Johann Gottlieb Bleidorn

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Johann Gottlieb Bleidorn (* 1749 in Langenschwarz im Kreis Hünfeld in Hessen[1]; † 5. März 1792 in Weimar) war von 1774 bis 1784 Pächter des sog. Welschen Garten, der umgestaltet in den Park an der Ilm einbezogen wurde.

Bleidorn erhielt diesen zur Pacht mit der Auflage, die sog. Schnecke und die Alleen zu pflegen. Das tat der ab 1776 zum Hofgärtner ernannte Bleidorn auch. Bleidorn zahlte den Angaben von Wolfgang Huschke zufolge 50 Taler Pacht. Diese beiden Konditionen, die Zahlung der Pacht und die Instandhaltung der Alleen und die der sog. Schnecke, waren für die herzögliche Kammer sehr günstig.[2] 1784 wurde der Pachtvertrag dem Hofgärtner mit dem Hinweis gekündigt, dass der Welsche Garten dem Park angegliedert werden sollte.[3] Die Pflege dieses Bereiches oblag ihm aber weiterhin.[4] Bleidorn sollte einer im Jahr 1788 von Carl August verfassten Instruktion zufolge die im westlichen Teil befindliche Parkgärtnerei einschließlich der Gewächshäuser bewirtschaften und eine Baumschule einrichten.[5] Er war dem Hofgärtner Carl Heinrich Gentzsch direkt unterstellt.

Im Haus des Hofgärtners Bleidorn in dessen Küche ereignete sich am 11. Februar 1781 ein Kindsmord, verübt von seiner Dienstmagd Dorothea Altwein.[6]

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Huschke: Die Geschichte des Parkes von Weimar (=Thüringische Archivstudien, hrsg. von Willy Flach), Weimar 1951, S. 48 Anm. 1. Laut Huschke war Bleidorn ein Pfarrerssohn.
  2. Huschke, S. 47.
  3. Huschke, S. 65.
  4. Huschke, S. 81.
  5. Susanne Müller-Wolff: Ein Landschaftsgarten im Ilmpark: Die Geschichte des herzoglichen Gartens in Weimar. Köln/Weimar/Wien 2007, S. 178. ISBN 978-3-412-20057-2
  6. Volker Wahl (Hrsg.): „Das Kind in meinem Leib“. Sittlichkeitsdelikte und Kindsmord in Sachsen-Weimar-Eisenach unter Carl August. Eine Quellenedition 1777–1786. Veröffentlichungen aus thüringischen Staatsarchiven Bd. 10. Weimar : Böhlau. 2004, S. 27. Darin steht: Unsere neuste Nachricht ist, dass heute früh die Magd des welschen Gärtners Bleidorn ihr Kind den Kopf zerschlagen und es ins heiße Wasser geworfen. Das Mädel hat alles gestanden und ist wahrscheinlich zum Schwert reif. Wahl zitiert: Alfred Bergmann (Hrsg.): Briefe des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar an seine Mutter die Herzogin Anna Amalia Oktober 1774 bis Januar 1807, Jena 1938, S. 37.