (1970 waren es noch 6 Kinder). Die Lebenserwartung liegt bei knapp 76 Jahren. Die Bevölkerung wird in den nächsten Jahren zu altern beginnen, jedoch aufgrund des noch jungen Durchschnittsalters bis 2050 auf ca. 150 Millionen Personen anwachsen.[2]

Wurde Mexiko im 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert noch stark von Migration aus Europa und anderen Gebieten der Welt geprägt, ist es inzwischen vorwiegend ein Auswanderungsland. Die Anzahl der Emigranten beläuft sich auf über 12,6 Millionen, von denen die meisten in den benachbarten Vereinigten Staaten leben. Die Anzahl der Personen im Ausland mit mexikanischer Abstammung wird sogar auf bis zu 30 Millionen Personen geschätzt.[3] In Mexiko selbst waren knapp 0,9 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Die meisten Migranten in Mexiko kamen aus zentralamerikanischen Ländern, woher die Immigration nach Mexiko aufgrund der besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten in den letzten Jahren anstieg.[4]

Bevölkerungsdichte in Mexiko (2010)
Fertilität in Mexiko (2014)
Lebenserwartung in Mexiko (2007)

Im Jahr 1900 hatte Mexiko 13,6 Millionen Einwohner.[5] In den folgenden Jahrzehnten konnte die Regierung, dank starkem wirtschaftlichen Wachstum, gezielt in das Gesundheitssystem investieren, was die Kindersterblichkeit senkte und die Lebenserwartung erhöhte. Diese beiden Entwicklungen führten zu einem starken demografischen Anstieg zwischen 1930 und 1980. Die jährliche Zuwachsrate der Bevölkerung sank seitdem von einem Höchststand von 3,5 % im Jahr 1965 auf 0,99 % im Jahr 2005. 2009 waren 50 % der Bevölkerung 25 Jahre alt oder jünger.[6] Die Fertilitätsrate sank ebenfalls von 5,7 Kindern pro Frau im Jahr 1976 auf 2,2 im Jahr 2006 und betrug noch 1,9 im Jahr 2017. Die UN geht in ihrer mittleren Bevölkerungsprognose von einer Steigerung der Bevölkerung auf ca. 160 Millionen Einwohner im Jahre 2060 aus, danach wird ein Rückgang der Bevölkerung erwartet.[4]

Das schnellste Bevölkerungswachstum findet derzeit in den nördlichen Bundesstaaten statt aufgrund der wirtschaftlichen Chancen, die sich aus der Grenznähe zu den Vereinigten Staaten ergeben. Die höchsten Geburtenraten verzeichnen die südlichen Bundesstaaten des Landes, die jedoch ein hohes Ausmaß an Abwanderung verzeichnen.

Bevölkerungsstruktur (Zensus 2020)
Alter Männlich Weiblich Gesamt %
Gesamt 61 473 390 64 540 634 126 014 024 100
0–4 5 077 482 4 969 883 10 047 365 7,97
5–9 5 453 091 5 311 288 10 764 379 8,54
10–14 5 554 260 5 389 280 10 943 540 8,68
15–19 5 462 150 5 344 540 10 806 690 8,57
20–24 5 165 884 5 256 211 10 422 095 8,27
25–29 4 861 404 5 131 597 9 993 001 7,93
30–34 4 527 726 4 893 101 9 420 827 7,47
35–39 4 331 530 4 668 746 9 020 276 7,15
40–44 4 062 304 4 441 282 8 503 586 6,74
45–49 3 812 344 4 130 069 7 942 413 6,30
50–54 3 332 163 3 705 360 7 037 532 5,58
55–59 2 692 976 3 002 982 5 695 958 4,52
60–64 2 257 862 2 563 200 4 821 062 3,82
65–69 1 706 850 1 938 227 3 645 077 2,89
70–74 1 233 492 1 413 848 2 647 340 2,10
75–79 847 898 966 684 1 814 582 1,43
80–84 523 812 651 552 1 175 364 0,93
85+ 433 968 605 583 1 039 551 0,82
Unbekannt 136 194 137 192 273 386 0,21

Ethnische Gruppen

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Im 18. Jahrhundert existierte ein auf ethnischer Abstammung basierendes Kastensystem (Bild von 1777)

Mexiko ist ethnisch vielfältig. Der zweite Artikel der mexikanischen Verfassung definiert, dass das Land ein multikultureller Staat ist, der ursprünglich auf den indigenen Völkern basierte und mit dem europäischen Erbe durch den Prozess der Kolonialisierung kombiniert wurde.[7] Seit dem Jahre 1921 stellt der Zensus keine Fragen mehr zur ethnischen Selbstidentifikation. Deswegen kann die heutige ethnische Zusammensetzung des Landes nur geschätzt werden.

Die große Mehrheit der Mexikaner wurde als „Mestizen“ klassifiziert, was im modernen mexikanischen Sprachgebrauch bedeutet, dass sie sich weder mit einer indigenen Kultur noch mit einem spanischen Kulturerbe vollständig identifizieren, sondern eher kulturelle Merkmale aufweisen, die Elemente sowohl der indigenen als auch der spanischen Tradition enthalten. Durch die bewussten Bemühungen postrevolutionärer Regierungen wurde die „Mestizo-Identität“ als Grundlage der modernen mexikanischen nationalen Identität durch einen als Mestizaje bezeichneten Prozess der kulturellen und ethnischen Verschmelzung geschaffen. Eine Kulturschätzung gibt an, dass der Anteil der Mestizen bis zu 90 % beträgt. Paradoxerweise ist das Wort Mestize seit langem aus dem populären mexikanischen Vokabular gefallen, wobei das Wort sogar abwertende Konnotationen haben kann.[8]

Die Kategorie der „indigena“ (indigenen) in Mexiko wurde aufgrund verschiedener Kriterien in der Geschichte definiert. Dies bedeutet, dass der Prozentsatz der mexikanischen Bevölkerung, der als „indigene Bevölkerung“ gezählt wird, gemäß der verwendeten Definition variiert. Laut der jüngsten interzensalen Umfrage der mexikanischen Regierung von 2015 machen indigene Völker 21,5 % der mexikanischen Bevölkerung aus. Bei dieser Gelegenheit wurden Personen, die sich selbst als „Indigene“ identifizierten, und Personen, die sich als „teilweise Indigene“ identifizierten, in die Kategorie der „Indigenen Bevölkerung“ mit eingestuft.[9] Laut dem Zensus von 1921 waren 29 % der Bevölkerung indigen. Beim Zensus von 1793 betrug der Anteil 66 %.[10] Im modernen Mexiko gilt die indigene Bevölkerung als benachteiligt, auch wenn indigene Persönlichkeiten wie Benito Juárez eine wichtige Rolle in Mexikos Geschichte gespielt haben. Den höchsten Anteil an Sprechern von indigenen Sprachen haben die Staaten im Süden von Mexiko.[11]

Europäische Mexikaner sind Bürger mit vollständiger oder mehrheitlicher europäischer Abstammung. Die Europäer kamen während der spanischen Eroberung des Aztekenreiches in Mexiko an und wanderten während des kolonialen und unabhängigen Mexikos weiter in das Land ein. Der größte Teil der europäischen Mexikaner kam zuerst aus Spanien, danach zunehmend auch aus Italien sowie West- und Osteuropa.[12] Personen mit reiner bis vorwiegend europäischer Abstammung werden auf 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung geschätzt und stellen nach wie vor einen großen Teil der kulturellen, ökonomischen und politischen Elite des Landes.[13] Den höchsten Anteil an hellhäutigen Personen haben die nördlichen Regionen des Landes, da diese zum Zeitpunkt der Kolonialisierung des Landes noch kaum besiedelt waren.

Mexiko hat kleinere Bevölkerungsgruppen mit arabischer, asiatischer (vorwiegend chinesischer) und afrikanischer Abstammung. Alle diese Gruppen haben einen Bevölkerungsanteil von ca. 1 % oder weniger und sind weitestgehend in die Mehrheitsgesellschaft assimiliert.

Demografische Statistik seit 1936

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Quelle: Instituto Nacional de Estadística y Geografía (INEGI)[14][15]

Anmerkung: Zu den registrierten Geburten zählen auch Geburten von nicht gebietsansässigen Müttern. Daher werden die Geburtenraten in den letzten zwei Jahrzehnten überschätzt

Bevölkerung(x 1000) Geburten Todesfälle Natürliche
Änderung
Geburtenrate
(je 1 000 Einw.)
Sterberate
(je 1 000 Einw.)
Änderung
(je 1 000 Einw.)
Fertilität pro Frau
1936 786 388
1937 820 469
1938 822 586 43,5
1939 857 951 44,6
1940 19 763 875 471 44,3
1941 20 208 878 935 43,5
1942 20 657 940 067 45,5
1943 21 165 963 317 45,5
1944 21 674 958 119 44,2
1945 22 233 999 093 44,9
1946 22 779 994 838 442 935 551 903 43,7 19,4 24,3
1947 23 440 1 079 816 390 087 689 729 46,1 16,6 29,5
1948 24 129 1 090 867 407 708 683 159 44,7 16,9 27,8
1949 24 833 1 109 446 438 970 670 476 46,0 17,7 28,3
1950 28 296 1 174 947 418 430 756 517 41,5 14,8 26,7
1951 29 110 1 183 788 458 238 725 550 40,7 15,7 24,9
1952 29 980 1 195 209 408 823 786 386 39,9 13,6 26,2
1953 30 904 1 261 775 446 127 815 648 40,8 14,4 26,4
1954 31 880 1 339 837 378 752 961 085 42,0 11,9 30,1
1955 32 906 1 377 917 407 522 970 395 41,9 12,4 29,5
1956 33 978 1 427 722 368 740 1 058 982 42,0 10,9 31,2
1957 35 095 1 485 202 414 545 1 070 657 42,3 11,8 30,5
1958 36 253 1 447 578 404 529 1 043 049 39,9 11,2 28,8
1959 37 448 1 589 606 396 924 1 192 682 42,4 10,6 31,8
1960 38 677 1 608 174 402 545 1 205 629 41,6 10,4 31,2
1961 39 939 1 647 006 388 857 1 258 149 41,2 9,7 31,5
1962 41 234 1 705 481 403 046 1 302 435 41,4 9,8 31,6
1963 42 564 1 756 624 412 834 1 343 790 41,3 9,7 31,6
1964 43 931 1 849 408 408 275 1 441 133 42,1 9,3 32,8
1965 45 339 1 888 171 404 163 1 484 008 41,6 8,9 32,7
1966 46 784 1 954 340 424 141 1 530 199 41,8 9,1 32,7
1967 48 264 1 981 363 420 298 1 561 065 41,1 8,7 32,3
1968 49 788 2 058 251 452 910 1 605 341 41,3 9,1 32,2
1969 51 361 2 037 561 458 886 1 578 675 39,7 8,9 30,7
1970 52 988 2 132 630 485 656 1 646 974 40,2 9,2 31,1
1971 54 669 2 231 399 458 323 1 773 076 40,8 8,4 32,4
1972 56 396 2 346 002 476 206 1 869 796 41,6 8,4 33,2
1973 58 156 2 572 287 458 915 2 113 372 44,2 7,9 36,3
1974 59 931 2 522 580 433 104 2 089 476 42,1 7,2 34,9
1975 61 708 2 254 497 435 888 1 818 609 36,5 7,1 29,5
1976 63 486 2 366 305 455 660 1 910 645 37,3 7,2 30,1 5,7
1977 65 261 2 379 327 450 454 1 928 873 36,5 6,9 29,6
1978 67 013 2 346 862 418 381 1 928 481 35,0 6,2 28,8
1979 68 715 2 274 267 428 217 1 846 050 33,1 6,2 26,9
1980 70 353 2 446 238 434 465 2 011 773 34,8 6,2 28,6
1981 71 916 2 530 662 424 274 2 106 388 35,2 5,9 29,3 4,4
1982 73 416 2 392 849 412 345 1 980 504 32,6 5,6 27,0
1983 74 880 2 609 088 413 403 2 195 685 34,8 5,5 29,3
1984 76 351 2 511 894 410 550 2 101 344 32,9 5,4 27,5
1985 77 859 2 655 671 414 003 2 241 668 34,1 5,3 28,8
1986 79 410 2 577 045 400 079 2 176 966 32,5 5,0 27,4
1987 80 999 2 794 390 400 280 2 394 110 34,5 4,9 29,6 3,8
1988 82 635 2 622 031 412 987 2 209 044 31,7 5,0 26,7
1989 84 327 2 620 262 423 304 2 196 958 31,1 5,0 26,1
1990 86 077 2 735 312 422 803 2 312 509 31,8 4,9 26,9 3,47
1991 87 890 2 756 447 411 131 2 345 316 31,4 4,7 26,7 3,37
1992 89 758 2 797 397 409 814 2 387 583 31,2 4,6 26,6 3,27
1993 91 654 2 839 686 416 335 2 423 351 31,0 4,5 26,4 3,18
1994 93 542 2 904 389 419 074 2 485 315 31,0 4,5 26,6 3,10
1995 95 393 2 750 444 430 278 2 320 166 28,8 4,5 24,3 3,02
1996 97 202 2 707 718 436 321 2 271 397 27,9 4,5 23,4 2,95
1997 98 969 2 698 425 440 437 2 257 988 27,3 4,5 22,8 2,88
1998 100 679 2 668 429 444 665 2 223 764 26,5 4,4 22,1 2,82
1999 102 317 2 769 089 443 950 2 325 139 27,1 4,3 22,7 2,77
2000 103 874 2 798 339 437 667 2 360 672 26,9 4,2 22,7 2,72
2001 105 340 2 767 610 443 127 2 324 483 26,3 4,2 22,1 2,67
2002 106 724 2 699 084 459 687 2 239 397 25,3 4,3 21,0 2,62
2003 108 056 2 655 894 472 140 2 183 754 24,6 4,4 20,2 2,58
2004 109 382 2 625 056 473 417 2 151 639 24,0 4,3 19,7 2,54
2005 110 732 2 567 906 495 240 2 072 666 23,2 4,5 18,7 2,50
2006 112 117 2 505 939 494 471 2 011 468 22,4 4,4 17,9 2,46
2007 113 530 2 655 083 514 420 2 140 663 23,4 4,5 18,9 2,42
2008 114 968 2 636 110 539 530 2 096 580 22,9 4,7 18,2 2,39
2009 116 423 2 577 214 564 673 2 012 541 22,1 4,9 17,3 2,36
2010 114 255 2 643 908 592 018 2 051 890 23,1 5,2 17,9 2,34
2011 115 683 2 586 287 590 693 1 995 594 22,3 5,1 17,2 2,32
2012 117 054 2 498 880 602 354 1 896 526 21,3 5,1 16,2 2,29
2013 118 395 2 478 889 623 599 1 855 290 20,9 5,3 15,6 2,27
2014 119 713 2 463 420 633 641 1 829 779 20,5 5,3 15,2 2,24
2015 121 005 2 353 596 655 694 1 697 902 19,4 5,4 14,0 2,22
2016 122 298 2 293 708 685 763 1 607 945 18,8 5,6 13,2 2,19
2017 123 415 2 234 039 703 047 1 530 992 18,1 5,8 12,3 2,17
2018 124 738 2 162 535 722 611 1 439 924 17,3 5,8 11,5 2,14
2019 125 930 2 092 214 747 784 1 344 430 16,5 5,9 10,6 2,09
2020 126 014 1 629 211 1 086 094 543 117 12,9 8,6 4,3

Sprachen

Anteil indigene Bevölkerung in Mexiko (2010)

Die überwältigende Mehrheit der Mexikaner benutzt Spanisch als Alltags- und Verkehrssprache. In Mexiko werden zudem etliche indigene Sprachen gesprochen, von denen Mexiko seit 2003 gesetzlich 62 als „Nationalsprachen(lenguas nacionales) anerkennt. Die am meisten gesprochenen indigenen Sprachen sind Nahuatl mit über 1,6 Millionen (verstreut über mehrere Bundesstaaten) und Mayathan (Maya auf der Halbinsel Yucatán) mit fast 900.000 Sprechern. Weitere wichtige Sprachen sind Mixtekisch (etwa 500.000), Tzeltal (etwa 470.000), Zapotekisch (etwa 460.000) und Tzotzil (etwa 430.000). Es gibt insgesamt 16 indigene Sprachen mit mehr als 100.000 Sprechern in Mexiko, mehr als in jedem anderen Land Amerikas. Mit etwa zehn Millionen Sprechern indigener Sprachen hat Mexiko die zweitgrößte absolute Anzahl indigener Sprecher in Amerika nach Peru.

Zu den Sprachen, die von Einwanderern ins Land gebracht wurden, zählt das mennonitische Niederdeutsch in Durango und Chihuahua. Andere Sprachen, die in Mexiko gesprochen werden, sind Französisch, Deutsch, Russisch, Arabisch, Okzitanisch, Katalanisch, Baskisch, Galicisch, Asturisch, Chinesisch, Hebräisch, Koreanisch, Ladino, Plautdietsch, Armenisch und Italienisch. Aufgrund der Nähe zu den USA und der großen mexikanischen Diaspora in diesem Land ist Englisch als Zweitsprache verbreitet.

Sprachen in Mexiko (2005)[2]
Sprache Anteil
nur spanisch 92,7 %
spanisch und indigene Sprache 5,7 %
nur indigene Sprache 0,8 %
unspezifiziert 0,8 %

Die mexikanische Bevölkerung ist überwiegend katholisch (78 % der Bevölkerung ab fünf Jahren laut Volkszählung von 2020)[16][17], obwohl der Prozentsatz derjenigen, die wöchentlich die Kirche besuchen, geringer ist (46 % im Jahr 2006).[18] Etwa 11,2 % der Bevölkerung sind evangelikal oder evangelisch oder als "nicht-evangelikal-christlich (eine Klassifizierung, die Adventisten, Mormonen und Zeugen Jehovas zusammenfasst), 0,05 % als praktizierende Juden und 10,6 % als ohne Religion. Die größte Gruppe von Protestanten sind Pfingstler und Charismatiker (klassifiziert als Neu-Pfingstler). Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern Lateinamerikas oder Iberoamerikas trennt die mexikanische Verfassung von 1857 Kirche und Staat sehr klar. Der Staat stellt zudem keine wirtschaftlichen Ressourcen für die Kirche bereit (wie dies z. B. in Spanien und Argentinien der Fall ist).[19]

Der Prozentsatz der Katholiken im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist weiterhin insgesamt rückläufig, während die evangelikale Bevölkerung stetig wächst.[20]

Die gesundheitliche Lage der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Trotz des starken Bevölkerungswachstums wurde Unterernährung beinahe vollständig besiegt. 2016 waren noch knapp 3,9 % der Kinder unter 5 Jahren untergewichtig. Im selben Jahr waren bereits 28,9 % der Erwachsenen stark übergewichtig, was ein zunehmendes Gesundheitsrisiko darstellt.[2] Die durchschnittliche Lebenserwartung beider Geschlechter in Mexiko stieg von 25 Jahren im Jahr 1900 auf 50,7 Jahre im Jahr 1950 und schließlich auf über 75 Jahre heute an.

Historische Entwicklung der Lebenserwartung

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1893 bis 1950. Quelle: Our World In Data

Jahr 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 1910[21]
Lebenserwartung in Mexiko 23,3 26,6 29,5 28,8 26,2 27,0 25,0 25,0 26,7 28,4 28,7 29,1 26,8 27,8 28,0 28,7 29,2 28,0
Jahr 1920 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930[21]
Lebenserwartung in Mexiko 34,0 32,6 33,5 32,8 32,1 34,2 40,3 34,5 35,4 34,0
Jahr 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1940[21]
Lebenserwartung in Mexiko 37,7 38,4 37,3 38,2 40,4 38,3 36,8 39,4 45,5 39,0
Jahr 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950[21]
Lebenserwartung in Mexiko 42,6 39,8 42,8 43,2 44,2 44,8 46,3 48,3 45,8 50,7

1950 bis 2015. Quelle: UN World Population Prospects[22]

Zeitraum Lebenserwartung
in Jahren
Zeitraum Lebenserwartung
in Jahren
1950–1955 50,7 1985–1990 69,9
1955–1960 55,3 1990–1995 71,9
1960–1965 58,5 1995–2000 73,7
1965–1970 60,3 2000–2005 74,9
1970–1975 62,6 2005–2010 75,7
1975–1980 65,3 2010–2015 76,5
1980–1985 67,8

Alphabetisierung

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Die Alphabetisierungsrate betrug 2016 94,9 % und war damit eine der höchsten in Lateinamerika.

  • Männer: 95,8 %
  • Frauen: 94,0 %

Die höchste Alphabetisierung unter den Verwaltungseinheiten Mexikos hatten im Jahre 2005 Mexiko-Stadt (97 %) und Nuevo León (96,6 %). Die niedrigste Rate wiesen Guerrero (78,4 %) und Chiapas (77,0 %) auf.[23]

Einzelnachweise

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  1. Mexiko – Gesamtbevölkerung bis 2018 | Statistik. Abgerufen am 12. Februar 2019.
  2. a b c d The World Factbook – Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2018; abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  3. Melanie Nayeli Wieschalla (unter Mitarbeit von Vera Hanewinkel): Länderprofil Mexiko – Aktuelle migrationspolitische Entwicklungen in Mexiko. Abgerufen am 12. Februar 2019.
  4. a b United Nations Population Division | Department of Economic and Social Affairs. Abgerufen am 3. August 2017 (englisch).
  5. From Traitors to Heroes: 100 Years of Mexican Migration Policies. In: Migrationinformation.org. 1. März 2004; (englisch).
  6. Población total por grupos quinquenales de edad según sexo, 1950 a 2005. In: Inegi.org.mx. Abgerufen am 29. August 2017 (mexikanisches Spanisch).
  7. LATEINAMERIKA / MEXIKO: Das Gesetz des Mestizen. In: Der Spiegel. Band 2, 8. Januar 1968 (spiegel.de [abgerufen am 12. Februar 2019]).
  8. Federico Navarrete: El mestizaje y las culturas. (deutsch: Mixed race and cultures). In: México Multicultural. UNAM, archiviert vom Original am 23. August 2013; abgerufen am 19. Juli 2011 (spanisch).
  9. Panorama sociográfico de México. 4. März 2016, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 15. Februar 2019.
  10. Peter Wade: Race And Ethnicity In Latin America. Pluto Press, 1997, ISBN 978-0-7453-0987-3 (englisch, google.com [abgerufen am 17. Juli 2013]).
  11. Mexico's Indigenous Population. Abgerufen am 12. Februar 2019 (englisch).
  12. "Ser mestizo en la nueva España a fines del siglo XVIII. Acatzingo, 1792", Scielo, Jujuy, November 2000.
  13. Silke Hensel: Die Entstehung des Föderalismus in Mexiko: die politische Elite Oaxacas zwischen Stadt, Region und Staat, 1786-1835. Franz Steiner Verlag, 1997, ISBN 978-3-515-06943-4 (google.de [abgerufen am 15. Februar 2019]).
  14. Instituto Nacional de Estadística y Geografía (INEGI). Archiviert vom Original am 28. Mai 2012; abgerufen am 27. Mai 2012 (mexikanisches Spanisch).
  15. Instituto Nacional de Estadística y Geografía – Temas estadísticos. In: 3.inegi.org.mx. Abgerufen am 29. August 2017 (mexikanisches Spanisch).
  16. Volumen y porcentaje de la población según profese alguna religión y tipo de religión, 1895 a 2010. In: Inegi.org.mx. Abgerufen am 29. August 2017 (mexikanisches Spanisch).
  17. Mexiko: Verwaltungsgliederung (Bundesstaaten und Gemeinden) - Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 30. November 2021.
  18. Church attendance in Latin America. Archiviert vom Original am 1. September 2006; abgerufen am 12. Februar 2019 (amerikanisches Englisch).
  19. Argentina: Constitución de 1994. In: pdba.georgetown.edu. (spanisch).
  20. Evangelical Christianity on the rise in Catholic Mexico. Abgerufen am 12. Februar 2019 (englisch).
  21. a b c d Life expectancy. In: Our World in Data. Abgerufen am 28. August 2018 (englisch).
  22. Quelle: UN World Population Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 6. August 2017.
  23. Literacy. In: The World Factbook. CIA, archiviert vom Original am 24. November 2016; (amerikanisches Englisch).